Völkermord: welches Volk hat in der Geschichte der Menschheit am meisten unter Verfolgung und Ermordung gelitten? Auch von der höchsten Opferzahlen her?

6 Antworten

Von den Opferzahlen her Chinesen, Russen, Inder, Perser und wir Deutschen.

Die Chinesen litten schon unter Temudjin und Timurs Horden, später unter dem britischen Imperium (Opiumkriege), in den 1930ern unter den Japanern und nur drei Jahrzehnte später unter Maos "großem Sprung" und dessen Massenhunger.

Die Russen litten auch unter den Mongolenhorden im Mittelalter, seit 1917 unter den extrem grausamen Bolschewisten (Kommunisten), später auch unter dem deutschen Angriffskrieg. Die Bolschewisten haben nach Aussage des Gulag-Überlebenden Solschenizyn durch Tscheka-Terror, GULAG-Lager und geschürte Hungersnöte (z. B. den Holodomor in Kleinrußland) bis zu 60 Millionen Menschen verloren. Die Tscheka folterte und mordete extrem sadistisch und rottete ganze ethnische Gruppen auf dem Boden Russlands aus. Auch Frauen und Kinder wurden niemals geschont von den Schergen Lenins und Stalins.

Die Inder litten massiv unter der islamischen Unterwerfung und dem Mogulen-Reich sowie später unter dem britischen Weltreich, das seit dem 18. Jh. dort Nahrungsmittel einzog, um sie auf dem Weltmarkt zu verkaufen. Das führte zu zahllosen Hungerkatastrophen mit insgesamt über 50 Millionen Toten. Auch noch während der beiden Weltkriege, in denen England gegen das ach so bööööööse Deutschland kämpfte, ließen die Briten erbarmungslos viele Millionen Inder und Bengalen verhungern, um durch den Verkauf von Nahrungsmittel Profit machen zu können. Indischen Weberinnen wurden gegen Ende des 19. Jh. von den britischen Kolonialherren zu Hunderttausenden systematisch die Hände abgehackt, um die indische Textilindtustrie zu zerstören und die Inder dadurch zum Kauf britischer Kleidung zu zwingen.

Die Perser haben bereits im Altertum manches Leid erfahren durch die Zertrümmerung des persischen Imperiums durch Alexander den Großen. Im Mittelalter wurden die Perser durch Timur dann fast ausgerottet. Dieser mongolische Massenmörder verwandelte auf seinen Eroberungszügen blühende Kulturlandschaften in Wüsteneien und von zuvor belebten Städten und Dörfern blieben gewöhnlich nur Schädelpyramiden zurück. Auch im führen 20. Jh. traf es die Iraner noch einmal fürchterlich: Eine von den britischen Kolonialherren herbei geführte Hungersnot forderte während des Weltkrieges über 8 Millionen Todesopfer! Opfer, von denen im Westen niemand spricht, da diese nicht das angeblich ach so bööööööse Deutschland, sondern England zu verantworten hatte. Und auch heute ist der Iran wieder in potentieller Gefahr, Opfer feindlicher Aggressionen zu werden - namentlich durch die hostile Politik des amerikanischen Imperiums, Saudi Arabiens sowie Israels.

Wir Deutschen schließlich waren seit Altertum Zielscheibe der Aggressionen fremder Imperien: Bereits die Römer waren für zahlreiche Massaker an friedlichen germanischen Siedlern verantwortlich. Später war es die Romkirche mit ihrer Unterwerfungspolitik, für die sie auch immer willige Vollstrecker unter den Deutschen selbst fanden (Franken!). Später dann die Intrigen gegen den Kaiser, die Ketzer- und Hexenprozessen und und und. Dann der 30jährige Krieg, der 2/3 der Deutschen ausrottete - zum Nutzen Frankreichs (wieder diese Franken!) Dann französische Massenmörder wie der berüchtigte Mélac oder Napoleon, dessen rücksichtslose Besatzungspolitik und dessen willkürliches Verpulvern deutscher Soldaten in Russland. Dann der Weltkrieg, die britische Seeblockade, die zum Hungertod Hunderttausender führte sowie das Versailler Diktat, das für breite Massen des deutschen Volkes Knechtschaft, Armut und weiteren Hunger bedeutete. Dann Hitler, der Zweite Weltkrieg, der Bombenterror der Briten und Amerikaner, die Massenmorde der Roten Armee und Partisanenbanden in Ostpreußen und Schlesien sowie die Verschleppungen von Millionen in Gulag-Lager. Oder im Westen die Rheinwiesenlager.

Des Weiteren verschiedene eingeborenen Stämme in der neuen Welt sowie die von den Spaniern nahezu ausgerotteten Inka und Azteken. Ebenso etliche afrikanische Stämme, die Opfer des arabischen und portugiesischen Sklavenhandels worden. Auch die ostgermanischen, später "slawisierten" (d. h. von der Romkirche zu Sklaven deklarierten) Stämme wie die, aus denen z. B. die späteren Polen und Tschechen hervorgehen sollten, sowie die baltischen Pruzzen haben sehr gelitten unter der von der Romkirche betriebenen Zwangschristianisierungspolitik, für die sich der deutsche Ritterorden leider als williger Vollstrecker fand. Schließlich haben auch südostasiatische Stämme (Kambodschaner, Vietnamesen) in ihrer Geschichte viel Leid erfahren durch fremden Imperialismus, Ausbeutung, Kommunismus, Sklaverei und Massenmord.

Plapparat  11.01.2023, 18:58

Vergessen haben Sie die Japaner, die im 2. Weltkrieg ebenfalls fürchterlich litten unter den US-Flächenbombardements.

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AIK90  20.01.2023, 16:33
@Plapparat

Hab darüber nachgedacht, auch die Japaner mit in die Liste aufzunehmen, es aber letztlich nicht getan, da der Bombenterror im 2. Weltkrieg der so ziemlich einzige Abschnitt in der Geschichte war, wo die Japaner wirklich essentiell zu leiden hatten.

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Sowas ist immer sehr schwer festzustellen, da wir in der Geschichte selten genaue Zahlen haben und du „Leid“ definieren musst. Wenn ein Völkermord eines Staatsoberhaupts an der eigenen Bevölkerung zählt, dann würde ich eventuell behaupten, dass die Chinesen am meisten gelitten haben. Unter Mao sind allein mehr als 80 Millionen Menschen verhungert. Im Verhältnis zur gesamten Bevölkerungsgröße ist das dann allerdings auch nicht mehr so viel. Da würde ich dann sogar behaupten, dass es die Juden oder die Herero sein könnten.

iqKleinerDrache  13.03.2022, 17:42

wenn man prozentual kommt, dann könnte evtl. sogar ein heute komplett unbekannter stamm der vielleicht aus 200 leuten bestand und völlig ausgerottet ist nun derjenige sein der "gesucht ist". das denke ich aber nicht dass der fragesteller meinte ---sondern absolute zahlen ---

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Das waren zweifellos die indigenen Ureinwohner Amerikas, sowohl in Süd- Als auch in Noramerika. Über eine relativ lange Zeit (wir reden über etwa 300 Jahre, hatten sie mehr als 100 Millionen Opfer zu beklagen.

Woher ich das weiß:Recherche
iqKleinerDrache  13.03.2022, 17:46

wenn man die frage evtl. um 1850 gestellt hätte, wäre das heruasgekommen --- mitlerweile haben die chinesschen opfer das bestimmt mehr als x-mal engeholt.

außerdem sind die indigenen Ureinwohner auch schon x Völker gewesen .. du musst dir dann das größte aussuchen. Bei den Chinesen natürlich auch ... da halt dann Han Chinesen.

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Das ist Statistik. Und honestly ich vertraue da nicht komplett.

Ich denke Afrika ist der grösste Verlierer gewesen.

  • Tausende Jahre Sklaverei
  • Kolonialismus mit Verstümmelungen
  • Apartheit
  • Und heute noch Vorurteile
iqKleinerDrache  13.03.2022, 17:39

Im Vergleich zur Bevölkerung und damit aber auch möglicher Opfer in China kommt das nicht an. Außerdem war da nie ein Regime für ganz Afrika am Werk .. was die Opferzahlen kleiner hällt. Es gab immer was nahes wo sie hinflüchten konnten.

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Man kann das nicht wirklich vergleichen, jeder Genozid und jede Verfolgung ist für sich schlimm genug. Die Zahlen sagen nichts über das Leid aus, welches die Ethnien durchstehen musste.