Vielleicht sollte man - und ihr mit diesem Beitrag auch, Liebes gutefrage.net-Team - aufhören zu pauschalisieren und sich damit befassen, was das einzelne jeweils ist.
Feminismus ist längst keine Bewegung mehr, die für Gleichberechtigung und mehr Rechte eintritt, sondern eine Interessensvertretung für Frauen, nicht mehr und nicht weniger. Dass das heute immer noch als „Gleichberechtigung“ gelabelt wird ist Teil des Problems.
Dass sich dieser Interessensvertretung für Frauen nun auch eine Interessensvertretung für Männer bildet, ist ein völlig natürlicher Prozess. Und wie es Frauen gibt, die den Feminismus für ihre Hetze und ihren Schund missbrauchen, gibt es eben auch Leute, die die Mannosphäre missbrauchen. Da bringt es nicht das Kollektiv zu verteufeln.
Feminismus hat in den letzten 5-10 Jahren angefangen - vor allem im Datingbereich - Nachteile der Frau beseitigen zu wollen, während man gleichzeitig ihre Vorteile erhalten wollte. Da Dating aber noch nie fair zu ging in einem objektiven Sinne und immer über ausgleichende Gerechtigkeit funktionierte, bedeutet das, dass Vorteile der Männer abgebaut werden sollten, während man ihre Nachteile aber erhielt. Und dass sich dass Männer nicht bieten lassen auf Dauer ist ja wohl logisch. Und gerade so Bewegungen wie Red-Pill sind nicht frauenfeindlich, die sagen, nur: „Ja, Moment. Wenn Frauen ihre Nachteile abgeschafft haben wollen, dann wollen wir das auch.“ und viele Red-Pill-Artists weisen ohnehin hauptsächlich auf die Funktionsweise von Mann-Frau-Dynamiken hin, ungeschönt, neutral. Und dass das manchen bitter aufstößt, ist normal, macht es aber nicht frauenfeindlich.
Nehmen wir ein Beispiel: Das erste Date: Wer Zahlt, was wird gemacht? Viele Frauen verlangen, dass der Mann da sich was weis ich was ausdenkt, sie einlädt und dann auch bezahlt. Das sind alte Traditionelle Rollen- und Geschlechterbilder, die für die Frau vorteilhaft sind. Also sagt man: „Das gehört sich so!“ Nein! Falsch! Das ist eine alte Tradition. Und eine alte Tradition war es auch, dass Frauen kochten, zu Hause blieben und so weiter. Und wenn sich heutzutage Männer dazu entscheiden, dass sie es für den Anfang auch ein simpler Spaziergang und ein Kaffee tut, bei dem jeder selber Bezahlt - sie also nachziehen in Sachen „Auflösung alter Rollenbilder“ - dann wird seitens der Frauen (natürlich nicht allen) geschimpft, weil es natürlich ihre Vorteile tangiert. Da heißt es dann: „Er soll mir schon was bieten!“, „Er soll sich bemühen!“ Fragt man aber selber: „Ja, was bietest du ihm denn?“ und „Bemühst du dich denn um ihn?“ dann wird es schnell leise.
Und das ist das fundamentale Problem: Viele Frauen kommen nicht klar, dass Männer nun nachziehen und wirklich alle alten Rollenbilder in Fragestellen und sich auch eine männliche Interessensvertretung bildet. Dass es Leute gibt, die das in den Dreck ziehen, war und ist auch im Feminismus so. Aber das hat nichts mit Frauenhass zu tun.
Und „Incel“ ist ohnehin ein Begriff der hier - und viel zu oft - falsch als reiner Kampfbegriff missbraucht und entfremdet wird.