Wie kann man die Diktatur in China niederbrechen?
10 Antworten
Also noch einmal:
Ich bin regelmäßig beruflich oder privat in China.
Die neue Realität von China:
Der Rest der Welt steht inzwischen (vor allem seit vergangenen 10 Jahren) in nicht wenigen Hinsichten bereits hinter China (Infrastrukturen, Technologieniveau, mobile Zahlung, Sicherheit, zum Teil Sauberkeit und Ordnung, Elektroautos, Elektrofahrräder usw. usf.)
Wir müssen ganz ganz dringend aufhören zu denken, dass China im Mittelalter lebt, dass es ein kommunistisches Land ist, wo überall auf den Straßen die Armee steht, keine Freiheiten usw...
Das war einmal und stimmt aber schon SEHR LANGE nicht mehr!
Chinesen blicken auch sehr auf unsere Demokratie und erkennen an, dass sie einige Freiheiten mit sich bringt, die sie auch für gut halten.
Aber langfristig blicken sie sicherlich lieber auf ihr eigenes System, welches funktioniert und auch weiterhin funktionieren wird.
Ich glaube auch nicht, dass wir uns als Deutsche, umgeben von Freunden, ein Bild davon machen können, wie schwer es ist, eine Mrd. Menschen mit hunderten kulturellen Hintergründen in einem so riesigen Land irgendwie zusammenzuhalten.
Demokratie ist vielleicht keine Politik, die in China funktioniert, weil auch der philosophisch und historisch gewachsene Hintergrund nicht vorhanden ist.
Die Chinesen verlangen von uns ja auch nicht, dass wir ein (beispielsweise) konfuzianisches Weltbild etablieren sollten.
Der Versuch von außen wäre wohl der größte denkbare Fehler, den man machen könnte. Dafür ist China zu stark und man würde die Wohlfahrt von mehr Menschen zerstören als nur der Chinesen, die in China leben.
Aber China hat sich als erstaunlich wandlungsfähig erwiesen. Der Wechsel von Mao zu Deng Xiaoping war so folgenreich, wie man ihn vielleicht mit keiner Revolution hätte erreichen können.
Und der Wechsel vom größten Umweltsünder der Welt zu dem Land, das von den großen Volkswirtschaften so schnell zum Kurs auf Umweltschutz umgeschwenkt ist, hat wohl mehr zur Eingrenzung des Klimawandels beigetragen als der Schlingerkurs anderer großer Volkswirtschaften. Deutschland hat seine Vorbildrolle auf diesem Gebiet eingebüßt und Merz scheint nicht gewillt, etwas daran zu ändern.
Wandel durch Annäherung scheint mir die vielversprechendste Strategie. Und das starke Anwachsen der Mittelschicht in China berechtigt da durchaus zu Hoffnungen, wenn der Kurs nicht wie im Westen auf Förderung der Superreichen umgestellt wird.
Wofür? Vielleicht für die weltweite Verbreitung von Hass, aber gewiss nicht für die Verhinderung des Eintretens von Kipppunkten beim Klimawandel.
Krieg ist immer eine Option, um jemanden etwas aufzuzwängen. Demokratie für alle, ob ihr es wollt oder nicht.
Gar nicht.
Und dafür gibt es unter den Chinesen auch nicht ansatzweise eine Mehrheit.
Wieso sollen andere Völker überhaupt nach Deinen politischen Vorstellungen leben?
Die aktuelle chinesische Regierung sorgt seit Jahrzehnten dafür, dass die Mittelschicht in China wächst - während sie bei uns schrumpft. Mieten und Verbraucherpreise in China sind auf einem Niveau mit dem die Menschen gut leben können.
Wieso sollen andere Völker überhaupt nach Deinen politischen Vorstellungen leben?
So sieht's aus..
Gar nicht. Warum sollte man? Den meisten Menschen in China geht es gut und reine "Demokratie" verbinden die meisten Menschen dort mit Stillstand.
Abgesehen davon gibt es sogar auch in China genug demokratische Tendenzen, wenn man mehr ins Detail geht. Das reicht momentan vollkommen aus.
Demokratische Tendenzen hat China in etwa so viele wie Saudi-Arabien christliche hat.
https://www.ganjingworld.com/video/1g3241jjdfk1HsGeggaNcTISl1bn1c
Wie du meinst. Aber ich denke, dass in den Kommunen, bei Versammlungen, an Schulen usw. gewählt wird, abgestimmt wird etc. Und ob du es glaubst oder nicht, das sind nun mal demokratische Aspekte.
Abstimmungen in den Schulen gab es auch in der „Volksdemokratie“ der DDR. Das hatte aber nichts mit Demokratie zu tun, sondern vielmehr etwas mit politischer Erziehung im Sinne der Partei.
Es gibt noch viel mehr Beispiele. Auch bei Bauprojekten werden betroffene Haushalte befragt. Meistens jedenfalls. Auch bezieht man sich teilweise auf konfuzianische Ansichten und beschäftigt sich ausgiebig mit seinen Lehren wieder, die eben auch demokratische Tendenzen aufweisen.
Wie gesagt: Tendenzen.
Ist bin froh, dass wir nicht mehr Vorreiter in Sachen Klimawandel sind. So ziehen wir weniger Hass anderer auf uns. Den kriegen die Chinesen dann ab, was vielleicht nützlich sein mag.