Wenn du 100 Brote hast, gib den Armen ein Brot und erzähle ihnen, dass die bösen XYZ es wegnehmen. Sie kämpfen nur noch um das eine Brot und fragen nicht, was mit den übrigen 99 Broten ist.
Die Diskussion rund um Sozialstaat ist exakt diese Diskussion. Es ist albern irgendwie, dass einige ständig denken, dass man überall draufprügeln müsste und dann würde sich alles von selbst lösen.
Nein.
Gerade ein starker Sozialstaat macht den Unterschied aus. Wenn man keine Angst haben muss, wie in den USA alles samt Haus zu verlieren, nur weil man wagt, man zufällig eine lebensrettende OP zu brauchen, aber dummerweise keine Krankenversicherung hat. Wenn man keine Angst haben muss, bei Arbeitslosigkeit direkt aus der Wohnung zu fliegen und dann unter der Brücke schlafen zu müssen.
Dort mit Kürzungen herum zu diskutieren, gehört sich nicht. Weder aus Sicht des Anstands, noch aus Sicht unserer Verfassung, noch aus Sicht unserer christlichen und deutschen Tradition und unseres kulturellen Erbes.
Der wirtschaftliche Aufschwung kommt auch nicht dann automatisch, wenn man irgendwo mal 2-3 Milliarden spart. Das interessiert "die Wirtschaft" exakt gar nicht. Auch wenn immer wieder irgendein Arbeitgeber-Lobbyist so etwas behauptet.
Was unserer Wirtschaft gut tut, sind Innovationen und harte Arbeit. Vielen unserer Firmenchefs geht es viel zu gut. Die haben keinen Bock auf harte Arbeit und entsprechend auf Risiken. Ich empfehle hier beispielsweise Grupp, den Trigema-Chef. Der hat so einige auch beispielsweise in der Automobilbranche schon vor vielen Jahren richtiggehend zerlegt mit wenigen Worten. Und er hat Recht behalten. Das ist so ein Unternehmer, den es braucht. Davon bitte mehr. Dann geht es wieder aufwärts.