Könnten wir im Notfall alle 8 Milliarden Menschen vor einem Asteroiden retten, der in 20 Jahren einschlägt?

13 Antworten

In 20 Jahren vermutlich gar niemand.

Hier im Video wird die Zahl der zu rettenden Menschen auf 250 tausend mit einer Dauer der Konstruktion eines riesigen Raumschiffs von 75 Jahren geschätzt. Allerdings geht das Szenario nicht von einem Asteroiden aus, sondern von einem Neutronenstern, der das ganze Sonnensystem zerstört und ein Raumschiff nötig macht, das zu anderen Sternen aufbricht.

https://www.youtube.com/watch?v=faCFJOULchQ

Nein. Wir können vielleicht wenige Tausend Menschen in eine Erdumlaufbahn bringen. Damit sie dort sterben. Denn es ist völlig unmöglich, dass dort Menschen autark überleben können. Und das für tausende von Jahren. Und womit sollte man jemals wieder auf der Erde landen? Und wozu? Ein Asteroid der die Menschheit ausrottet, hinterlässt auf dem Planeten nichts was lebenswert wäre.

Mond oder Mars zu besiedeln, ist in 20 Jahren ebenfalls ausgeschlossen und auch nur eine Ausrede. Da ist ja nichts. Dann kann man genauso gut in einer Raumstation leben.

Wie groß ist der Asteroid? Welche Bahndaten? Ein massiver Eisen-Nickelbrocken, oder ein loser Geröllhaufen? Wie schnell? 20 Jahre wäre eine Zeit wo wir noch weitgehend reagieren könnten. Wenn der Asteroid nicht allzugroß ist, müssten wir herausfinden aus was er besteht und die möglichst genauen Bahndaten ermitteln. Es ist schon ein großer Unterschied ob er in 10.000 km Entfernung vorbeirauscht, oder die Erde voll erwischt. Es wäre sehr gut, wenn wir zum Zeitpunkt der Entdeckung des Asteroiden schon hochenergetische Plasmantriebe zur Verfügung hätten um möglichst schnell eine Erkundungsmission zu starten, um festzustellen, aus was er besteht. Ab einer bestimmten Größe könnten wir den Dingen ihren Lauf lassen, da eine sinnvolle Abwehr nicht mehr möglich wäre. Anderseits ist es bei einer sehr großen Entfernung auch sehr schwer exakte Daten zu bekommen. Selbst mit sehr guten Plasmaantrieben bräuchte eine Erkundungsmission viele Monate bis zur Grenze des Sonnensystems. Während der ganzen Flugdauer müssten schon Messungen durchgeführt werden, wegen der Bahndaten. Unterstützt von großen erdgebundenen Teleskopen. Wenn man aus den Bahndaten die Masse ableiten könnte, kann man Berechnungen anstellen, welche Schäden er auf der Erde anrichten könnte. Dann erst mit dem Bau von Abwehrmissionen zu beginnen könnte zu spät sein. Es könnte sinnvoll sein, etwas in der Hinterhand zu haben, eine vorbereitete und relativ einsatzfähige Mission, (natürlich auch wieder mit sehr schnellen Antrieben) die man schnell modifizieren könnte und dann zeitnah losschicken. Aber so weit sind wir momentan noch nicht. Sollte das Ding ein relativ stabiler Felsbrocken sein, könnte man eine ganze Anzahl Raumschiffe hinschicken, die entweder sogenannte Impaktoren auf das Ding abfeuern, um die Bahn leicht zu ändern. Alternativ könnte man Nuklearbomben verwenden, die mit Wassertanks, oder Drucklufttanks ummantelt sind. Die Hitze der Nuklearbomben würde das Wasser verdampfen und eine Gaswolke erzeugen, die dann einen starken Impuls auf den Asteroiden übertragen und ihn etwas anschubsen kann. Eine Nuklearbombe alleine hätte keinerlei Wirkung im Vakuum. Es würde nur ein Hitzeball mit geringer Auswirkung entstehen. Auch der Einsatz eines Gravitationstraktors wird diskutiert. Also ein relativ schweres Raumschiff, das sich in der Nähe des Asteroiden positioniert und durch seine Gravitation den Asteroiden ablenkt. Wenn der Asteroid ein loser Geröllhaufen ist, dürften wir ihn nicht zersprengen, da wir sonst nicht einen großen Einschlag hätten, sondern vielleicht einen "Schrottreffer". Ohne möglichst genaue Daten ist alles schwer vorherzusagen. Mit unserer derzeitigen Technik könnten wir zwar innerhalb von 20 Jahren eine Mondstation gründen, vielleicht sogar eine Marsstation. Aber die Anzahl der Menschen die wir dahinschicken könnten, um zu "überleben" wäre sehr begrenzt. Wobei die Technologien dafür alle noch in der Erprobungsphase stecken.

Die Chancen, dessen Bahn so zu verändern, dass er in 20 Jahren die Erde verfehlt, erachte ich als größer, womit auch die Notwendigkeit eines Versuchs, die Bevölkerung irgendwo hin zu verschiffen, an einen Ort, an dem auch noch das Überleben möglich sein muss (und der dafür erst noch gefunden werden müsste, nein, erst einmal bestehen müsste), entfällt.