Kann man sich als Angestellter von der gesetzlichen Rentenversicherung in Deutschland befreien lassen?

10 Antworten

Da die private (Kapitalmarkt) Vorsorge selbst bei sehr pessimistischer Prognose einen höheren Wohlstand im Alter schafft - zumindest für Gen Z.

Das hat man schonmal gedacht. Und dann kam eine Finanzkrise, und plötzlich waren kapitalgedeckte Altersversorgungen weg - vor allem in den USA, wo es nur ein kapitalgedecktes System gibt.

Bis die GenZ in Rente geht, kann und wird noch eine Menge passieren, was auch dem Umlageverfahren der gesetzliche Rente zugute kommt, z.B. Aufnahme von Zugezogenen in das Rentensystem, Ausweitung der Beitragsquellen usw.. Und selbst die Geburtenzahlen in Deutschland sollen wieder ansteigen.

Das größte Risiko für das Rentensystem sehe ich allerdings darin, dass in der GenZ zuviele Leute nicht arbeitswillig sind, Arbeit und Leben als Gegensätze sehen und denken, Wohlstand und soziale Absicherung würden vom Himmel fallen.

Bezüglich der Altersvorsorge würde ich immer zweigleisig fahren, um das Risiko zu senken. Vorteil der gesetzlichen Rente ist z.B. ein deutlich höherer Inflationsschutz.

leider nein, da das system sonst vermutlich noch viel schneller crashen würde. Du könntest höchstens fortan als freier mitarbeiter (sprich selbstständig) arbeiten und dann deine Absicherung selbst in die Hand nehmen.


Skywalker17  23.12.2023, 13:20

Selbstständige müssen keine Rentenbeiträge einbezahlen in die Rentenkasse. Sie können freiwillig für ihr Alter vorsorgen.

Aber wenn sie es nicht tun?

Dann kommen sie mit 65 und wollen Sozialhilfe.

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geheim007b  23.12.2023, 18:36
@Skywalker17

sie sollten auch vorsorgen, ja. Aber wer das tut bekommt eben mehr raus am Ende. Die gesetzliche RV bedeutet für 1/3tel der arbeitenden Bevölkerung später aufstockendes Bürgergeld. Das System ist kaputt, man sollte es beerdigen.

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Skywalker17  23.12.2023, 19:24
@geheim007b

Warum ist das System kaputt? Wir viel einbezahlt, bekommt viel raus. Wer wenig einbezahlt weniger.

Ich nehme an, du möchtest, dass auch die die wenig einbezahlen, viel Rente bekommen?

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geheim007b  23.12.2023, 20:29
@Skywalker17
Warum ist das System kaputt? Wir viel einbezahlt, bekommt viel raus. Wer wenig einbezahlt weniger.

nein, so funktioniert das System nicht. Wer viel einbezahlt bekommt zwar mehr raus, nicht aber unbedingt viel. Es ist ein umlagefinanziertes System, wenn viel in das System einbezahlt wird wird auch viel ausbezahlt. Das Problem ist dass die Menge der Einzahler stark rückläufig ist, und der Trend wird noch mind. 20 jahre andauern. Die Babyboomer gehen in Rente und durch eine geburtenrate von 1,4 fehlen jedes Jahr Arbeitskräfte. Um ein stabiles Rentennivau zu haben brächte man optimal eine Geburtenrate von 2,1. Die gesetzliche Rente ist real das größte Schneeballsystem der Welt, und jetzt kollabiert es eben (was bereits seit 30 jahren bekannt ist.... weil eben simple Mathematik. Als Resultat wird bei einem Durchschnittseinkommen von unter 3600€ netto jeder unter den Bürgergeldsatz fallen (bzw. jetzt warsch. schon unter 3800€ netto).

Ich möchte eine Lösung für dieses System, und nicht ein endloses verschleppen des unausweichlichen.

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Skywalker17  24.12.2023, 06:43
@geheim007b

Wie hoch die Auszahlungsquote ist, ist doch bekannt und keine Überraschung. Es ist schon ewig lange her, da wurden die Bürger darüber informiert, dass sie auch selbst für die Zeit nach dem Arbeitsleben sparen müssen.

Nicht zu vergessen, dass wir 17 Millionen ex DDR Bürgern Rente zahlen mussten die bei uns nie oder nicht genügend einbezahlt haben.

Der Staat kann nicht alles leisten, was Bürger gerne hätten.

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geheim007b  24.12.2023, 09:44
@Skywalker17

so richtig klar ist das viel zu wenigen, und das ist auch gewollt so. Die Rente ist ein minusgeschäft für alle die heute einzahlen und noch eine weile haben. Eigentlich müsste es nur noch 0runden bei der Rentenerhöhung geben, oder sogar rentensenkungen (jetzt schon). Aber das ist politisch auch nicht gewollt weil es sich ja auf die Wahlergebnisse heute auswirkt.

Ich bin froh dass ich in dieses System nicht einzahlen muss, da lege ich mein Geld lieber so an dass am ende mehr raus kommt.

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Skywalker17  24.12.2023, 17:03
@geheim007b

Hast du auch ein Argement warum die Renten gesenkt werden sollen?

Also Bürgergeld von Leuten die nicht arbeiten oder noch nie gearbteitet haben muss erhört werden, aber Rentner die ihr Leben lang gearbeitet haben sollen keine Inflationsanpassung bekommen sondern die Rente soll gesenkt werden?

Das nenne ich Logik.

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geheim007b  26.12.2023, 10:56
@Skywalker17

die rente soll nicht gesenkt werden, die Senkung der Rentenhöhe ist das Resultat aus der (absehbaren) Entwicklungen seit über 30 Jahren. Es ist stumpfe Mathematik. Weniger Einzahler = geringere Auszahlung an den Rest. Umlage.

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Skywalker17  27.12.2023, 02:35
@geheim007b

Ein Teil der Bürgergeldbezieher bezahlen oft nie etwas ein. Andere natürlich schon.

Trotzdem wird dieser um 10% erhöht. Das ist auch Mathematik.

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geheim007b  27.12.2023, 07:21
@Skywalker17

nein, das ist Steuergeld. Reicht es da nicht aus werden die Steuern einfach erhöht. Die Rente (sollte) umlagefinanziert sein, d.h. sich selbst tragen. Und wenn da weniger einbezahlt wird, wird auch weniger ausbezahlt. Bürgergeld füllt dann die Differenz auf zwischen Rentenauszahlung und Bürgergeld. Letztendlich bekommen dann in Zukunft weit über 30% der Rentner aufstockendes Bürgergeld, je nach Entwicklung auch weit über 50%.

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Skywalker17  27.12.2023, 10:26
@geheim007b

Wer sagt, dass es das sollte? Du?

In die Rente wird wenigstens teilweise einbezahlt und evtl. durch Steuern aufgefüllt.

Bürgergeld wir nur aus Steuergeld aufgebracht.

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geheim007b  27.12.2023, 13:02
@Skywalker17

Das Prinzip "Umlagefinanziert" sagt das... das Rentensystem sollte sich selbst finanzieren. Kann es aber nicht mehr weil es ein Pyramidenspiel ist welches nur funktioniert wenn die Basis im Optimalfall immer breiter wird, zumindest aber gleich bleibt. Ist nicht der Fall, also kollabiert es.

https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/lexikon-der-wirtschaft/20886/umlageverfahren/

Umlageverfahren Umlagefinanzierung
In der gesetzlichen Rentenversicherung bedeutet Umlageverfahren, dass die Beitragszahler nicht einen Kapitalbestand für ihre eigene Rente aufbauen wie beim Kapitaldeckungsverfahren (siehe dort), sondern die Bezüge der aktuellen Rentenbezieher finanzieren.

Weniger Einzahler = weniger Rente. Und die Zahl der Einzahler wird die nächsten Jahrzehnte fallen. Wir müssen also dafür sorgen dass die Zahl wieder steigt... oder die höhe des Rentenbeitrags. Wir könnten den Rentenbeitrag z.B. von 18,6% auf 22% steigern. Oder wir könnten das Renteneintrittsalter schrittweise auf mind. 72 steigern. Egal wie man es dreht oder wendet, das ist nur rumdoktorn an einem System das einem prinzipiellen Irrtum unterliegt, dem endlosen Wachstum.

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Nein.

Das geht nur in Berufen mit einer berufsständischen Altersvorsorge - die man dann allerdings auch nicht abwählen kann.

Nein.

Wobei ich auch keinen guten Grund dafür sehe. Die Leistungen der RV sind ähnlich wie die von privaten Versicherungen mit moderatem Risikoanteil.

Reine Wertpapieranlagen haben zwar eine höhere Rendite, aber auch ein wesentlich höheres Risiko für einen Totalausfall oder erhebliche Verluste.

Außerdem sind in der RV Zusatzleistungen drin, die auf dem freien Markt recht teuer sind (Witwen-/Waisenrente, Erwerbsminderungsrente, Übergangsgeld, Wiedereingliederungsleistungen...). Nicht zu vergessen, der regelmäßige Inflationsausgleich und die extrem niedrige Ausfallwahrscheinlichkeit.

Als eines der Standbeine für die Altersvorsorge ist die RV eigentlich recht gut. Meine Kinder haben nebenbei noch Aktiensparpläne etc. laufen, dazu physisches Edelmetall nach Marktlage..

Im Rahmen einer geringfügigen Beschäftigung ("Minijob") ist das möglich, ebenso in der Selbstständigkeit. Sobald man aber in einem sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis tätig ist, sind die Zahlungen zur Rentenversicherung Pflicht.