Wie gefährlich ist Asbest?
Ich beschäftige mich seit kurzem intensiver mit Asbest, da ich sehr wahrscheinlich mit Asbestfasern in Berührung gekommen sein könnte, hier zu habe ich aber bereits 2 Fragen gestellt.
Ich habe gelesen, dass es in Deutschland eine Grundbelastung von Asbest gibt, vor Allem in älteren Dorfregionen, in denen Häuser nicht stark modernisiert oder erneuert werden.
Besonders schwach gebundene Asbestfasern lösen sich und werden Kilometerweit in die Umwelt getragen.
Man kann dadurch annehmen, dass manche Menschen Asbestfasern eingeatmet haben, wenn auch in geringen Mengen.
Ich habe aus verschiedenen, wissenschaftlichen Quellen entnommen, dass es bei Asbest keine Toleranz und keine Mindestgrenze gibt, die als "unbedenklich" gilt, wenn man Sie einatmet. Eine einzige Faser reicht demnach schon aus, um Folgenschwer zu sein u. zb. Lungenkrebs und andere schwere Atemwegserkrankungen auszulösen.
Wie passt das damit zusammen, dass es in Deutschland an vielen Orten eine Grund Belastung gibt?
9 Antworten
Salue
Der Halbbruder meines Vater starb mit 66 Jahren wegen seiner Lunge. Er hat ein Arbeitsleben lang in der Eternit-Verarbeitung gearbeitet und Asbestfasern, ohne Schutz, mit der Heugabel herumgeschichtet.
Ich habe als Automechniker jahrelang Bremsen mit der Luftpistole ausgeblasen. In den Bremsbelägen war Asbest verbaut. Man hat den Kopf ein wenig zur Seite gelegt, damit man nicht ein schwarzes Gesicht kriegte.
Falls ich an einer Lungenkrankheit sterben werde, dürfte allerdings das Rauchen schuld sein, nicht der Asbest.
Heute weiss man es besser, aber gebundener Asbest ist problemlos.
Tellensohn
Die Dosis von Asbestfasern die man einfach so einatmet ist problemlos. Nur wer regelmässig Asbeststaub ausgesetzt wird, muss mit Landzeitfolgen rechnen. Das sind Leute vom Bau, die alte Dachplatten oder Wände sanieren müssen.
Asbesthaltige Dachplatten werden übrigens in der Schweiz so wie sind sind, wie Porzelan gehandhabt. Man gräbt sie in der Deponie ein und übdeckt sie mit Schutt.
Der Deponieschef riet mir, diese natürlich beim Abbau nicht runterzuschmeissen, sondern sorgsam auf den offenen Anhänger zu legen. In der Deponie schob er sie dann allerdings mit dem Raupenlader von der Anhängerbrücke.
Die Entsorgung war günstiger als derjenige der gleichzeitig gebrachten Gipsplatten.
Asbest sollte so behandelt werden, dass er keinen Staub verursacht. Gebunden ist er kein Problem.
Tellensohn
Was ist so gefährlich an Asbest?
Asbest ist ein eindeutig krebserregender Stoff. Charakteristisch für Asbest ist seine Eigenschaft, sich in feine Fasern zu zerteilen, die sich der Länge nach weiter aufspalten und dadurch leicht eingeatmet werden können. Die eingeatmeten Fasern können langfristig in der Lunge verbleiben und das Gewebe reizen.
Asbest wird gefährlich, wenn Fasern freigesetzt und eingeatmet werden, z.B. im Rahmen von Renovierungsarbeiten oder einer Sanierung. Asbest ist in bestehenden Gebäuden noch weit verbreitet. Die Mineralfaser ist als krebserregend eingestuft, daher gelten für den Umgang mit diesem Gefahrstoff gesetzliche Vorschriften.
Wie schnell ist Asbest tödlich?
Die gesundheitlichen Schäden von Asbest zeigen sich häufig erst nach einer Latenzzeit von bis zu dreißig Jahren. Besonders ausschlaggebend für das Auftreten und den Verlauf einer Krankheit ist die Dauer der Exposition gegenüber faserigem Asbeststaub.
Das hilft mir nicht weiter, ich habe zuvor auch schon gegoogelt ;)
Dann geht es ja eigentlich, denn da müsstest Du ja noch mehr gefunden haben....
Nein, normalerweise ist das Material fest verbaut und wenn man nichts offenlegt und nichts zerstört, dann kommt das Material auch nicht in die Umwelt. Gefährlich ist es nur, wenn man unsachgemäß damit umgeht.
Wie das zusammenpaßt? Es wurde um die 1950er Jahre und vielleicht schon früher überall mit verbaut und noch heute sehe ich vereinzelt alte Schuppen, wo Edernitdächer drauf sind.
Als die Schädlichkeit noch nicht bekannt war, ist durch Schutt, der dann auf Feldwege und sonstwohin verteilt wurde, vieles davon freigesetzt worden.
Da es als Sondermüll gilt und die reguläre Entsorgung sehr viel Geld kostet, wird es irgendwo heimlich verscharrt.
Das ist meine Theorie.
Und so gelangt der Mist in die Umwelt,
müssten nicht theoretisch Millionen von Menschen in Deutschland Risikopatienten und stark anfällig für Lungenkrebs und andere, schwere Lungenkrankheiten sein?
Die Fasern werden Kilometerweit in die Umwelt getragen.
Ist vermutlich so! Woher sollen Wir wissen, was die Krankheiten ausgelöst hat, an denen Menschen sterben. Danach wird nicht geschaut.
Mikro-und Nanoplastikteilchen überall, da sind noch keine Langzeitstudien gemacht worden. Kostet viel, bringt nichts ein. Muß sich ja alles betriebswirtschaftlich rentieren in unserer heutigen Zeit.
Grundsätzlich ist die Asbestfaser fest im Werkstoff gebunden und bleibt auch dort. Kritisch wird es erst, wenn die Asbeststoffe bearbeitet werden; ganz schlimm z.B. fräsen oder sägen, weil dann Asbeststaub freigesetzt wird. Diese Arbeiten werden dann hermetisch abgeschirmt durchgeführt. Wer das ohne Schutzmassnahmen durchführt gefährdet sich und andere extrem.
Du kennst dich scheinbar etwas besser mit Asbest aus, kannst du dir eventuell meine anderen beiden Fragen ansehen? Besonders meine erste, ist äußerst detailliert und hat leider noch nicht viele, klare Antworten.