Warum lassen einige Menschen das TQ bei LGBTQ weg und schreiben oder sagen nur LGB?
Ist mir aufgefallen, als ich mal so in den sozialen Netzwerken gestöbert habe. Da schreiben Leute, sie würden nur LGB unterstützen aber nicht das TQ. Und dann werden diese Leute auch häufig als Terfs betitelt. Ich blicke da kaum mehr durch. Was stimmt denn jetzt? Die eine Seite sagt das, die andere Seite das. Wo ist die Mitte?
5 Antworten
Und dann werden diese Leute auch häufig als Terfs betitelt.
TERFs sind anti-transgender Feministinen. Eine trans Frau wird immer als Mann angesehen. Und kann auch nur als Mann bei einer TERF-Organisation ein Mitglied werden (falls überhaupt Männer aufgenommen werden).
Für TERFs sind Transfrauen nur kostümierte Männer in Frauenkleidern. Transgender existiert nur als Einbildung, so wie sich manche einbilden, Napoleon zu sein. Geschlecht ist immer nur biologisches Geschlecht. Man kann nur die Geschlechterrolle ändern, aber nicht das Geschlecht.
Eine berühmte TERF ist J. K. Rowling. Man wird von ihr nie hören/lesen, dass eine trans Frau eine Frau ist.
nur LGB?
Manche wollen damit ausdrücken, dass sie sich nicht mit diesem Thema beschäftigen. Andere sind explizit transphob, wie etwa die LGB Alliance:
Grundsätzlich würde die Bezeichnung "LGBT+" völlig ausreichen, da im "+" eigentlich bereits alles enthalten ist. Die Bezeichnung "LGBTQ+" ist eben etwas inklusiver.
Allerdings gibt es auch Menschen, die damit explizit ausdrücken, dass sie alle außer lesbische, schwule, Bisexuelle und trans Menschen nicht akzeptieren und nicht respektieren.
Nur weil man sich als LGB nicht unter lgbtq subsummieren lassen möchte, muss man noch lange nicht resprespektlos gegenüber TQ sein. Aber diese Vereinnahmung und Penetranz, mit der hier agiert wird, geht schön langsam nach hinten los - bei LGB wie auch bei den Heteros.
Im Prinzip ist es egal, wie man es nennt. Ich persönlich bevorzuge mittlerweile die Form LGBTQ* und denke damit sind alle inkludiert. Wenn man zum Beispiel LGBT+ oder LGBTQIA+* schreibt, ist das aber durch die Sonderzeichen am Ende genauso.
Einzig die Leute, die meinen sich von TQ zu distanzieren, sind mir ein Dorn im Auge. Die sagen damit nämlich im Zweifel aus, dass sie lediglich lesbische, schwule und bisexuelle Menschen tolerieren. Das ist aber nicht das, wofür LGBTQ* steht. Jede*r ist miteinbezogen, weil alle Menschen das Recht auf Toleranz und Akzeptanz haben.
Diese Leute bringen damit ihre Queerfeindlichkeit zum Ausdruck. Sie akzeptieren und respektieren nur Homo- sowie Bisexuelle, also LGB. Uns andere Menschen, die in irgendeiner Weise vom Hetero- und/oder Cis-Standard abweichen, also TQ(IA)+, tolerieren sie hingegen nicht, sondern tun uns nur als "Schwachsinn" ab. Dahinter steckt also reinste Diskriminierung.
Schon mal darüber nachgedacht, wie es zb eine ältere Lesbe findet , dass sie nirgends mehr ihren Raum hat, (den sie früher mühsam mit erkämpft hat und der gnadenlos okkupiert wurde), dass sämtliche Lesbenorganisationen jetzt trans und queer sein MÜSSEN, dass sie Transfrauen die sich als Lesben identifizieren, toll finden soll, am besten auch noch ihren "girl d*ck"??? Wie man in den Wald reinruft, so schallt es zurück...
Es ist kein offizieller Verein, jeder kann einfach irgendwelche Buchstaben aneinanderreihen und so tun als repräsentiere alle Gruppen, dem ist aber nicht so. LGB sind Sexualitäten, T jedoch nicht. Man würde ja auch nicht auf die Idee kommen da noch BP (Body Positivity), H (Handicapped) und M (Midgets) dranzuhängen, weil die sich irgendwo diskriminiert fühlen. Die Interessen und Ziele können komplett gegenläufig sein, deswegen macht es nicht unbedingt Sinn.
Die LGB hatte mal das Ziel, "Wir wollen nur lieben wen wir wollen, ohne von anderen diffamiert zu werden". Die mussten sich gegen religiöse Fanatiker verteidigen, die ihnen vorschreiben wollten wie die korrekte Sexualität auszusehen hat, ansonsten wurden sie als Sodomisten etc. diffamiert.
Auch die T-Gruppe versucht andere vorzuschreiben, wie deren Sexualität "korrekterweise" zu sein hat. Als biologische lesbische Frau, muss man sich heute dafür rechtfertigen, warum man kein Interesse an biologischen Männern hat und wird dann als Terf und transphob diffamiert.
"LGB sind Sexualitäten, T jedoch nicht." und das war auch nie eine bedingung, um teil von lgbt zu sein.
"Auch die T-Gruppe versucht andere vorzuschreiben, wie deren Sexualität "korrekterweise" zu sein hat. Als biologische lesbische Frau, muss man sich heute dafür rechtfertigen, warum man kein Interesse an biologischen Männern hat und wird dann als Terf und transphob diffamiert." unsinn. es ist kein problem, präferenzen zu haben aber trotzdem sollte der grund nicht sein, dass man die identität des anderen nicht respektiert.
"Die mussten sich gegen religiöse Fanatiker verteidigen, die ihnen vorschreiben wollten wie die korrekte Sexualität auszusehen hat, ansonsten wurden sie als Sodomisten etc. diffamiert." trans personen etwa nicht?
auch trans personen haben für die selbe rechte gekämpft. trans zu sein schließt es ja nicht aus, auch eine sexualität zu besitzen.
Wie unglaublich abwertend und selbstgerecht... Ja, Transfrauen sind keine Frauen. Das ist ein biologischer Fakt. Das nicht zu respektieren heisst die mühsam erkämpften Räume und Rechte von Mädchen, Frauen, Lesben zu kapern, es ist frauenfeindlich. Eine Lesbe muss nicht auf eine Transfrau stehen, sie steht nunmal auf FRAUEN und hat auch jedes Recht dazu. Wie die TQ community überall reingedrückt und aufgedrängt wird, das ist nicht mehr normal und löst massiv Widerstände aus. Provokationen wie ein Nuttenoutfit im Bundestag (Ganserer) machen die Sache nicht besser. Daher identifizieren sich etliche LGB nicht (mehr) mit TQ.