Ist Taiwan alles, was China hätte sein können - den Schaden durch Mao?
Urlaub in Taiwan soll großartig sein. Tolle Kultur, gute Wirtsschaft, es gibt traditionelle Feste, Freiheiten, die es im Festlandchina nicht gibt.
Aber hätte das auch auf Landesweiter Ebene funktioniert, wenn Chiang Kai-Shek und die Nationalisten gegen die Kommunisten gewonnen hätten? Oder hätte das noch schlimmer ins Auge gehen können?
18 Stimmen
2 Antworten
Viele Leute wissen nicht so viel über die Geschichte Chinas, das ist auch nicht schlimm, aber für sie beginnt die Geschichte mit dem Bürgerkrieg der Kuomintang gegen die CCP, und das ist nicht ausreichend, meiner Meinung nach, um den Konflikt zu verstehen. Tieferes Wissen wäre aber spätestens dann sinnvoll, wenn man versucht eine Seite als die Gute und eine Seite als die Schlechte hinzustellen. Aber das Ganze beginnt viel früher und mitten in der Qing Dynasty bis zu deren Zerfall. Ich kann dir natürlich hier nicht in wenigen Sätzen die Geschichte Chinas beibringen, aber was ich dir sagen kann, dass die Briten sich da plötzlich in Shanghai ausbreiten konnten und in Hong Kong war nicht einfach, weil die Chinesen und die Briten sich eines Tages die Hände schüttelten und beide Seiten dachten, es wäre toll wenn hier England eine kleine Exklave errichtet. Auch Macao wurde den Portugiesen nicht freiwillig gegeben. All das wäre aber Grundlage um zu verstehen, in welchem Zustand China nach dem Bürgerkrieg zwischen den Kuomintang und der CCP war. Es gab nicht nur Verluste auf beiden Seiten in Millionenhöhe und Festlandchina hatte viele Herausforderungen um sich wieder aufzubauen. Sondern auch mit der Kontrolle über das Gebiet, welches doch immerhin vergleichbar gross ist, wie ganz Europa.
All das gesagt, nur um sagen zu können, ohne dass hier jeder den Handstand macht: Mao hat das Land nicht zerstört. Es war bereits zerstört. Unter Mao ist die grösste Hungersnot der Menschheitsgeschichte entstanden, seine Entscheide waren ein Grund dafür, auch andere Entscheide waren mit vielen Toten verbunden, aber in einer Zeit wo man ständig Gefahr gelaufen wäre, dass es sonst Festlandchina in der Form sonst gar nicht mehr geben wird. Und aus einer Zeit wo Verluste aus der eigenen Familie und der Anblick von Toten so normal war wie für uns heute aufs Smartphone zu schauen. Es ist zwar nicht Vergleichbar, aber im Kern schon; Wenn die Leute in 100 Jahren kein Wissen mehr über den 2. Weltkrieg haben, werden sich die Leute auch Fragen, wieso haben alle gegen die Deutschen im 2. Weltkrieg gekämpft, es wären doch viel weniger Leute gestorben, wenn einfach jeder zu Deutschland konvertiert wäre, aber dann versteht man halt den Zeitgeist nicht, was die Leute damals wollten, ihre damalige Moral usw.
mfg
Die Bevölkerung stand weitestgehend hinter der kommunistischen Fraktion, weil diese gegen die japanische Invasion vorgehen wollte und auch mehr die Bauern unterstützt hatte. Von daher glaube ich nicht, dass ein Sieg der anderen Fraktion besser gewesen wäre für das Festland China. Das einzig Gute wäre wohl, dass dann aber auf Taiwan weniger Einheimische gestorben wären...
Siehe Geschichte.