Was mach ich bei dauerhafter Einsamkeit (kurz gesagt)?
Falls ihr euch wundert, ja, es gibt eine lange Version. Dazu am Ende mehr …
Was man zunächst mal wissen sollte: Ich bin Autist. Mir fällt es sehr schwer auf andere zuzugehen oder Freundschaften zu schließen, was ich seit Jahren vergeblich versuche. Es gab an meiner alten Schule nur wenige Schüler, mit denen ich mich gut verstanden hab, aber selbst mit denen hab ich mich fast nie getroffen.
Und um das noch mal mit einem Beispiel zu verdeutlichen: Als sich viele Menschen während der Corona-Pandemie einsam gefühlt haben, gab es an meinem sozialen Umfeld eigentlich gar keine Veränderung!
Und jetzt bin ich 19. Es sind fast 2 Jahre vergangen, seit ich mit der Schule abgeschlossen hab und ich habe nichts fürs nächste Schuljahr gefunden, was mir gefällt! Also bleib ich Zuhause … und bleib einsam.
Der Drang, mein soziales Leben zu ändern oder überhaupt eins zu haben, wurde mit all den Jahren immer größer. Und nächstes Schuljahr gehe ich tatsächlich auf eine Berufsschule, die mir auch gefällt. Auch versuche ich mal mit anderen Leuten zu reden. Es sind nur 1 oder 2 Fragen die ich ihnen stelle, aber immerhin etwas.
Oder es gibt einige Autisten-Gruppen, wo man z. B. zusammen Gesellschaftsspiele spielt und wo ich mich sehr viel wohler fühle als mit normalen Menschen. Diese Gruppen sind aber nur alle 2 Wochen und ich wünsche mir einfach mehr soziale Interaktion. Und das ist auch der Grund warum ich diese Frage stell: Falls ihr wisst, wie ich der dauerhaften/chronischen Einsamkeit besser entfliehen kann, dann schreibt mir das gerne.
Danke im Voraus
Aber jetzt war da was mit einer längeren Version. Die hatte aber nicht so viel Aufsehen, weil nur wenige Menschen Lust hatten, sich diesen halben Roman durchzulesen. Deshalb hab ich zusätzlich noch eine Kurzversion gemacht, aber falls ihr es ausführlich wollt, das ist die Langversion.
2 Antworten
Ich schreibe jetzt mal meinen ungefilterten Gedanken: wie wär es, mit ein oder zwei Leuten aus den Gruppen intensiveren Kontakt aufzubauen, sodass ihr auch ausserhalb der Gruppen miteinander interagieren könntet? Unabhängig davon: ich habe großen Respekt davor, dass du versuchen willst, in deiner Berufsschule einen Neustart hinzulegen, was Freundschaften angeht und ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass es dir mit der Zeit gelingt. Vergiss nicht: dran bleiben lohnt sich, mit der Zeit findest du sicher Freunde. Solange du nicht aufgibst, zumindest. Aber du packst das sicher, da bin ich überzeugt davon!
Danke dir ☺️
Und ich denke auch über all das bereits nach, was du vorschlägst. Aber um außerhalb mit den Leuten aus der Gruppe zu interagieren, muss ich sie ansprechen können und genau das fällt mir sehr schwer.
In der Langversion habe ich auch diese Antwort von mir zitiert, die meine Schwierigkeiten schon sehr gut verdeutlicht.
Ja, das machen wir auch schon. Also Satzanfänge erstmal manuell zurechtlegen, erklären wie eine Unterhaltung überhaupt funktioniert und welche Ängste mich da noch hindern und wie ich sie überwinden kann.
Als jemand, der lieber allein ist, als mit den falschen Leute herumzuhängen, möchte ich dir empfehlen, etwas über 'Spiegelneuronen' zu lernen. Das hilft dir zu erkennen, warum du so drauf bist.
Weiter:
mit diesem sehr hilfreichen Buch von Dale Carnegie und 1 weitere: 'Wie man Freunde gewinnt: Das einzige Buch, das du brauchst, um beliebt und einflussreich zu sein' | DER Klassiker gegen Einsamkeit.
bekommst du ganz viel Verständnis dafür, wie es funktioniert. Da sieht man sich auch mal mit fremdem Augen - das ist oft schon ein magischer Erkenntnisprozess!
Danke, aber ich glaube, das Buch ist einen Schritt weiter. Da wird ja auch gesagt „wie man beliebt und einflussreich wird“ und als introvertierte Person mag ich es überhaupt nicht im Mittelpunkt zu stehen. Ein oder zwei Menschen zu haben, mit denen ich mich gut verstehe, würde mir schon reichen.
Das entscheidest du. Zum Erlernen von Wegen, mit Menschen so freundlich umzugehen, dass sie einen gern mal wiedersehen wollen, ist das Buch gut.
Was du daraus machst - deine Sache!
Ergänzung meinerseits: vielleicht kannst du in einer Verhaltenstherapie üben, wie du erfolgreich mit nicht-Autisten interagieren kannst? Wer weiß, vielleicht kannst du es irgendwann so gut, dass man keinen Unterschied mehr merkt, selbst wenn man es weiß!
nochmal: du packst das!