Es heisst ja, dass Deutschland durch Zuwanderung profitieren würde. Meine Frage: Habt ihr als deutsche Bürger etwas bemerkt, dass ihr etwas profitiert habt?

20 Antworten

Zuwanderung gibts ja nicht erst seit 2015

Ohne die Gastarbeiter hätte der Wirtschaftsaufschwung so nicht stattgefunden. Ohne Migration würde unsere Pflege, Gastronomie und viele Industriebetriebe zusammenbrechen. Ohne andere Kulturen sähe auch unsere Gastronomie ziemlich langweilig aus. Ich lebe auch lieber in einem Weltoffenen Land, als in einem reaktionären Staat, wo die Regierung nur die einheimische Kultur (Folklore) fördert. Nicht in Ungarn, nicht in Polen wie es die PIS wollte.

Wenn es Probleme gibt, die mit Migration in Verbindung gebracht werden, Clan Kriminalität, Parallelgesellschaften ohne Respekt für unsere Gesetze und Gesetzesvertreter. Dann ist daraus kein pauschales Problem bestimmter Ethnien zu sehen, das ist Kriminalität, gegen die ich viel härter druchgreifen würde. Das waren die Fehler eines Kuschelkurses und eines Wegsehens, nur weil man ja nicht ausländerfeindlich da stehen wollte. Ich denke das geht auch anders. Übrigens sehen das viele Ausländer in meinem Bekanntenkreis, bzw Deutsche mit Migrationshintergrund genauso.

5432112345  21.11.2023, 14:10
Ohne die Gastarbeiter hätte der Wirtschaftsaufschwung so nicht stattgefunden.

Die sollten nicht kommen um zu bleiben und nur begrenzt hier arbeiten. Es hat aber der Industrielobby nicht gepasst die Arbeiter alle paar Jahre neu anlernen zu müssen also wurden die Fristen aufgeweicht und die Gastarbeiter blieben länger und schlugen Wurzeln. Man hätte das Wirtschaftswunder also auch ohne Dauerhaften verbleib haben können.

Ohne Migration würde unsere Pflege, Gastronomie und viele Industriebetriebe zusammenbrechen.

Einwanderung in Pflege und Industrie funktioniert anders. Da wird vorher geschaut welche Qualifikation die Menschen haben und wie weit die mit der deutschen Qualifikation vergleichbar ist. Und wenn das Bildungsniveau ähnlich ist, dann werden sie häufig mit Kursen in ihrem Heimatland auf die Arbeit in Deutschland vorbereitet.

Da kann man die Pflegekraft aus der Ukraine anwerben, mit ein paar Kursen die Grundlagen beibringen und dann in Deutschland noch ein halbes Jahr anlernen, damit die auf dem Stand einer deutschen Pflegekraft ist. Das heißt aber noch lange nicht, dass das auch mit der Pflegekraft aus Syrien funktioniert, bei der man erstmal die letzten 4 Jahre Schulbildung und die komplette Ausbildung nachholen müsste.

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juergen63225  21.11.2023, 14:30
@5432112345
Einwanderung in Pflege und Industrie funktioniert anders. 

Könnte anders funktionieren, man bemüht sich, aber bisher ohne durchschlagenden Erfolg.

Die Realität in Krankenhäusern, Pflegeheimen und Restaurants ist aber: es haben viele der Zuwanderer hier Jobs gefunden, die für viele Deutsche zu schlecht bezahlt, zu unangehm von den Arbeitszeiten waren.

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5432112345  21.11.2023, 15:08
@juergen63225
Könnte anders funktionieren, man bemüht sich, aber bisher ohne durchschlagenden Erfolg.

Weil in Deutschland besonders das Sozialsystem attraktiv ist, aber nicht für Arbeitnehmer - die gehen lieber in ein Land wo von der eigenen Leistung mehr in die eigene Tasche wandert. Was interessiert eine Fachkraft auf Jobsuche welche Sozialleistungen ein Land zahlt, es interessiert sie wie viel sie dafür abgeben muss. Die hohen Sozialleistungen interessieren vor allem die, die vor haben davon zu leben...

es haben viele der Zuwanderer hier Jobs gefunden

Das ist aber leider die Ausnahme und nicht die Regel. Sie spielen nicht ein was die nicht arbeitenden Migranten kosten. Und der linke Traum davon alle Flüchtlinge und Migranten zu integrieren und in Arbeit zu bringen ist ausgeträumt.

Realität ist: Zuwanderung bringt nur dann einen Vorteil, wenn man sich die Leistungsträger rauspickt und darauf verzichtet den ganzen Rest mitzuversorgen.

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Schwuttcke  21.11.2023, 16:57
Ohne die Gastarbeiter hätte der Wirtschaftsaufschwung so nicht stattgefunden.

Wird gerne behauptet, doch das stimmt nicht. In den 1960ern war Deutschland schon wieder fast komplett aufgebaut ganz ohne "Gastarbeiter". Den damaligen Unternehmern haben nur die hohen Löhne aufgrund der Vollbeschäftigung nicht gepasst. Darum wurden in den 1960ern "Gastarbeiter" angeworben, was die Löhne gesenkt und die Profite erhöht hat.

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Im Kleinen bemerke ich, dass wir jetzt endlich wieder einen Hausmeister haben (Zugewanderter), der seinen Job gut macht, sich kümmert und die Anlage so viel besser aussieht.

Ich merke, dass die ein oder anderen Jobs endlich wieder besetzt sind (die jahrelang unbesetzt waren), wie z.B. Änderungsschneiderei, der Bäcker um die Ecke hat seit 2 Jahren jetzt Hilfe und kann endlich wieder vor 7 aufmachen.

Das jetzt nur im Kleinen. Muss sagen, hatte ich nicht mal vorab gemerkt, dass das tatsächlich Zugewanderte seit 2015 sind. Hatte mir vorher nie Gedanken drum gemacht.

Meine Mietkosten sind nicht gestiegen (lediglich die Nebenkosten wegen der Energiekrise), mehr Verkehr auf den Straßen bemerke ich nicht (war schon immer Stau zur Rush Hour, deswegen fahr ich früher als andere). Meine Versicherungen sind die letzten Jahre nicht gestiegen (welche Versicherung meinst du?). Lohndruck? Ich habe in den letzten Jahren Gehaltserhöhungen bekommen und habe mehr Geld im Geldbeutel (trotz Inflation).

Wohnen in einer Großstadt.

Ich merke natürlich auch etwas von der Zuwanderung. Die Straßen werden voller und die Zusammensetzung der Menschen verändert sich erkennbar. Ohne bitte jetzt die Rassismuskeule übergezogen zu bekommen: Natürlich erkennt man Menschen aus dem nahen Osten/Afrika auch an optischen Merkmalen und/oder an der Sprache.

Aber die Mietpreise sind hier in der Hauptstadt vor allem durch die Zuwanderung aus anderen Teilen Deutschlands und durch Spekulation in die Höhe geschossen. Die ausländischen Einwanderer aus dem nahen Osten/Afrika sind dafür nicht ursächlich, sondern jene Reiche und Spekulanten vornehmlich aus anderen Teilen Deutschlands/Europas.

Ich persönlich spüre davon direkt noch nichts - weder in die eine, noch in die andere Richtung.

Ginkgo926  21.11.2023, 12:35

Daumen hoch!

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xubjan  21.11.2023, 13:09

Zum ersten Absatz:

Das hat aber so ziemlich 0 direkt mit Zuwanderung zu tun. Es ist ein kulturelles Problem. Wir Deutschen sind richtig bequem und faul geworden. Wir gehen nur noch online shoppen. Das "Innenstadtsterben" ist kein Phänomen der letzten paar Jahre oder der Corona-Krise. Das gibt es schon seit 10-15 Jahren. Gerade weil wir Zuwanderung haben, können sich viele Geschäfte überhaupt noch halten in einer Innenstadt.

In vielen afrikanischen oder arabischen Ländern, auch im Süden Europas teilweise ist es die Kultur des "Das Leben gibt es auf der Straße", die genau das bewirkt. Man geht halt vor die Tür. Das haben wir Deutschen vor 40-50 Jahren auch noch größtenteils gemacht. Wir wollen das halt einfach nicht mehr. Stattdessen eigenes Gärtchen, Freunde einladen und (was wir allerdings schon auch früher gemacht haben) in Vereinen treffen. Das ist halt alles nicht Fußgängerzone.

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isilang  21.11.2023, 14:19
@xubjan

Es sind definitiv wesentlich mehr Ausländer hier ansässig. Das sagt mein erster Absatz aus.

Ansonsten kann ich deiner Einlassung auch gar nicht folgen. Berlin wurde ausverkauft (die SPD ganz vorn aktiv) und die ganzen solventen Stuttgarter etc. kamen mit ihrem Geld und haben die zu diesem Zweck in Eigentumswohnungen umgewandelten oder teuer und unnötig sanierten Wohnungen abgegriffen. Gentrifizierung lautet das Stichwort. Das war mein zweiter Absatz. Du erzählst mir jetzt was von Bequemlichkeit und Shoppen in der Innenstadt?

Iren, Schweden Briten etc .... spekulieren hier auf Immobilien. All das ist ebenfalls kein Geheimnis.

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xubjan  21.11.2023, 16:21
@isilang

Wem eine Immobilie gehört und wer dann in der Innenstadt rumläuft, hat erst mal nicht zwangsläufig direkt etwas miteinander zu tun. Berlin kann man durchaus auch als eine Weltstadt bezeichnen und daher kannst du nicht jedes Mal zwischen der Frage, wer da wirklich lebt und wer nur zu Besuch ist, unterscheiden.

Die Frage mit der Bequemlichkeit war eine allgemein auf ganz Deutschland bezogene Frage. Natürlich leben mehr Ausländer hier als vor 30 Jahren. Das ist richtig. Aber mein Punkt war ja, dass die gefühlte "Überflutung" ein Effekt ist, der eben auch aus einem kulturellen Wandel bei uns Deutschen resultiert.

Mal ganz platt gesagt: Ich habe dem ein oder anderen, der sagt, er würde unsere Innenstädte nicht mehr wiedererkennen, mal gefragt, wie oft er in den letzten 30 Jahren (also auch vor Flüchtlingskrise und dergleichen) in einem guten Restaurant zum Essen war, wie oft er einfach mal so durch die Innenstadt gelaufen ist. Meist müssen die Menschen überlegen und sagen "Ja, früher als Student war das öfter, inzwischen fahre ich einmal im Jahr mit dem Auto in die Tiefgarage eines Kaufhauses. Den Rest kaufe ich bei Amazon. Lebensmittel im Supermarkt um die Ecke. Wieso soll ich in der Fußgängerzone umherlaufen"?

Klar gilt das nicht für jeden, aber ich wollte nur mal ergänzen, ein ein Teil der Entwicklung begründet ist.

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Mietkosten steigen

Das hat nur bedingt mit Zuwanderung zu tun, da das schon deutlich früher ein Problem war. Jahrzehntelang hieß es, Deutschland schrumpft. Darüber hinaus haben sozialer Aufstieg und Wohlstand dafür gesorgt, dass wir deutlich mehr Platz belegen. Im Schnitt hatten wir Anfang der 90er auf 35m² Platz, jetzt sind wir bei weit über 45m².

Daneben gibt es Regionen, in denen kaum einer leben will, in der riesige Hochhäuser ersatzlos gesprengt werden und durch Parks ersetzt werden (weiße Riesen in Duisburg beispielsweise). Schön für die Bewohner, aber natürlich schräg angesichts knappen Wohnraums.

Mehr Verkehr auf den Strassen

Auch das hat wenig mit Zuwanderung zu tun. Heutzutage haben Familien 4 Autos vor der Tür. 2 für Mutter und Vater und 2 für die gerade erst 18 gewordenen Kinder. Man muss ja flexibel sein um jeden Preis und kann es sich leisten. Obwohl man in einem Ballungszentrum lebt, wo man oft mit dem Fahrrad oder ÖPNV deutlich schneller ist.

Versicherung steigen.

Welche? Dank Migration haben wir deutlich niedrigere Beiträge etwa bei den Krankenversicherungen. Die haben ausgerechnet, dass durch die Migration pro Jahr 8 Milliarden Überschüsse erwirtschaftet werden.

Wo profitieren die Bürger?

Beschäftige dich mal mit dem demographischen Problem. Dann merkst du ganz schnell, wo wir profitieren. Und ja, auch und gerade die Arbeit, für die wir Deutschen uns oft zu fein geworden sind, da profitieren wir, dass sie überhaupt jemand macht.

Ich wäre im Krankenhaus (stationär) wohl schlechter betreut worden. Dort waren von der Reinigungsfachkraft bis zum Arzt, etliche Ausländer unterwegs.