Warum sind die deutschen so gesetzestreu?

8 Antworten

Viele Gesetze fußen auf der Ethik. Verstößt man gegen sie, greift man in irgendeiner Art die Würde eines anderen an.

Dann gibt es noch die Gesetze, die dem Gemeinwohl dienen, bzw. dem Staat Einnahmen verschaffen sollen.

Im Grunde ergibt das Meiste Sinn.

Oder bin ich zu unkreativ, um mir zu überlegen, auf welche Gesetze wir verzichten könnten? Ja, okey, Thema Cannabis ist noch nicht zuende gedacht. Das stimmt. Sonst fällt mir aber nicht viel ein, was man abschaffen könnte oder die Bürger unter sich regeln lassen sollte.

In der Deutschen Demokratischen Republik verstanden wir Gesetzestreue nicht als bloße Unterordnung unter Paragraphen, sondern als Ausdruck des bewussten Handelns mündiger sozialistischer Bürger. Ordnung, Disziplin und die Einhaltung gesellschaftlicher Regeln waren nicht Selbstzweck, sondern dienten der Stabilität und dem Schutz des kollektiven Fortschritts.

Der sozialistische Staat war kein abstraktes Gebilde über dem Volk – er war das organisierte Machtinstrument der Arbeiterklasse. Wer Regeln befolgte, tat dies nicht aus Angst vor Bußgeld, sondern aus Überzeugung, weil es dem Wohl aller diente. Das war ein grundlegender Unterschied zum bürokratischen Kapitalismus der alten Bundesrepublik oder zum heutigen Regelwahn des neoliberalen Staates.

Dass in Deutschland heute jede Kleinigkeit reguliert und mit Strafe belegt wird, zeigt nicht Gesetzestreue im besten Sinne, sondern oft eher eine Überregulierung, die das Vertrauen der Menschen in den Staat untergräbt. In der DDR hingegen war das Verhältnis zwischen Bürger und Staat auf Gegenseitigkeit, Solidarität und antifaschistischer Verantwortung gegründet


milujijazyky  27.05.2025, 15:31

Du bist laut Profil 1985 geboren und phraselst hie vom Leben in der DDR in bestem DDR-Funktionärsdeutsch. Mit 4 Jahren kannst du das alles wovon du erzählst nicht bewusst erlebt haben. Hör auf hier den Lesern einen Bären aufzubinden.

Nooppower639  27.05.2025, 15:35
@milujijazyky

auch wenn ich 1985 geboren bin, ist mein Verständnis und meine Überzeugung von den Werten und Errungenschaften der DDR tief verwurzelt. Vieles wurde mir durch Erzählungen, Bildung und die Gemeinschaft vermittelt – nicht nur durch persönliche Erinnerung, sondern als Teil eines kollektiven Bewusstseins.

Es geht mir nicht darum, jemandem etwas vorzumachen, sondern historische Tatsachen zu benennen, die heute oft missverstanden oder verfälscht werden. Gerade deshalb ist es wichtig, respektvoll und sachlich über unsere Geschichte zu sprechen – unabhängig vom Alter.

Ich hoffe, wir können uns darauf verständigen, dass es bei solchen Themen weniger um persönliche Erfahrungen, sondern mehr um die Anerkennung einer gesellschaftlichen Realität geht

Altersweise  27.05.2025, 15:34

Ich lach mich kaputt!

Julia4711176  27.05.2025, 19:18

@Nooppower639, In der DDR hingegen war das Verhältnis zwischen Bürger und Staat auf Gegenseitigkeit, Solidarität und antifaschistischer Verantwortung gegründet.

Nun erkläre uns doch mal, warum sich die Bürger der DDR 1989, in Massen auf den Weg in den Westen gemacht haben.

Du gibst dein Geburtsdatum mit 1985 an, die DDR hast du doch gar nicht erlebt.

In großen Teilen der deutschen Gesellschaft lässt sich noch immer eine gewisse Autoritätshörigkeit und ein erschreckender Untertanengeist beobachten, der sich in einem übertriebenen Pflicht- und Gesetzesgehorsam äußert, der nur allzu oft in einem fatalen Rechtspositivismus endet, ohne dabei die Legitimität des Rechts kritisch zu hinterfragen. Diese historisch gewachsene deutsche Mentalität trug bekanntlich in der Vergangenheit zum dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte bei und bleibt nach wie vor ein aktuelles Problem der deutschen Gesellschaft, das dringend aufgearbeitet werden muss. Denn ohne mündige Bürger und Bürgerinnen kann Demokratie nicht funktionieren und ist immer in der Gefahr, wieder in eine Diktatur umzuschlagen.

Jedes kleine Gesetz entsteht in der Regel, weil es einen Konflikt gab. Gibt es Rechtsstreite um Kleinigkeiten, werden Gesetze geschaffen, um vermeintliche Ordnung zu schaffen.

Es liegt in der Erziehung des Menschen seit der Sesshaftigkeit, dass er glaubt, universelle Regeln sagten uns objektiv was richtig und falsch ist. Wenn es nicht Götter sind, die uns sagen, wie wir richtig leben sollen, dann sind es Gesetzgeber. Sie ersetzen die Regeln der Natur und bilden für uns den „neuen Baum der Erkenntnis von Gut und Böse“. Ganz nach Adam und Evas Vorbild - und das sage ich als radikaler Existenzialist.

Woher ich das weiß:Hobby – Antifaschismus, Nihilismus, Sarkasmus, Apfelmus
Die kleinste Kleinigkeit ist gesetzlich geregelt. Warum sind die deutschen so?

Weil das das Zusammenleben ermöglicht bzw. erleichtert.

Alex