7 Antworten

Die sind halt vorsichtig. Wäre ich hier auch als Jude, ganz ehrlich. Ich bin aber keiner, auch wenn manche das hier vielleicht vermuten.

Auf jeden Fall gut, wenn die nicht aufhören, vor der AfD zu warnen. Finde ich!

Das Problem bei Rechtsextremisten ist, dass sie sich häufig erst einmal anbiedern, bevor sie ihre wahren Absichten zu erkennen geben.

Wenn etwa die AfD den muslimischen Antisemitismus kritisiert, der durch arabische Migranten zugenommen habe, dann wirkt das so, als wäre sie am Wohlergehen unserer jüdischen Mitbürger interessiert.

In Wahrheit äußern sie diese scheinbare Solidarität mit Juden nur deshalb, weil sie damit eine moralische Legitimation für ihren Rassismus gegen arabischstämmige Menschen haben und damit gesellschaftlich mehr Zuspruch erhoffen.

Auch dass Alice Weidel homosexuell ist und eine außereuropäische Partnerin hat, wird teilweise als Beleg dafür herangezogen, dass die AfD gar nicht so radikal sei, wie von der Mehrheitsgesellschaft befürchtet wird.

Gleichzeitig wird im Umkreis der AfD beispielsweise gegen "die Eliten" gehetzt - was seit Ewigkeiten ein Begriff für das angebliche "Finanzjudentum" ist. Auch das Vokabular von Höcke zeigt, wes Geistes Kind man dort wirklich ist.

Es ist daher so, dass es keinen Garanten dafür gibt, dass bei einer Machtergreifung durch die AfD nicht die erste Amtshandlung darin bestehen würde, Frau Weidel aufgrund ihrer sexuellen Orientierung einzusperren und anschließend Juden zu verfolgen.

Der Zentralrat der Juden tut also gut daran, weiter vor der AfD zu warnen - und dass die Gewerkschaft der Polizei (GdP) einen Unvereinbarkeitsbeschluss mit gleichzeitiger Mitgliedschaft mit der AfD hat, zeigt, dass auch an anderer Stelle die Gefahr erkannt wurde.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Erfahrung in Parteipolitik und politischer Arbeit

Mag an den ähnlichen Gestaltet in der AfD wie in der NSDAP zu tun haben.

Das schlimme ist, die echten Politiker der AfD, die keinen Arsch in der Hose haben, sich in der CDU oder einer neuen reformierten AfD ohne den rechten Sumpf eine politische Heimat aufzubauen, wo sie wirklich was bewegen können. Dabei auch noch nicht mal ausgeschlossen werden von Ämtern.

Eine die NS-Zeit verharmlosende Partei kommt bei Jüdinnen und Juden nicht gut an. Überraschung.

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Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Aktives Mitglied in der Partei 'Die Linke' 👈
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BelfastChild  10.05.2025, 18:07

Das mit Gauland ist aus dem Kontext gerissen:

https://www.youtube.com/watch?v=bBlVWz-JBwg

NewMemer69  10.05.2025, 18:12
@BelfastChild

Das macht das Zitat nicht wirklich besser. Diese "verdammten 12 Jahre" haben die ganze Welt dauerhaft geprägt und 17 Millionen Menschen das Leben gekostet.

BelfastChild  10.05.2025, 18:13
@NewMemer69

Sogar weit mehr als 17 Millionen Menschen. Aber man sollte Deutschland nicht unbedingt immer nur auf zwölf Jahre reduzieren. Das sage ich als Nicht-AfDler.

NewMemer69  10.05.2025, 18:19
@BelfastChild
man sollte Deutschland nicht unbedingt immer nur auf zwölf Jahre reduzieren

Solange Neo-Nazis öffentlich Reichsflaggen schwenken, 70% aller deutschen denken, ihre Vorfahren seien unschuldig gewesen und nochmal 35% meinen, dass sie sogar Opfer waren und Rechtsextremisten, die Nachts feuchtes Träume vom Migranten erschießen bekommen im Bundestag sitzen, kann einem das sehr schwer fallen.

Der Downvote kam übrigens nicht von mir.

BelfastChild  10.05.2025, 18:23
@NewMemer69

Du übertreibst. Und Neonazis gibt es nur ein paar tausend. Ich finde die zwar auch schrecklich, aber wir haben doch nach diesem Treffen in Potsdam gesehen, dass viele Bürger auf die Straße gegangen sind. Wir haben 2006, 2010 oder 2014 gesehen, dass die allermeisten Deutschen kein Problem damit haben, dass auch Fußballer mit Migrationshintergrund die deutsche Elf repräsentieren.

NewMemer69  10.05.2025, 18:27
@BelfastChild
Du übertreibst

Die Zahlen habe ich mir nicht ausgedacht.

https://www.tagesspiegel.de/wissen/die-grosste-luge-der-bundesrepublik-4163017.html#:~:text=69%2C8%20Prozent%20glauben%2C%20ihre,ihre%20Angeh%C3%B6rigen%20gar%20zu%20Opfern.

Und es ist ja schön, dass "die meisten" noch klar im Kopf sind und Menschen nicht auf ihre Ethnie oder ihren Glauben beachränken, aber solange lupenreine Faschisten politische Macht bei uns haben, müssen wir immer wieder daran erinnern.

BelfastChild  10.05.2025, 18:32
@NewMemer69

Danke für den Link, ich muss mir das mal anschauen.

Das große Problem ist Salzborn zufolge, dass man in Deutschland zwar gemeinhin die Verbrechen der Nazis anerkennt, die eigenen Verwandten 

Also wenn sich das auf Verwandte bezieht, sollte man in der Tat näher hinschauen.

Nach einer Studie der Anti-Defamation League von 2019 waren 42 Prozent der Deutschen der Meinung, Juden würden zu viel über den Holocaust sprechen. Solche Zahlen und die darin anklingenden Schlussstrichforderungen, zeigen wie wichtig dieses Sprechen doch ist. Folgt man Salborns Analyse, sind die revisionistischen Forderungen vieler AfD-Politiker und anderer Neo-Faschisten schließlich im Schoß einer Gesellschaft gewachsen, die sich ihre kollektive Unschuld erschwindelt.

Schlimm, ja.

NewMemer69  10.05.2025, 18:33
@BelfastChild

Und solange Millionen Menschen diesem simplen Rechtspopulismus hinterrennen halte ich es für essentiell, eben doch immer wieder darüber zu sprechen.

Steht im Artikel.

Antisemitismus nimmt wieder zu und Rechtsextreme sind Teil der Täter. Diese werden durch die AfD im Bundestag repräsentiert.

Zusätzlich steht die AfD für die Abschaffung des Rechtsstaats, für Willkür, einen autoritären Staat und für eine Unterdrückung von Minderheiten.

Zwar dürften Juden nicht so im Kreuzfeuer der AfD stehen wie unter der NSDAP (dafür gibt es wahrscheinlich zu wenige mittlerweile und gegen Moslems hetzt es sich leichter), aber dass Juden nach den Erfahrungen im 3.Reich keinen Bedarf an einer Regierung haben, die sich allein schon rhetorisch in die Tradition von damals stellt, dürfte nachvollziehbar auch.