Fördern die USA den Weltfrieden?

Das Ergebnis basiert auf 37 Abstimmungen

Die USA sichern nur ihre Einkünfte und nicht den Weltfrieden 51%
Die USA starten in anderen Ländern Maßnahmen gegen den Frieden 19%
Die USA sind gegen den Weltfrieden 14%
Ohne die USA wäre die Welt in Kriegen schon untergegangen 8%
Es ist ganz anders, nämlich so: 5%
Die USA sind ein Garant für sowohl Frieden als auch Kriege 3%
Die USA sind ein Garant für den Weltfrieden 0%

6 Antworten

Ohne die USA wäre die Welt in Kriegen schon untergegangen

Hallo gookies,

Fördern die USA den Weltfrieden? wenn doch schon seit 100 Jahren ein unangetasteter Konflikt mit Russland besteht und keinerlei Einlenken der USA zu erkennen ist? Die USA haben sogar versäumt, die Grenzen der sog. Ost-Erweiterung zu definieren.
🧐🤨

Du hast ganz offensichtlich ziemlich wenig Ahnung davon, wie es in Wirklichkeit ist.

Aber ich bin da gern 'mal mit einigen entscheidenden Tatsachen und Fakten behilflich:

Wo soll es denn "seit 100 Jahren einen unangetasteten Konflikt der USA mit Russland geben"?? Weißt Du, was damals in Russland los war ??

Nach dem Ende der Zarenherrschaft haben 1917 in Russland die Bolschewisten mit Waffengewalt die verfassunggebende Versammlung aufgelöst, bei der Oktoberrevolution die Macht an sich gerissen und sofort begonnen, Kriege zu führen, siehe z.B. https://de.wikipedia.org/wiki/Russischer_B%C3%BCrgerkrieg

Der Krieg wurde erbittert und brutal besonders auch gegen die Zivilbevölkerung geführt; etwa 8 bis 10 Millionen Menschen verloren ihr Leben. 

Seitdem gab es nahezu ununterbrochen eine Unmenge vom Kreml ausgehender Kriege, Unterwerfungs-Feldzüge, angezettelter Revolutionen und Regime-Changes.

Die weiteren bolschewistischen Eroberungsfeldzügen wie z.B. mit der Eroberung und Unterwerfung Kiews und zunehmender Teile der Ukraine ab 1918 sind zu nennen, der polnisch-sowjetische Krieg 1919-1921, die von Sowjetrussland gezielt geschürten Revolutionen in der sogenannten „Dritten Welt“, die Eroberung und Unterwerfung der Demokratischen Fernöstlichen Republik 1922, der bolschewistischen Zusammenschluss der eroberten und unterworfenen Staaten im Völkergefängnis "Sowjetunion" ab 1922 und einiges mehr.

Ab 1922 begann bekanntlich die "Ära Stalin" der als der größte Landräuber und einer der größten Massenmörder des 20. Jahrhunderts in die Geschichte eingegangen ist.

Die von Moskau aus gesteuerte Kommunistische Partei Chinas ist zu nennen, die in den 1920er-Jahren in China einen brutalen und blutigen Bürgerkrieg auslöste, der sich letztlich weiter durch die Chinesische Geschichte zog und zur derzeitigen Situation in China führte mit dem jetzt vom kommunistischen Regime brutal unterworfenen Festland und der Republik China auf Taiwan; der sowjetisch-chinesische Grenzkrieg 1929, Stalins "Nichtangriffspakt" mit Hitler (mit dem geheimen Zusatz zur Aufteilung Osteuropas) und auch Stalins "Großer Vaterländischer Krieg", bei dem die Sowjetunion bei weitem nicht nur gegen Nazi-Deutschland kämpfte, sondern z.B. auch den Iran überfiel oder sich die Baltischen Staaten direkt einverleibte.

Ebenso sind die offenen Aufrufe mit Flugblättern an die Rote Armee, bei ihrem Vormarsch gegen Deutschland alles und jeden zu ermorden, den sie nur töten konnten, zu nennen, siehe https://www.spiegel.de/kultur/toetet-toetet-toetet-a-fe7830bc-0002-0001-0000-000045141455

Tötet, tötet! Es gibt nichts, was an den Deutschen unschuldig ist, die Lebenden nicht und die Ungeborenen nicht! Folgt der Weisung des Genossen Stalin und zerstampft für immer das faschistische Tier in seiner Höhle. Brecht mit Gewalt den Rassehochmut der germanischen Frauen. Nehmt sie als rechtmäßige Beute. Tötet, ihr tapferen, vorwärtsstürmenden Rotarmisten!

Nach den entsetzlichen Erfahrungen des Zweiten Weltkrieges hat man ganz bewusst eine Welt-Friedensordnung zu schaffen versucht, um das künftige friedliche Zusammenleben aller Völker sicherzustellen.

Deren Kern-Bestandteile sind unter anderem die friedliche Ko-Existenz der souveränen Staaten und deren Kooperation zum gemeinsamen, wohlwollenden Fortschritt der Völker; und zwar insbesondere durch die Gründung der "Vereinten Nationen" sowie die Errichtung des Internationalen Völkerrechts, zu dessen Einhaltung sich alle Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen bedingungslos verpflichtet haben; siehe dazu https://unric.org/de/charta/ :

Art. 2 Satz 3 und 4 sagen ausdrücklich:

3. Alle Mitglieder legen ihre internationalen Streitigkeiten durch friedliche Mittel so bei (...)
4. Alle Mitglieder unterlassen in ihren internationalen Beziehungen jede gegen die territoriale Unversehrtheit oder die politische Unabhängigkeit eines Staates gerichtete oder sonst mit den Zielen der Vereinten Nationen unvereinbare Androhung oder Anwendung von Gewalt.

Unter anderem war die damalige Sowjetunion Gründungsmitglied der "Vereinten Nationen" (nach ihrem Zerfall hat Russland als Nachfolgestaat ebenso ausdrücklich die Gültigkeit des Internationalen Völkerrechts anerkannt und sich auf dessen Einhaltung verpflichtet - was daraus geworden ist, sehen wir insbesondere seit Putins Machtübernahme 1999 auf ganz entsetzliche Weise).

Leider hat der größte Landräuber des 20. Jahrhunderts Stalin auf den Konferenzen von Teheran und von Jalta ein Veto-Recht der ständigen Mitglieder des Weltsicherheitsrates für sich erpresst, durch das diese den Weltsicherheitsrat (der insbesondere im Kriegsfall verbindliche Entscheidungen hinsichtlich Internationaler Militär-Operationen zur Wiederherstellung des Weltfriedens treffen kann) lähmen können.

Stalin wollte ganz eindeutig weiterhin hochaggressiv militärisch eskalieren und seinen Machtbereich noch viel weiter ausbauen; man erinnere sich z.B. an den kommunistischen Februar-Putsch und deren Machtübernahme in der Tschechoslowakei 1948 oder an die fast ein Jahr andauernde sowjetische Berlin-Blockade 1948/49.

Als Folge dieser andauernden russischen gewaltsamen Aggressionen und Eskalationen haben die freien europäischen Staaten sich zuerst untereinander und dann ab 1949 gemeinsam mit den USA zu einem Verteidigungsbündnis zusammengeschlossen, das als NATO bekannt ist, weil jedem Land bewusst war und ist, dass es gegen einen sowjetisch-russischen Überfall und Angriff allein keine Chance hätte.

Die brutalen Einsätze der Roten Armee zur gewaltsamen Niederschlagung friedlicher Demonstranten sind zu benennen, z.B. beim Volksaufstand in der sogenannten „DDR“ 1953 oder beim Ungarischen Volksaufstand 1956; die zahllosen verdeckten sowjetische Kriegseinsätze in Korea, Ägypten, Algerien, Jemen, Syrien, Angola, Mosambik, Äthiopien, Kambodscha, Bangladesch, Laos (siehe https://www.cicero.de/aussenpolitik/das-imperium-der-luegen/58493 ) oder auch 1968, als die Rote Armee den "Prager Frühling" brutal niedergeschlagen hat und Breschnew infolge seine "Breschnew-Doktrin" festgeschrieben hat, siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Breschnew-Doktrin ?

Bei uns wenig bekannt sind die militärischen Gefechte an der chinesisch-sowjetischen Grenze 1969, welche beinahe zu einem größeren – auch mit Atomwaffen (!) ausgetragenen – Krieg zwischen diesen beiden von kommunistischen Regimen beherrschten Ländern geführt hätten (der Konflikt bleibt bis nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion ungelöst); die politischen sowjetischen Umsturz-Versuche in Afghanistan in den 1970er-Jahren, um auch dort ein Kreml-Marionettenregime zu installieren (die aber gescheitert sind) sowie der nachfolgende, fast 10 Jahre (!) dauernde sowjetischen Unterwerfungs-Krieg in Afghanistan von 1979 bis 1989, um dort mit aller Gewalt einen Umsturz zu erzwingen, was aber ebenfalls gescheitert ist.

Die brutale Angriffe der "Roten Armee" unter Gorbatschow, die vor allem gegen Zivilisten gerichtet waren: 1986 in Kasachstan, 1989 in Georgien, 1990 in Aserbaidschan, 1991 in Litauen, dürfen nicht unterschlagen werden sowie nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion (Danke @PixelManuel)

1991–1992 Militärisches Eingreifen in den Georgisch-Südossetischen Krieg

1992 Konflikt im Distrikt Ost-Prigorodny in Nordossetien

ebenfalls 1992, Militärintervention in den Transnistrien-Konflikt: Von moldauischer Seite wird der Vorwurf erhoben, dass sich Russland mit seiner 14. Armee aktiv an den Kriegshandlungen beteiligt habe.

1992–1997 Militäreingriff in den Bürgerkrieg in Tadschikistan

1992–1993 Unterstützung abchasischer Freischärler im Georgisch-Abchasischen Krieg

1994–1996 Erster russischer Unterwerfungskrieg gegen Tschetschenien

In Wirklichkeit war dieser rein imperialistische russische Unterwerfungs-Überfall ab 1994 auf Tschetschenien (das 1991 wie etliche weitere frühere Sowjetstaaten auch seine Unabhängigkeit erklärt hatte) der wahre und einzige Grund dafür, dass etliche ehemalige Ostblock- und Sowjetstaaten sehr dringend um ihre Aufnahme in die NATO gebeten haben:

Ihnen war völlig bewusst, dass sie allein keine Chance gegen einen russischen Überfall hätten, der dadurch nicht nur zu einer realen, sondern zu einer existenziellen Bedrohung ihrer Sicherheit und des Lebens ihrer Bevölkerung geworden war. Deswegen begannen sie, sich nach Verteidigungs-Bündnissen umzuschauen und bei der NATO um Aufnahme zu bitten. So kam es zu jenem Vorgang, der als sogenannte "NATO-Osterweiterung" bekannt wurde, nämlich die Aufnahme ehemaliger Ostblock-Staaten in die NATO, die um Aufnahme gebeten hatten.

Es war nicht die NATO, die sich aktiv ausdehnen wollte, sondern die Sorge der Nachbarstaaten Russlands aufgrund der inner-russischen Fehlentwicklungen hat diese dazu gebracht, um Aufnahme in die NATO zu bitten, weil Russland dadurch - nur 5 Jahre nach dem erfolglosen Ende des Afghanistan-Krieges - wieder wie zu schlimmsten Stalin-Zeiten zu einer offenen Bedrohung der Sicherheit und Souveränität anderer Staaten geworden war - was bis heute andauert.

Nicht Russland wird bedroht, sondern von Russland geht eine massive Bedrohung aus - heute mehr denn je in der jüngeren Geschichte.

Damals gab es intensive Diskussionen innerhalb der NATO-Bündnispartner, wie man mit diesen Anfragen am besten umgehen sollte, und schließlich das Ergebnis – da ja jeder souveräne Staat, der die Bündnispflichten einhalten wollte, um Aufnahme bitten konnte –, ehemalige Ostblockstaaten im Sinne der weiteren gedeihlichen Entwicklung einer gegenseitigen Partnerschaft mit Russland nur nach vorheriger intensiver Beratung und Einbeziehung Moskaus und ausdrücklicher russischer Zustimmung aufzunehmen - obwohl diese dazu überhaupt nicht erforderlich gewesen wäre, sondern man Russland noch nicht einmal informieren, geschweige denn fragen hätte müssen –, welche 1997 erstmals Jelzin und dann 2004 auch Putin ausdrücklich erteilten.

Die – stets mit Russland abgestimmte – Osterweiterung der NATO bedroht in keinster Weise russische Sicherheitsinteressen oder wäre gar eine angebliche "Gefahr" für Russland. Niemand würde je auf die Idee kommen, das größte Land der Welt mit dem größten Atomwaffenarsenal der Welt und dem bis vor kurzem noch als zweitstärkste Armee der Welt geglaubten Militär zu überfallen.

In nur 10 Jahren haben letztlich sämtliche früheren Mitglieder des Warschauer Pakts aus wohlbegründeter Angst vor dem russischen Neoimperialismus das Verteidigungsbündnis gewechselt; dazu auch etliche nach dem Zerfall der früheren Sowjetunion und anderer Ereignissen in Europa entstandenen souveränen Einzelstaaten.

Und seit Putins Machtübernahme 1999 (!) führt das verbrecherische russische Terror-Regime unablässig Kriege und verbreitet in zahllosen Ländern der Welt entsetzlichen Terror in einer unvorstellbaren Größenordnung, um Demokratien zu destabilisieren und seine eigene Vorherrschaft mit aller Gewalt ganz brutal auszuweiten, siehe meine Antwort hier https://www.gutefrage.net/frage/ist-die-usa-wirklich-so-sehr-schuld#answer-541356136 .

Sofort mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 und dem Entstehen einer demokratischen Grundordnung im Nachfolgestaat Russland gab es eine gewaltige, sehr positive und total hoffnungsvolle Aufbruchsstimmung auf allen Seiten. Es wurden größte Anstrengungen unternommen, einen künftigen Weg absolut wohlwollender und vertrauensvoller Kooperation zu gehen, um eine neue, auf Stabilität und Frieden beruhende europäische Ordnung und Welt-Ordnung schaffen zu können, siehe meine Antwort hier https://www.gutefrage.net/frage/warum-sind-nur-noch-kriege-auf-der-welt-neuer-trend#answer-542489271 .

In diesem Jahrzehnt lagen tatsächlich ganz große Chancen für eine künftige Zusammenarbeit der Welt auf Basis der Werte der Vereinten Nationen, wie sie eigentlich bereits nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges beschlossen waren, aber an Stalins imperialistischem Vorherrschaftswahn scheiterten.

Insbesondere die NATO-Russland-Grundakte ist näher zu betrachten, siehe z.B. https://de.wikipedia.org/wiki/NATO-Russland-Grundakte

Als 1994 die Russische Föderation Mitglied des Programmes Partnerschaft für den Frieden wurde, bereitete man langsam eine formalisierte Vereinbarung vor, die dann 1997 zur Ratifizierung vorgelegt wurde.
Die Grundakte stellte den Versuch dar, einen Ausgleich zwischen den sicherheitspolitischen Interessen der NATO-Partner einerseits und Russlands andererseits herzustellen. Im Wesentlichen sollte dies durch vertrauensbildende Maßnahmen, vertiefte Zusammenarbeit im Rahmen der OSZE und Abrüstung erreicht werden, zugleich wollte aber die NATO nicht gänzlich auf ihr Abschreckungspotenzial verzichten. Im Hinblick auf Russland wurde von westlicher Seite daran festgehalten, dass eine Fortsetzung der Bemühungen Russlands um Demokratisierung, gegründet auf Pluralismus, Rechtsstaatlichkeit und die Achtung von Freiheitsrechten, erwartet würde. Im Gegenzug wurden Russland gegenüber der NATO Privilegien eingeräumt, wie sie kein anderer Nicht-Mitgliedstaat vorweisen konnte. Beide Seiten bekannten sich zum Verzicht auf die Androhung oder Ausübung von Gewalt, zu gegenseitigen Konsultationen und friedlicher Beilegung von Konflikten. (...)
Im Bereich der direkten politisch-militärischen Angelegenheiten ist der Verzicht auf die Stationierung von Atomwaffen in den neuen Mitgliedsstaaten der NATO in Mittel- und Osteuropa enthalten. Abhängig von der Sicherheitslage begrenzt der Vertrag die Stationierung von Truppen in den neuen NATO-Mitgliedsstaaten

Es gibt keine Atomwaffen der NATO in Osteuropa.

Es gibt keine US Atomraketen in Europa.

Die einzige Seite, die mit atomaren Mittelstreckenraketen droht, sind die Russen.

Die NATO hat mit der NATO Russland Grundakte explizit auf die Stationierung von schweren Waffen, militärischen Großverbänden oder Atomwaffen in Osteuropa verzichtet. Gegenüber keinem anderen Land hat die NATO sich derart weitreichende Verpflichtungen auferlegt als gegenüber Russland.

Währenddessen prahlen die Russen seit Jahren damit, dass sie in Kaliningrad Atomwaffen stationieren, die damit viel näher an NATO Hauptstädten stehen als umgekehrt; sowie kürzlich auch mit der Stationierung weiterer, nach Westen gerichteter Atomwaffen in Belarus, nur wenige Raketen-Flugminuten von NATO-Hauptstädten entfernt.

Außerdem haben die USA vor Beginn des russischen Unterwerfungskrieges gegen die Ukraine ein Drittel aller Atombomben aus Europa abgezogen, siehe z.B. hier vom März 2021 https://www.zeit.de/politik/ausland/2021-03/atomwaffen-usa-europa-abruestung-militaer-nato

Atomwaffen:
Heimlich abgerüstet
Die USA haben ein Drittel aller Atombomben aus Europa abgezogen – und niemand hat es bemerkt.   (...)

Angesichts all dessen sind es völlig zweifelsfrei NICHT die USA, bei denen "keinerlei Einlenken zu erkennen ist".

Vielen Dank für Deinen ⭐, ich weiß das sehr zu schätzen.

Liebe Grüße 🙂

AylaLucky  28.04.2024, 21:04

Alle deine Antworten wären es Wert einen ⭐ zu bekommen. Deine Kommentare sind sehr sachlich und verständlich geschrieben. Die Putin-Fans und Trollen antworten in den meißten Fällen nicht, da sie darauf keine weiteren Lügen erfinden können.

Danke, mach weiter so.

1
Die USA sichern nur ihre Einkünfte und nicht den Weltfrieden

Sie sind natürlich in erster Linie auf ihren eigenen Vorteil bedacht. Die USA sichern nicht den Frieden, um des Friedens Willen, sie versuchen vor allem, ihre eigenen Interessen zu erfüllen und ihre Macht zu festigen.

Sie haben manchmal den Frieden gefördert und unterstützt, sie haben manchmal aber auch gewaltvolle Konflikte bewusst verursacht, haben in Angelegenheiten anderer Länder eingegriffen, um ihre eigennützigen Ziele zu erreichen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Nur ein gewöhnlicher Chilango

Die Frage ist nicht nur höchst tendenziös geschrieben, sondern schlicht nicht beantwortbar, weil "Weltfrieden" eine amorphe Vorstellung ohne festgelegte Bedeutung ist.

Fakt ist, daß wir seit dem 2WK keinen auch nur annähernd so zerstörerischen Krieg mehr erlebt haben.
Fakt ist, daß wir gemäß vieler Studien in Zeiten von ungekannter internationaler Stabilität und Sicherheit leben .
Fakt ist, daß die Gefahr eines Atomkrieges durch "mutually assured destruction" *und* die Atomwaffenkontrolle gering ist.
Fakt ist, daß die Basis vom Umgang zwischen den Nationen heute eine regelbasierte Weltordnung ist, und nicht das reine Recht des Stärkeren. ICAO, WTO, IAEO, UNO... die Welt ist heute voller internationaler Organe, die die Grundregeln des zivilen Umgangs miteinander weitgehend definieren. Das gab's noch nie.

Ist das "Weltfrieden"? Man kann es in Relation zu vorherigen Zeiten sicher so sehen.

Und wer unseren Weg zu dieser Situation untersucht, muß anerkennen, daß die USA aufgrund ihrer überragenden politischen, wirtschaftlichen und militärischen Macht die zentrale Figur darstellen, die das möglich gemacht haben und das System als Ganzes auch heute noch bewahren.

Ja, die USA haben nicht immer eine gute Figur abgegeben, doch gruselt einen der Gedanke, wie es ohne diese ordnende Macht sein könnte. Glaubt ernsthaft jemand, die Welt würde sich ohne die Amis weniger die Köppe einschlagen?

Und dann:

In was genau sollten die USA denn in Bezug auf Russland "einlenken" ? In den schriftlich erklärten russischen Wunsch nach imperialer Beherrschung seiner Nachbarn ?

Erkläre doch mal *genau*, warum Russlands Wille bei Dir mehr zählt als die freie Entfaltung souveräner und friedlicher Staaten, die internationale Kooperation und Sicherheit suchen ? Und dabei nicht vergessen, daß Russland dieses Recht mehrfach schriftlich anerkannt hat....

Von Experte Ralph9 bestätigt

Lach, die Antiamerikanismus werden immer verblödeter.

Gegenfrage was hat den die Sowjetunion und später Russland getan um denKonflikt zu entschärfen?

Mal überlegen. Panzer nach Ungarn, Panzer in die Tschecheslovakei, Panzer in die DDR. Na und nun die wunderbar friedenssichernde Massnahme eines Angriffskrieges gegen die Ukraine wie immer begleitet von Massaker an der Zivilbevolkerung.

Ach Georgeguen habe ich vergessen. Ja die friedliebenden Russen. Auf denn Quatsch mit der Nato Osterweiterung gehe ich nicht mehr ein. Wer den Unsinn on Putin und seinen Mariionetten glauben will ist sowieso Faktenresistent.

Sind die US Regierungendurchsetzt vonAltruistischen Engeln? Nein natürlich nicht und teils waren dort furchtbare Gestalten Werk.

Wie in jedem anderen Land auch. Niemand hat den Anspruch darauf das die USA moralischer sein muß als alle anderen. Moralischer als Diktaturen wie Rußland, China, Nordkorea etc. Reicht vollkommen.

Woher ich das weiß:Hobby – Aktiv in der Lokalpolitik. Lange politisch Interessiert
gookies 
Fragesteller
 26.04.2024, 12:24

Schön, dass du nicht auf meine Frage eingehst ...

1
Udo107  26.04.2024, 12:30

Purer Whataboutism🙄

2
Die USA starten in anderen Ländern Maßnahmen gegen den Frieden

Ich würde es nennen: Wie die Faust aufs Auge.

Daß da eine Menge Kapitalismus dahinter steckt ist klar. Haben wollen, aufkaufen, in Besitz nehmen, Bodenschätze. Die Menschen sind den USA egal.

Aus der Historie heraus: Die Einwohner der USA haben Nordamerika in Besitz genommen und die ursprünglichen Einwohner vernichtet (jeder kennt Cowboy und Indianer). Das steckt bis heute in diesen Menschen drin.

Schrecklich und verachtenswert !

USA haben sogar versäumt, die Grenzen der sog. Ost-Erweiterung zu definieren

Die USA haben nie vorgehabt, eine Grenze für die Ost-Erweiterung zu setzen. Gorbatschow wurde schlicht und einfach verarscht.

gookies 
Fragesteller
 26.04.2024, 12:29
Gorbatschow wurde schlicht und einfach verarscht

Ja. Der wollte nämlich wirklich Frieden, war arglos über den Neuanfang - und wurde bei den endgültigen Verträgen getäuscht.

1
Ralph9  26.04.2024, 13:21
@gookies
Der wollte nämlich wirklich Frieden, war arglos über den Neuanfang - und wurde bei den endgültigen Verträgen getäuscht.
🧐🤨🤦‍♂️

Dass Deine Behauptung angesichts der völlig eindeutigen Tatsachen und Fakten inhaltlich einzig brutaler Unfug ist, ist Dir bewusst??

Gorbatschow war zu diesem Zeitpunkt längst ein hocherfahrener internationaler Staatsmann und Politiker. NIEMAND hat Gorbatschow getäuscht. Das hat Gorbatschow höchstpersönlich bis zu seinem Tod auch stets unermüdlich, entschlossen und energisch selber auf's Äußerste klargestellt, siehe z.B.

https://www.youtube.com/watch?v=DqQzKipy-so

Alles, was Putin und seine Hetzlügen-Propaganda darüber behaupten, sind nichts anderes als gewissen- und schamlose sowie längst völlig zweifelsfrei vollständig widerlegte Lügen.

0
Ralph9  26.04.2024, 13:32
Die USA haben nie vorgehabt, eine Grenze für die Ost-Erweiterung zu setzen. Gorbatschow wurde schlicht und einfach verarscht.
🧐🤨🤦‍♂️

Brutaler Unfug.

Gorbatschow war ein hocherfahrener internationaler Staatsmann und Politiker. NIEMAND hat Gorbatschow "verarscht". Das hat Gorbatschow höchstpersönlich – sehr zu Missfallen des OBer-Lügners Putin bis zu seinem Tod auch stets unermüdlich, entschlossen und energisch selber auf's Äußerste klargestellt, siehe z.B.

https://www.youtube.com/watch?v=DqQzKipy-so

Alles, was Putin und seine Hetzlügen-Propaganda darüber behaupten, sind nichts anderes als gewissen- und schamlose sowie längst völlig zweifelsfrei vollständig widerlegte Lügen.

Die historischen Tatsachen und Fakten sind völlig eindeutig, erschöpfend nachgewiesen und nicht in Zweifel zu ziehen:

Sofort mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 und dem Entstehen einer demokratischen Grundordnung im Nachfolgestaat Russland gab es eine gewaltige, sehr positive und total hoffnungsvolle Aufbruchsstimmung auf allen Seiten. Es wurden größte Anstrengungen unternommen, einen künftigen Weg absolut wohlwollender und vertrauensvoller Kooperation zu gehen, um eine neue, auf Stabilität und Frieden beruhende europäische Ordnung und Welt-Ordnung schaffen zu können.

In ganz vielen Bereichen wurde unverzüglich eine intensive Zusammenarbeit der internationalen Staatengemeinschaft mit Russland aufgenommen; mit dem bewussten Ziel, maximal auf Russland zuzugehen und es bestmöglich zu unterstützen. Allein in diesem geschichtlich extrem kurzen Zeitraum sowie in zeitlich enger Lage dazu ist an Versuchen, Russland bewusst mit einzubinden, stichwortartig zu nennen:

• die "Charta von Paris" (1990)

• die Zusammenarbeit der NATO mit Russland seit 1991 in Fragen der Verteidigungs- und Sicherheitspolitik

• die "Partnerschaft für den Frieden" 1994

• Die Einrichtung der „Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa“ (OSZE) als Nachfolgerin der KSZE ("Helsinki-Schlussakte", man erinnere sich) und feste Institution der europäisch-russischen Zusammenarbeit 1995

• die NATO-Russland-Grundakte 1997

• Der NATO-Russland-Rat ebenfalls 1997

• die bewusste Aufnahme des wirtschaftlich eigentlich viel zu schwachen Russlands in die G7, die dadurch zur G8 wurden 1998

• die Eröffnung einer Ständigen russischen Vertretung beim NATO-Hauptquartier in Brüssel und dem Oberkommando der Alliierten Streitkräfte in Europa 2001

• Gar nicht aufzählen kann man jeden einzelnen Punkt im Rahmen der Aufnahme vielfältiger wirtschaftlicher Beziehungen mit dem wirtschaftlich völlig am Boden liegenden Russland

• Ebenso kann man gar nicht aufzählen die Unterstützung Russlands ebenso wie weiterer ehemaliger Sowjet- und „Ostblock“-Staaten und deren Bevölkerung durch zahllose Nichtregierungsorganisationen (NGO's) auf Einladung der jeweiligen Staatsregierungen.

Die freien demokratischen Staaten haben zusammen mit einer Fülle an NGO's ihr Äußerstes gegeben, Russland und die ehemaligen Sowjet-Staaten in Abstimmung mit deren Regierungen umfassend und in jeglicher Hinsicht zu unterstützen, ihnen wirtschaftlich rasch wieder auf die Beine zu helfen und beim Aufbau einer Gesellschaftsordnung auf allgemeinen Wohlstand, Sicherheit, Frieden, Freiheit und Menschenrechten zu helfen.

In diesem Jahrzehnt lagen tatsächlich ganz große Chancen für eine künftige Zusammenarbeit der Welt auf Basis der Werte der Vereinten Nationen, wie sie eigentlich bereits nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges beschlossen waren, aber an Stalins imperialistischem Vorherrschaftswahn scheiterten.

Insbesondere die NATO-Russland-Grundakte ist näher zu betrachten, siehe z.B. https://de.wikipedia.org/wiki/NATO-Russland-Grundakte

Als 1994 die Russische Föderation Mitglied des Programmes Partnerschaft für den Frieden wurde, bereitete man langsam eine formalisierte Vereinbarung vor, die dann 1997 zur Ratifizierung vorgelegt wurde.
Die Grundakte stellte den Versuch dar, einen Ausgleich zwischen den sicherheitspolitischen Interessen der NATO-Partner einerseits und Russlands andererseits herzustellen. Im Wesentlichen sollte dies durch vertrauensbildende Maßnahmen, vertiefte Zusammenarbeit im Rahmen der OSZE und Abrüstung erreicht werden, zugleich wollte aber die NATO nicht gänzlich auf ihr Abschreckungspotenzial verzichten. Im Hinblick auf Russland wurde von westlicher Seite daran festgehalten, dass eine Fortsetzung der Bemühungen Russlands um Demokratisierung, gegründet auf Pluralismus, Rechtsstaatlichkeit und die Achtung von Freiheitsrechten, erwartet würde. Im Gegenzug wurden Russland gegenüber der NATO Privilegien eingeräumt, wie sie kein anderer Nicht-Mitgliedstaat vorweisen konnte. Beide Seiten bekannten sich zum Verzicht auf die Androhung oder Ausübung von Gewalt, zu gegenseitigen Konsultationen und friedlicher Beilegung von Konflikten. (...)

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Ralph9  26.04.2024, 13:32
@Ralph9

=>2

Im Bereich der direkten politisch-militärischen Angelegenheiten ist der Verzicht auf die Stationierung von Atomwaffen in den neuen Mitgliedsstaaten der NATO in Mittel- und Osteuropa enthalten. Abhängig von der Sicherheitslage begrenzt der Vertrag die Stationierung von Truppen in den neuen NATO-Mitgliedsstaaten

Es gibt keine Atomwaffen der NATO in Osteuropa.

Es gibt keine US Atomraketen in Europa.

Die einzige Seite, die mit atomaren Mittelstreckenraketen droht, sind die Russen.

Die NATO hat mit der NATO Russland Grundakte explizit auf die Stationierung von schweren Waffen, militärischen Großverbänden oder Atomwaffen in Osteuropa verzichtet. Gegenüber keinem anderen Land hat die NATO sich derart weitreichende Verpflichtungen auferlegt als gegenüber Russland.

Währenddessen prahlen die Russen seit Jahren damit, dass sie in Kaliningrad Atomwaffen stationieren, die damit viel näher an NATO Hauptstädten stehen als umgekehrt; sowie kürzlich auch mit der Stationierung weiterer, nach Westen gerichteter Atomwaffen in Belarus, nur wenige Raketen-Flugminuten von NATO-Hauptstädten entfernt.

Außerdem haben die USA vor Beginn des russischen Unterwerfungskrieges gegen die Ukraine ein Drittel aller Atombomben aus Europa abgezogen, siehe z.B. hier vom März 2021 https://www.zeit.de/politik/ausland/2021-03/atomwaffen-usa-europa-abruestung-militaer-nato

Atomwaffen:
Heimlich abgerüstet
Die USA haben ein Drittel aller Atombomben aus Europa abgezogen – und niemand hat es bemerkt.   (...)

Jedoch war bereits der Zerfall der Sowjetunion davon geprägt, dass die alten kommunistischen Hardliner in Moskau mit aller Gewalt die Macht und Vorherrschaft über das insbesondere von Stalin geschaffene Sowjet-Imperium behalten wollten. Ihr Augustputsch von 1991 gegen Gorbatschow scheiterte jedoch und versetzte stattdessen der Sowjetunion den endgültigen Todesstoß.

Nur zwei Jahre darauf probten sie in der russischen Verfassungskrise von 1993 wieder den Aufstand, in der sie einen gezielten Machtkampf mit Gorbatschows Nachfolger Jelzin ausfochten, siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Russische_Verfassungskrise_1993

vor allem handelte es sich um einen bewaffneten Aufstand von Kräften, die schon Wochen zuvor den Putsch gegen Jelzin vorbereitet hatten. (...) in der Bevölkerung gab es kaum Unterstützung für die Putschisten, man fürchtete, dass die Kräfte, die schon 1991 versucht hatten, das Rad der Geschichte zurückzudrehen, eine Diktatur errichten würden. Auf den Dächern in der Umgebung des Weißen Hauses befanden sich "Snipers"(Scharfschützen), die auf alles schossen, was sich bewegte - auch um Zivilisten zu terrorisieren. Eine zivile Bewegung zur Unterstützung der Putschisten war an keiner Stelle erkennbar, ausschließlich bewaffnete Kräfte der angeblichen Anhänger von Ruzkoj und Chasbulatow - (...) Marionetten der Kräfte (...), die den Aufstand probten: Leute aus dem alten Sicherheitsapparat und dem früheren Machtapparat. Nur zwei Jahre nach dem Putsch gegen Gorbatschow war es ja auch kein Wunder, wenn diese Kräfte durchaus noch virulent waren. 

und https://de.wikipedia.org/wiki/Russische_Verfassungskrise_1993

Bewertung
Der Osteuropahistoriker Jan C. Behrends betrachtet den Putschversuch von 1993 rückschauend als das Stichdatum für den Beginn des autoritären Umbaus in Russland nach dem Ende der kommunistischen Diktatur, der im Putinismus mündete.

Nur ein Jahr später ließ der angeschlagene und geschwächte Jelzin die russische Armee in Tschetschenien einfallen, welches 1991 wie viele andere ehemalige Sowjet- und Ostblockstaaten auch seine Unabhängigkeit erklärt hatte, siehe dazu hier von Anfang 1995 https://www.spiegel.de/politik/dieser-zar-ist-boese-a-df253960-0002-0001-0000-000009159807 :

»DIESER ZAR IST BÖSE«
Für den Kriegsherrn Boris Jelzin ging es um den Bestand seines Reiches - aber auch um sein Amt. Verlassen von Parlament und Reformern, regiert der eigensinnige Präsident nur noch mit einem Klüngel alter Kumpane. (...)
Der Mann, der Rußland in eine Demokratie hatte verwandeln wollen, traf seine Entscheidung zum Sturm auf Grosny gegen den Willen der Mehrheit seiner Bürger, gegen eine Resolution seines Parlaments, ohne einen Beschluß seiner Regierung, ohne den Segen des Patriarchen, unter dem Unmut einflußreicher Militärs und dem Protest der Moskauer Demokraten.
Dieser Zar Boris hatte 1991 das Völkergefängnis UdSSR zerschlagen - jetzt suchte er sich mit einer Waffentat auszuzeichnen, zu der noch jeder Kreml-Herr auch nach dem großen Landräuber Stalin ausgeholt hat: einem Gewaltschlag gegen ein kleines Volk.
Hatte Chruschtschow seine Panzer und Soldaten nach Budapest geschickt, Breschnew nach Prag und Kabul, Gorbatschow nach Baku und nach Vilnius (damals protestierte Jelzin), so setzte Jelzin die Armee jetzt nach Tschetschenien in Marsch, in eine abtrünnige Kleinrepublik, die beim Verschwinden der Sowjetunion 1991 ihre Unabhängigkeit erklärt und den Russischen Föderationsvertrag nicht unterschrieben hatte.

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Ralph9  26.04.2024, 13:33
@Ralph9

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Er befahl Moskaus größte Militäroperation nach Afghanistan: 60 000 Mann und 600 Panzer fielen in das 16 100 Quadratkilometer große Ländchen ein, wo eine Dreiviertelmillion Tschetschenen - ein autochthones Kaukasus-Volk mit eigener Sprache - auf einem Tausendstel der Bodenfläche des gesamten Jelzin-Staates siedeln. (...)
Moskaus Nachbarn aber, wie Polen und die baltischen Staaten, drängt es jetzt um so rascher in die Nato. »Die Russen geben die Rolle des Gendarmen auf dem gesamten Gebiet der ehemaligen Sowjetunion nicht auf«, hieß es im polnischen Rundfunk.
»Wehe uns«, warnte Lettlands Reform-Protagonist Mavriks Vulfsons, »falls das Blutbad von Grosny zur Glorifizierung der angeschlagenen Armee benutzt wird, was zum 50. Jubiläum des Sieges im Zweiten Weltkrieg für Moskau besonders günstig wäre.« (...)
Den letzten Anstoß für Jelzins Marschbefehl nach Grosny dürfte die Einsicht geliefert haben, daß dem Präsidenten in Moskau die Macht entgleitet. Die Wirtschaftsreformen sind zum Stillstand gekommen, jeder weitere Fortschritt stößt auf den gesammelten Widerstand der alten Nomenklatura, die ihren Monopolbesitz an der Großindustrie nicht preisgeben mag. Breite Wählerschichten, denen Jelzin einmal als Volksheld galt, wenden sich von ihm ab. Das Volk will nicht mitmarschieren in Jelzins Katastroika. (...)
So sucht Jelzin, einst das Bollwerk der Reformer und Demokraten, nach neuen Verbündeten: Abgesandte obskurer Patriotenvereine, Anhänger des Hitler-Fans Alexander Barkaschow und Parteigenossen Schirinowskis gehen jetzt im Kreml aus und ein:  »Ich habe lange gedacht, daß die um Audienzen betteln«, äußert ein Jelzin-Berater, »bis ich verstanden habe: Sie sind gerufen worden.«
Sie alle leiden darunter, daß ihr Vaterland etwa auf den Umfang der Zeit Peters des Großen schrumpft und um 300 Jahre Expansion zurückgeworfen wird. Arkadij Wolski, ein politischer Wortführer des militär-industriellen Komplexes, berief zum Jahresende 1994 einen Kongreß zur Wiedervereinigung der Sowjetunion ein.

Tschetschenien wurde somit das erste Land, dass die russischen Imperialisten wieder mit aller Gewalt zurückholen und ihrer Vorherrschaft unterwerfen wollten.

Wie in dem verlinkten Artikel ganz aussagekräftig dargestellt, war es dieser russische Überfall auf Tschetschenien ab 1994, der ganz wesentlich dazu führte, dass etliche ehemalige Ostblock- und Sowjetstaaten sehr dringend um ihre Aufnahme in die NATO gebeten haben:

Denn die inner-russischen Fehlentwicklungen – insbesondere der so rasch wiedererstarkte, massive neo-imperialistische Expansions-, Vorherrschafts- und Unterwerfungswahn – wurden völlig verständlicherweise von den ehemaligen Ostblockstaaten mit immer größerer Sorge gesehen, weil sie real befürchten mussten, dass irgendwann ein größenwahnsinniger Verbrecher an der Spitze Russlands gewissen- und skrupellos Abkommen und Verträge brechen könnte, um diese Staaten wieder zu überfallen und "zurück zu holen".

Putins Worte, siehe https://www.tagesspiegel.de/politik/putins-vergleich-mit-zar-peter-lasst-balten-polen-finnen-zittern-5147884.html

Kremlchef will Gebiete „zurückholen und stärken“         :
Putins Vergleich mit Zar Peter lässt Balten, Polen, Finnen zittern (...)
Wladimir Putin redet ganz offen über seine Ziele. Er will die Sowjetunion zurück. Und noch mehr: Er fordert einen russischen Herrschaftsbereich, wie ihn das Zarenreich hatte.
Das schließt die Baltischen Staaten, Finnland und den Großteil Polens mit ein. Es geht ihm, das spricht er unmissverständlich aus, nicht nur um die Ukraine.

Da den ehemaligen Sowjet-Republiken und Ostblock-Staaten völlig bewusst war, dass sie allein keine Chance gegen einen russischen Überfall hätten, begannen sie, sich nach Verteidigungs-Bündnissen umzuschauen und bei der NATO um Aufnahme zu bitten. So kam es zu jenem Vorgang, der als sogenannte "NATO-Osterweiterung" bekannt wurde, nämlich die Aufnahme ehemaliger Ostblock-Staaten in die NATO, die um Aufnahme gebeten hatten.

Es war nicht die NATO, die sich aktiv ausdehnen wollte, sondern die völlig verständliche und höchst berechtigte Sorge der Nachbarstaaten Russlands aufgrund der inner-russischen Fehlentwicklungen hat diese dazu gebracht, um Aufnahme in die NATO zu bitten, weil Russland dadurch in kürzester Zeit wieder wie zu schlimmsten Stalin-Zeiten zu einer offenen Bedrohung der Sicherheit und Souveränität anderer Staaten geworden war - was bis heute andauert.

Nicht Russland wird bedroht, sondern von Russland geht eine massive Bedrohung aus - heute mehr denn je in der jüngeren Geschichte.

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Ralph9  26.04.2024, 13:33
@Ralph9

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Damals gab es darüber in der Tat intensive Diskussionen innerhalb der Bündnispartner und schließlich das Ergebnis – da jeder souveräne Staat, der die Bündnispflichten einhalten wollte, um Aufnahme bitten konnte –, ehemalige Ostblockstaaten im Sinne der weiteren gedeihlichen Entwicklung einer gegenseitigen Partnerschaft mit Russland nur nach ausdrücklicher vorheriger russischer Zustimmung aufzunehmen, welche 1997 erstmals Jelzin und dann 2004 auch Putin (!) selbst ausdrücklich erteilten, siehe z.B. https://www.zeit.de/2022/09/wladimir-putin-russland-westen-geschichte-fernsehansprache/seite-2 : 

... dann 2004 Estland, Lettland, Litauen, Slowenien, die Slowakei, Rumänien und Bulgarien. Doch Putin unterschlägt seine eigene Rolle in diesem Prozess. Gerade die Erweiterung von 2004 hätte wirklich ein Problem für ihn sein können, denn es waren drei ehemalige Sowjetrepubliken dabei. Putin war damals Präsident – und Gerhard Schröder Bundeskanzler. Beide hatten gegen den Irakkrieg der USA 2003 laut protestiert. Aber nicht gegen die Nato-Osterweiterung (...).
Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz am 2. April 2004, drei Tage nach dem Beitritt der Balten, stand Putin lächelnd neben Schröder und lobte, dass sich die Beziehungen Russlands zur Nato "positiv entwickeln". Und er fuhr fort: "Hinsichtlich der Nato-Erweiterung haben wir keine Sorgen mit Blick auf die Sicherheit der Russischen Föderation." Als der Nato-Generalsekretär wenig später nach Moskau kam, sagte Putin, jedes Land habe "das Recht, seine eigene Form der Sicherheit zu wählen". Kein Wort von gebrochenen Versprechen oder einer Gefährdung Russlands.

Nicht anders Lawrow 2005, siehe https://www.handelsblatt.com/politik/international/handelsblatt-interview-mit-aussenminister-lawrow-russland-oeffnet-ukraine-den-weg-in-die-nato-seite-2/2460820-2.html

HANDELSBLATT-INTERVIEW MIT AUSSENMINISTER LAWROW
Russland öffnet Ukraine den Weg in die Nato

Die NATO-Osterweiterung war IN KEINSTER WEISE ein angeblich "einseitig-aggressiver Akt", wie es das verbrecherische russische Terror-Regime völlig verlogen unablässig zu behaupten versucht.

Es gab auch NIEMALS irgendwelche "Versprechen" oder Zusagen seitens der NATO an Russland, dass es eine Erweiterung geben würde; wie Gorbatschow bis zu seinem Tod immer wieder unermüdlich klargestellt hat – sehr zum Missfallen des Ober-Lügners Putin.

In Wirklichkeit ist es das russische Regime, das die Souveränität und Eigenständigkeit anderer Staaten nicht achtet, sondern mit aller Gewalt die Vorherrschaft erringen will; wie die Geschichte der letzten 30 Jahre mehr als eindeutig beweist. 

Es geht daher nicht im Geringsten um angebliche "russische Sicherheitsinteressen" – kein Staat oder Bündnis würde jemals auch nur daran denken, das größte Land der Welt mit den meisten Atomwaffen der Welt und einer im Angriffsfall klaren atomaren Verteidigungsdoktrin anzugreifen – am wenigsten die NATO, sondern ganz im Gegenteil:

Die NATO ist mit Russland seit dem Zerfall der Sowjetunion immer maximal transparent, kooperativ, verlässlich, vertragstreu, wohlwollend und de-eskalierend umgegangen (man hat Russland seit 2001 sogar einen ständigen Sitz sowohl im NATO-Hauptquartier als auch beim NATO-Oberbefehlshaber eingerichtet, gut 10 Jahre vorher noch völlig unvorstellbar (!) ) - so lange, bis das russische Regime sich mit seinem völlig völkerrechtswidrigen und vertragsbrüchigen militärischem Einfallen in die Ukraine zuerst selber klar und aggressiv militärisch auf NATO-Gebiet zubewegt (!) hat.

In Wirklichkeit geht es um die Sicherheitsinteressen der souveränen, aber viel kleineren und hoffnungslos unterlegenen Nachbarstaaten Russlands, die von Russland massiv bedroht werden.

Die historische Geschichte beweist, dass die sogenannte NATO-Osterweiterung die wichtigste friedenssichernde Maßnahme der letzten 30 Jahre war: Alle Staaten, die man in die NATO aufgenommen hat, haben jetzt Frieden und Sicherheit für ihre Bürger und ihr Staatsgebiet, während jene, denen man die Aufnahme verweigert hat, Terror, Gewalt, Krieg und russische Invasionstruppen in ihrem Staatsgebiet haben.

Die NATO ist keinerlei Gefahr für die russische Sicherheit; und das weiß das Kreml-Regime in Wirklichkeit ganz genau. Sie steht lediglich – zum Glück – den russischen Angriffs-, Eroberungs- und Unterwerfungsinteressen im Weg; und darüber dürfen wir verdammt froh sein.

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Ralph9  26.04.2024, 13:34
@Ralph9

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Putin ist ein himmelschreiender Lügner und Geschichtsfälscher, ein unterwerfungssüchtiger Diktator, brutaler Landräuber, Völker- und Massenmörder, der absolut gewissen- und skrupellos über die Leichen Hunderttausender geht; der zahllose ermordete Menschen in vielen Ländern der Welt auf seinem nicht vorhandenen Gewissen hat; der auf Stalins Fußspuren wandelt; auf dessen Wort es keinerlei Vertrauen mehr gibt; dessen Unterschrift das Papier nicht wert ist, auf dem sie steht; der jegliche Vertragstreue völlig vermissen lässt und das Internationale Völkerrecht genauso wie seine Friedens- und Vertragspflichten bricht und gewissen- und schamlos mit Füßen tritt. 

In Wirklichkeit sind es Putin und sein verbrecherisches russisches Terror-Regime, die die gesamte Welt verarschen und unablässig mit himmelschreiendsten Lügen überschwemmen, siehe den Gastbeitrag des (zu schlimmsten kommunistischen Kalte-Kriegs-Zeiten geborenen und) zu den wichtigsten russischen Gegenwartsautoren gehörenden russischen Schriftstellers Michail Schischkin aus dem Jahr 2014 (!) nach dem verdeckten Einfallen des russischen Militärs in die Ukraine hier https://www.cicero.de/aussenpolitik/das-imperium-der-luegen/58493 :

Putins Russland
Das Imperium der Lügen
Die Wahrheit abzustreiten, das hat in Russland nicht nur Tradition, sondern ist vielmehr Teil des Gesellschaftsvertrags. (...)
Wenn Putin seinem eigenen Land ins Gesicht schwindelt, wissen alle, dass er lügt, und er selbst weiß, dass es alle wissen. Doch seine Wählerschaft ist mit seinen Lügengeschichten einverstanden.
Wenn Putin den westlichen Politikern unverfroren ins Gesicht lügt, schaut er mit offensichtlichem Interesse und nicht ohne Spaß auf ihre Reaktionen, sonnt sich in ihrer Fassungslosigkeit und Hilflosigkeit. Zu solchen Lügen sind sie nicht bereit.
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