Gibt es aktuell überhaupt gute Parteien?

9 Antworten

Wenn ich hier in Hamburg auf die Politik schaue, ist es die Linke, die sich am meisten für meine Belange einsetzt. Deshalb werde ich sie auch wählen und natürlich die Piraten, die aktuell nicht im Bundestag oder Länderparlamenten vertreten sind. Mir persönlich sind die Parteiprogramme wichtig und natürlich deren Umsetzung. Ich wähle lieber eine kleine Partei, als dass ich wieder das "kleinere Übel" wähle. Ich habe wirklich angst, dass die Menschen, aufgrund der schlechten Ampelpolitik die noch schlechteren Alternativen (CDU, AFD) wählen. Leute, bitte! es gibt auch viele kleine Parteien! Keine Stimme ist verschenkt, denn die Parteien bekommen Parteienfinanzierung. Warum nicht ein gutes Programm auch belohnen?

Zitrone273  29.11.2023, 17:45

Hamburg :) wenn ich kann dann komm ich :)

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Definiere Gut.

Eine Regierung kann nicht zaubern. Probleme sind da, völlig unabhängig davon welche Farbe gerade regiert.

Außerdem ist die Politik irgendwie auch nur ein Spiegel der Gesellschaft.

Wir haben genau die Regierung die wir verdienen und die halten uns für genau so blöd wie wir sind.

M4RC3LL0  24.11.2023, 20:13

Das ist völliger Unsinn...

Erstens ist es eine indirekte Demokratie, wir können nur erahnen, wie die von uns gewählten Parteien in Zukunft entscheiden werden.

Dann werden viele Entscheidungen gegen den Willen der Mehrheit getroffen und weitere nur mit einem großen Aufschrei und unter Ablehnung.

Wäre es ein Spiegel der Gesellschaft, würde diese ihren Unmut und ihre Unzufriedenheit eben nicht anders zum Ausdruck bringen.

Dass sich einige oder teilweise alle gegenseitig sabotieren und am Ende nur Unheil für die Gesellschaft und die Bevölkerung entsteht, ist weder das Produkt dessen, was der Wähler gewollt hat, noch das, was er sich erhofft hat.

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Rjinswand  24.11.2023, 20:20
@M4RC3LL0

Sehe ich anders. Die Politik ist genauso egoistisch, kleingeistig und korrupt wie der kleine Bürger.

Oder willst du behaupten im kleinen läuft es besser ?

Fast jeder versucht zu bescheißen wo es nur geht und sein Schäfchen ins trockene zu bringen.

Worum sollte die Politik anders sein ?

Erstens ist es eine indirekte Demokratie, wir können nur erahnen, wie die von uns gewählten Parteien in Zukunft entscheiden werden.

Stimmt, deshalb gehe ich auch nicht mehr wählen.

Dann werden viele Entscheidungen gegen den Willen der Mehrheit getroffen und weitere nur mit einem großen Aufschrei und unter Ablehnung.

Stimmt, weil die mehrheit der Leute an sich denkt und nicht an die anderen.

Dass sich einige oder teilweise alle gegenseitig sabotieren und am Ende nur Unheil für die Gesellschaft und die Bevölkerung entsteht, ist weder das Produkt dessen, was der Wähler gewollt hat, noch das, was er sich erhofft hat.

Der Wähler will iom Endeffekt das seine kleine persönliche Welt besser wird, ob das jetzt fürs allgemeinwohl gut ist ist ihm ziemlich egal.

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M4RC3LL0  24.11.2023, 20:28
@Rjinswand
Der Wähler will iom Endeffekt das seine kleine persönliche Welt besser wird, ob das jetzt fürs allgemeinwohl gut ist ist ihm ziemlich egal.

Das ist die Quintessenz der Demokratie.
Die reinste Form der Demokratie besagt wörtlich, dass jede Stimme zählt, egal ob direkte, indirekte, repräsentative Demokratie oder was auch immer.

Jeder kann seine Bedenken, Wünsche usw. äußern und am Ende gewinnt die Mehrheit. Warum sollte ich mich für etwas einsetzen, das mir nichts bringt und mir vielleicht sogar Nachteile bringt, wenn jede Meinung und Stimme exakt den selben Wert hat?

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Rjinswand  24.11.2023, 20:38
@M4RC3LL0

Weil wir die Fähigkeit haben nicht nur unseren kleinen Dunstkreis zu betrachten und zu erkennen das nicht immer das wass ich will, auch das ist was ich brauche.

Weil Kurzsichtigkeit und Egoismus einem meist selber irgendwann auf die Füße fallen.

Und weil Demokratie eigentlich in dem Maßstab wie wir heute leben nicht funktioniert.

Demokratie war eigentlich auf Stadtstaaten ausgelegt welche ein paar Zehntausen Einwohner hatten.

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Nein aber es ist klar Ampel muss weg.Und es muss eine ran die nicht mehr damit regiert.Und das ist derzeit so bitter es klingen wird die AFD.

20Fragender00 
Fragesteller
 27.01.2024, 13:25

Eine Partei, die einerseits die Bauernproteste befürwortet und in dem Kontext gegen die Ampel schießt, im gleichen Moment im Wahlprogramm aber ebenso Subventionen für die Bauern kürzen möchte (genau wie die Ampel)

Merkste was?

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Gut ist relativ. Goethe sagte, "es gibt nichts gutes, außer man tut es".

Somit können selbst die schlechtesten Parteien, die ich niemals wählen würde, konkret vor Ort Gutes tun. Aber als "gute Partei" würde ich keine von denen bezeichnen, nicht die, die ich in den Bundestag gewählt habe, und leider auch nicht die, die ich unter "sonstige" wählte und meine Stimme "verschenkte", weil auch keine Klimaliste, Tierschutzpartei, Kommunisten oder ÖDP derzeit eine mehrheitfähige Alternative für Deutschland ist.

Sozialismus und Kommunismus sind leider durch DDR und Sowjetunion in Verruf geraten und die LINKE hat sich vielleicht nie ausreichend von der SED distanziert, andererseits sind christliche Marktwirtschaft (der Union) und Pseudopatriotismus (der Republikaner, NPD, AfD etc.) ebensowenig zukunftsträchtig.

Persönlich achte ich auf Menschen und deren Werte, und wenn ich eine:n Abgeordnete:n kenne, der oder die gute Politik macht und sich glaubwürdig für die Menschen vor Ort einsetzt, dann bekommt diese Person gerne meine Erststimme.

Was die Parteien und Listen angeht, bin ich seit langem Stammwähler der Grünen, aber leider auch mehr als "geringstes Übel" als aus Überzeugung. Ich würde mir wüschen, es gäbe eine mehrheitsfähige Partei, die soziale Gerechtigkeit, Klimaschutz, Wirtschaftsföderung und Patriotismus in ihr Programm integrierte. Aber was auf kommunaler und menschlicher Ebene manchmal funktioniert, scheint im Bezuf auf die Bundespolitik leider utopisch.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Keine Regierung kann die Probleme der Menschen langfristig lösen, weil alle Parteien im Bundestag und außerhalb davon nach den Regeln des Kapitalismus spielen, der diese Probleme erst verursacht. Manche Parteien stehen für eine autoritärere Ausrichtung des Kapitalismus, andere für eine liberalere Ausrichtung mit Repräsentation von Minderheiten; manche repräsentieren die alten fossilen Industrien und manche die erneuerbaren Energien.

Einig sind sie sich aber alle im Primat der Wirtschaft, im Wachstumszwang, im Profitdenken und in der imperialistischen Rolle Deutschlands in der Welt. Die Partei die Linke ist die einzige große Partei, die sich zumindest in Teilen als antikapitalistisch versteht, aber sie bleibt dabei inkonsequent und zahm.

Die Linke könnte ihre Repräsentation in den Parlamenten als Bühne nutzen, um gegen die Verlogenheit des Systems zu protestieren und um zu zeigen, dass die Politik der übrigen Parteien nur den Reichen noch mehr Reichtum beschert. Stattdessen schielt die Linke auf Regierungsbeteiligungen mit SPD und Grünen und gibt sich der Vorstellung hin, durch ein paar Reformen hier und da den Kapitalismus verbessern zu können.

Ein paar Euro mehr Mindestlohn schaffen vielleicht für viele Menschen eine kurzzeitige Linderung des Elends, halten die Zunahme der sozialen Ungleichheit und die Logik des Kapitalismus aber nicht auf. Stattdessen braucht es die völlige Umgestaltung der Industrie hin zu Gemeinbesitz und demokratische Planung zur Befriedigung der Bedürfnisse von Mensch und Umwelt