Hatten Deutsche direkt nach dem Mauerfall Angst, die DDR-Gebiete zu besuchen?
Nach dem Mauerfall existierte die DDR ja noch weiter, mit aktiven Behörden wie der Volkskammer, dem Palast der Republik und vor allem der Stasi. Hatten Bürger aus der BRD oder auch aus der DDR damals Angst, in die DDR zu reisen? War die Sorge verbreitet, dass die Stasi Menschen einfach einsperren oder Probleme bereiten könnte?
8 Antworten
ich war in dieser Übergangszeit drüben (ich nenne es jetzt mal Übergangszeit, nichts anderes war es ja) - die Bürger dort hatten ganz andere Sorgen, nämlich wie es weitergeht
und die STASI als solche war bereits in der Auflösung und mit anderen Arbeiten beschäftigt wie z.B. das Verschwindenlassen von Akten und das Fortbringen von Geldkoffern ggg
: die Mauer war gefallen, es gab keine Grenzposten mehr, man fuhr auf der Autobahn wohin man wollte
Westgeld natürlich - du bist nicht der Einzige, der das gerne wissen möchte - herausgefunden hat es noch keiner
Also in meinem Umfeld eher im Gegenteil. Da wir keine Verwandten in der DDR hatten und davon (Aachen) auch maximal weit entfernt innerhalb Deutschlands wohnten, sah ich die DDR erstmals ein paar Wochen nach dem Mauerfall. Mein Vater fuhr mit der ganzen Familie nach Gotha und Weimar und auf die Wartburg auf den Spuren von Luther, Schiller und Goethe.
Und das fand in unserem (ausschließlich West) Bekanntenkreis auch niemand seltsam.
Vorher hatten wir Wessis Angst vor den Ost-Grenzern etc.
Hallo
nach dem "Mauerfall" konnte man "einfach" rüberfahren ohne Visum Zwangsumtausch und Meldungen bei denn Polizeidienststellen. Also ich bin am nächsten Tag morgens sofort in denn Grossmarkt Einkaufen gefahren und dann mit dem vollgeladenem CX Kombi zuerst nach Karl Marx Stadt und Dresden von dort dann die Verwandschaft bis zur Ostsee hoch "abklappern". Die meisten hatten ja kein Telefon. Auf dem Rückweg war der Kombi auch wieder vollgestopft mit Material für die vorher "rübergemachten" Teile der Verwandschaft. In der DDR wurde man mit Citroen oder Volvo selten angehalten/kontrolliert das waren die Autos der Politbonzen. Mit einem Passat oder Mercedes wurde man oft angehalten weil die Vopos einfach mal das Auto angucken wollten oder auch mal drin sitzen. Ich bin 1988 mit einem recht neuem Golf GTI rüber und bei der Meldung bei der Polzeidienststelle (Eisleben/Mansfeld) hab ich die beiden "Carnuts" dort zum Probefahren nach Feierabend eingeladen. Beide waren dann einge Sekunden deutlich schneller als die Polizei erlaubt unterwegs bzw die haben das gar nicht mitbekommen. Danach ging es in denn Mansfelder Hof einen Radeberger trinken aber nur Eines wegen Promillegrenze.
Zunächst einmal war die Mauer nur Richtung Westen offen, Richtung Osten wurde sie wieder geschlossen. Erst am 22. November durften auch Westdeutsche und West-Berliner "rübermachen". Es war damals noch ein Feiertag, und darum bin ich auch gleich nach Ost-Berlin gegangen. Angst hatte ich nicht, war ich doch zuvor schon zweimal dort. Die Menschen waren immer nett zu mir. Das galt im Übrigen auch für die Grenzposten.
Ich erinnere mich, dass das in der Nacht vom 9. auf 10. November 1989 geduldet wurde, aber wirkliche Reisefreiheit war erst ab Juli 1990. Vorher noch Zwangsumtausch..... selber war ich in der Zeit nicht dort, war nur interessierter Zeitungsleser.
als Wessi durfte man doch jederzeit mit Auto und zu Fuss nach Ostberlin? War am Müggelsee, Palast der Republik von innen, Alex
wir sind mit VW Käfer nach Ost Berlin, und Ich bin zu Fuss von Bahnhof Friedrichstrasse rüber, aber Visum? kann mich noch an Zwangsumtausch erinnern
Dann hattest du auch ein Visum, sonst hätten sie sich gleich wieder abgewiesen.
ist ja schon solange her, dann haben die das an der Grenze in den Pass gestempelt
Nein. Jedenfalls konnte ich das nicht beobachten. Ich war im Sommer 1990 in Stendal, Rathenow, Magdeburg usw.. Wir haben da ein Auto "rüber" gebracht. Ich meine es war ein Opel Rekord Berlina von 1982.
Wenn wir irgendwo gehalten haben, z.B um zu Tanken, waren ruckzuck welche da die sich den Opel angesehen haben und 1 oder 2 wollten den sofort so wie er war kaufen. Völlig verrückt.
Was mir aufgefallen ist war das es tatsächlich Pommesbuden gab. Die hat es zuvor nicht gegeben. Auch Videotheken waren relativ oft zu finden. Richtig Traurig das die Grenze offen gewesen ist war keiner. Angst hatte nach meiner Erinnerung auch niemand.
Eine Sache war allerdings schon etwas gruselig. Es waren relativ viele Russen zu sehen. Also Soldaten mit deren Fahrzeugen. Wenn wir an denen vorbei fuhren haben die alle auf uns und hinter her gesehen. Auch eine Kontrolle hatten wir mal.
Wir sind da irgendwo lang gefahren wo es eine Kaserne oder ähnlich gab. Die wollten wissen wo wir hin wollten. Da hatte ich schon etwas Schiss muss ich zugeben weil die alle auch bewaffnet waren. Und das nicht nur mit einer Pistole.
Was amcht russischer Soldat auf deutschem Boden? Das war doch illegal!
Du vergisst die englischen und amerikanischen Soldaten, die immer noch in D sind z.B. in Ramstein
Es war die ehemalige DDR. Dort waren mehrere Kasernen der russischen Armee.
Genau, die waren ja auch nach der Wiedervereinigung noch dort. Ich erinnere mich gut, war im Sommer 1991 einige Monate in Sachsen.
wo giingen die Geldkoffer hin damals?