Mit meinem Leben bin ich einigermaßen unzufrieden, bin oft verärgert und muss daran denken, wie ich oft in der Außenseiter-Rolle war und bin. Ich will es auch so kurz wie möglich halten. Eure Meinung interessiert mich sehr.
Es fing in der 7. Klasse an, als die alten Kindergarten- und Grundschulfreunde nicht mehr in meiner Klasse waren und ich von ein paar Leuten gemobbt und beschimpft wurde bis zur 10. Klasse, als ich mich endlich an die Klassenlehrerin wandte. Andere aus der Klasse fanden meine Behandlung auch nicht gut, aber gemocht haben mich nur wenige. Beschimpft wurde ich als Schwucht… usw., wurde auch körperlich angegangen usw. Mir wurden immer meine Hausaufgaben geklaut, die die anderen abschrieben. Ich war bis zur 10. Klasse quasi Klassenbester und daher waren meine Hausaufgaben für die anderen von größtem Interesse. Es gab aber immer wieder Leute, die mit mir Kontakt hatten, das muss ich zugeben. Aber die Schulsituation war insgesamt zwischenmenschlich schon schlecht.
Besser wurde es in der Oberstufe, aber auch da kamen zwischendurch blöde Spruche oder Kommentare. Die ganz Intelligenten und heute in Akademiker-Berufen Tätige mieden mich einfach kommentarlos und grüßten mich nach der Schulzeit auch nie wieder.
Nachdem ich das Lehramtsstudium abgebrochen habe, geriet ich in der Höheren Handelsschule wieder in die alte Mobbing-/Außenseiter-Situation. Mittlerweile hassten mich nicht wie damals die Jungs, sondern die Mädchen/Junge Frauen, was zu extremer Unfreundlichkeit, Angewidertsein gegenüber meiner Person und sogar soweit führte, dass eine Mitschülerin ihre Schultasche zwischen mich und sich stellte. Man sprach kein Wort mit mir und ich spürte die Abneigung mir gegenüber. Ich war damals Mitte 20 und die anderen um die 20. Die Handelsschule brach ich ab.
Dann begann die Ausbildung zum Industriekaufmann, wo ich im Betrieb und in der Schule Probleme hatte. Betrieblich wieder von vielen gehasst ohne Grund, wurde als unreif bezeichnet und in der Berufsschule fand ich mich auch in der Außenseiter-Rolle wieder, obwohl ich einige Jahre älter war und mit höherer sozialer Anerkennung gerechnet hätte. Beim Sport z. B. wurde ich wie man es eher aus der Grundschule kennt, nicht in die Gruppe gewählt und einmal sogar handgreiflich von einer Mitschülerin aus „ihrer“ Hälfte des Feldes geschubst, entweder weil ich als wie immer nicht Reingewählter fälschlicherweise zur falschen Gruppe gelaufen bin oder sie mich tatsächlich einfach nicht in ihrer Gruppe haben wollte. Man muss dabei bedenken: Normalerweise hätte ich bei erfolgreichem Studium zu diesem Zeitpunkt selber der Lehrer bzw. Referendar sein können.
Während dieser Zeit, weil ich in der Schule sehr schlecht war und im Betrieb nicht vernünftig gearbeitet hatte, mich oft krank gemeldet habe usw. kam ich in eine etwa halbjährige ambulante Psychotherapie, wo ich wieder in der Omega-Position, also Außenseiter war und wieder offen oder verdeckt angefeindet wurde.
Danach brach ich, nachdem ich die Ausbildung wieder aufgenommen habe und in der Berufsschule quasi sitzengeblieben war und die Klasse wiederholt habe, die Ausbildung ab. Das war 2010.
Seitdem habe ich nicht mehr gearbeitet, war in einer Kur und zwei Rehas, bekam ADHS-Diagnose und bin seit 2017 rückwirkend zu 2012 verrentet worden wegen voller Erwebsminderung. Hatte aber einen guten Freund einige Jahre, haben viel gefeiert und viele Affären mit Frauen gehabt. Quasi Jugend nachgeholt mit Ende 20. Bin jetzt 42 Jahre alt ohne Ausbildung, Beruf oder soziale Kontakte.