Warum wird Rache als schlecht dagestellt?
Warum sollte man Ungerechtigkeit auf sich sitzen lassen?
12 Antworten
Weil es eben zu immer mehr Gewalt und irgendwann morden auch dem Mord von Kindern und Babys führt.
Tatsächlich haben sich zb auf Korsika und in Albanien auch andere Gebiete wegen dieser blutrache ganze Familien ja ganze kleine Dörfer gegenseitig ausgelöscht unter den opfern auch Babys und Kleinkinder.
Darum ist es für mich fragwürdige dass blutrache in Filmen oft als etwas tolles und erstrebenswertes dargestellt wird nur weil sie von angebliche Helden verübt wird. Im Grunde wäre der dann nicht besser als die als böse dargestellten.
Rache hat meiner Meinung nach mit Emotion und nicht mit sachlichen Gründen zu tun... deshalb ist es für mich besser Gerechtigkeit statt Rache zu bevorzugen
Im Strafrecht der BRD gilt das Motiv der Rache teilweise sogar als strafverschärfend. Der Grieche Drakon hat nur durch seine sprichwörtlich drakonischen Strafen die Menschen seines Landes von dem eigenmächtigem Vollzug der Blutrache prinzipiell abbringen können. In manchen Länder hat sich der Gedanke der Blutrache dennoch bis heute erhalten. Schon damals war das sich ergebende Problem, das BeviBaby in seiner Antwort angesprochen hat. Teilweise haben sich ganze Familien dadurch gegenseitig vernichtet.
Ergänzung:Auge für Auge (hebräisch עין תּחת עין ajin tachat ajin) ist Teil eines Rechtssatzes aus dem hebräischen Bundesbuch (Sefer ha-Berit) in der Tora für das Volk Israel (Ex 21,23–25 EU):
„[…] so sollst du geben Leben für Leben, Auge für Auge, Zahn für Zahn, Hand für Hand, Fuß für Fuß, Brandmal für Brandmal, Wunde für Wunde, Strieme für Strieme.“
Nach rabbinischer und überwiegender historisch-kritischer Auffassung verlangt der Rechtssatz bei allen Körperverletzungsdelikten einen angemessenen Schadensersatz vom Täter, um die im Alten Orient verbreitete Blutrache illegal zu machen, durch eine Verhältnismäßigkeit von Vergehen und Strafe abzulösen und Gleichheit vor dem Gesetz für Männer und Frauen, Arme und Reiche herzustellen.
Der Rechtssatz wurde in der Kirchengeschichte oft als „Auge um Auge, Zahn um Zahn…“ übersetzt und als Talionsformel (von lateinisch talio, „Vergeltung“) aufgefasst, die das Opfer oder seine Vertreter auffordere, dem Täter Gleiches mit Gleichem „heimzuzahlen“ bzw. sein Vergehen zu sühnen („wie du mir, so ich dir“). Jedoch widerspricht der biblische Kontext und die jüdische Tradition dieser Auslegung.
Beide Auffassungen haben die Religions- und Rechtsgeschichte beeinflusst.
In Mozarts Zauberflöte sagt Sarastro: "In diesen heilgen Hallen kennt man die Rache nicht." Im Prinzip war das revolutionär. Aber es hat auch schon damals keiner richtig zugehört.
Mit Rache ist niemanden geholfen. Wär sich rächt, stellt sich damit auf die Stufe des Täters. Lynchjustiz ist negativ, weil nicht mit klaren Verstand gehandelt wird.
Gesetze sind zum Schutz gedacht und die Einhaltung führt zu einem positiven miteinander.
Rache ist ein emotionales Gefühl. Denken ist dann ausgeschaltet und dementsprechend entwächst einer Rache weitere negative Reaktionen. Es entsteht eine Spirale der Gewalt.
Gegenfrage: Warum sollte die Gegenseite die Ungerechtigkeit, die du ihr antust auf sich sitzen lassen?
Aus Rache entwickelt sich wenn man Pech hat ein ewiger Kreislauf, weil weder A noch B nachgeben möchte. Und das schaukelt sich in Dimensionen der Eskalation hoch, die niemand eigentlich gewollt hätte und die in Ansehung des Ursprungs auch vollkommen absurd sind.
Nur, weil jeder sagt 'Das kann ich nicht auf mir sitzen lassen'.
Besser ist es, manches einfach auf sich beruhen zu lassen und damit hat sich dann die Sache. Damit erspart man im Endeffekt auch und vor allem sich selbst viel Drama.