Was passierte unmittelbar nach dem Tode Christi am Kreuz - mit dem Typen neben ihm ins Paradies oder direkt in das Reich der Toten hinabgestiegen?


16.01.2025, 21:11

Hinweise die uns aus der heiligen Schrift diesbezüglich vorliegen:

Der Verbrecher am Kreuz:

Jesus sagt in Lukas 23,43:

„Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein.“

Der reuige Verbrecher war unmittelbar nach seinem Tod bei Christus im Paradies.

Jesu Hinabsteigen ins Totenreich:

In 1. Petrus 3,18-20 steht:

„Er ist getötet nach dem Fleisch, aber lebendig gemacht nach dem Geist. In diesem ist er auch hingegangen und hat gepredigt den Geistern im Gefängnis.“

Dies weist darauf hin, dass Jesus nach seinem Tod ins Reich der Toten hinabstieg, um den dort Gefangenen zu verkünden, dass der Sieg über den Tod erreicht ist.

Epheser 4,9-10:

„Hinaufgestiegen ist er – was bedeutet das anderes, als dass er auch hinabgestiegen ist in die Tiefen der Erde?“

Selbsterklärend.

Welchen Schluss würdet ihr daraus ziehen und was ist eure persönliche Ansicht dazu ? 🤔

11 Antworten

Vor jesus tod gab es im scheol 2 Abteilungen. Eine nannte man paradies die andere war für das Gericht.

Im paradies waren die gläubigen und im Gericht die ungläubigen Seelen. Als jesus und der Mann neben ihm starben kam ihre Seele in den paradies abteil.

Deswegen sagte ja jesus zum schächerer heute noch....

Nach der auferstehung jesus entleerte der dem paradies Teil des scheols und nahm die erlösten Seelen mit in den himmel.

stirbt heute ei. gläubiger kommt seine Seele in den himmel (wo auch Paulus war, im Fleische oder Geiste wußte er nicht)

stirbt heute ein ungläubigen geht seine Seele nachwievor in den scheol ins Gericht abteil und wird nach den 1000 Jahren gerichtet

Epheserbrief 4:8 SCH2000

[8] Darum heißt es: »Er ist emporgestiegen zur Höhe, hat Gefangene weggeführt und den Menschen Gaben gegeben«.

Psalmen 68:19 SCH2000

[19] Du bist zur Höhe emporgestiegen, hast Gefangene weggeführt; du hast Gaben empfangen unter den Menschen, auch den Widerspenstigen, damit Gott, der Herr, eine Wohnung habe.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Seit Jahren lese und studiere ich die Bibel

Ins Paradies, wie Jesus gesagt hat in Lukas 23,43.

Sein irdischer Körper kam ins Grab, aber Er selbst war im Paradies.

In Epheser 4,9-10 geht es um Jesu Leben auf der Erde. In der MacArthur-Studienbibel steht dazu:

  • "hinaufgestiegen. Jesu Auffahrt von der Erde in den Himmel, wo er für immer mit seinem Vater regiert. zuvor hinabgestiegen. Christi Fleischwerdung, als er vom Himmel herabkam und auf dieser Erde des Leidens und des Todes Mensch wurde. zu den Niederungen der Erde. Das steht im Gegensatz zu den höchsten Himmeln, in die er anschließend aufgefahren ist. Dieser Ausdruck bezeichnet keinen konkreten Ort, sondern gewissermaßen die große Tiefe der Fleischwerdung. Das umfasst auch die Erniedrigung Jesu zwischen seinem Tod und seiner Auferstehung in die Tiefe des Grabes in der Erde und in den Tod."

Und in 1. Petrus 3,18-20 dürfte es um Noah gehen, der den Menschen zu seiner Zeit gepredigt hat. Ich erkläre es mal ausführlich im Kommentar...


chrisbyrd  16.01.2025, 22:49

Ich finde die Überlegung recht interessant, dass sich 1. Petrus 3,19-20 auf die Predigten zur Buße von Noah beziehen:

  • "In welchem er auch hinging und den Geistern im Gefängnis verkündigte, die vor Zeiten sich weigerten zu glauben, als Gottes Langmut einstmals zuwartete in den Tagen Noahs, während die Arche zugerichtet wurde, in der wenige, nämlich acht Seelen, hindurchgerettet wurden durch das Wasser."

Der Walvoord-Bibelkommentar erklärt diese Stelle recht gut:

"Der Satz "in ihm ... hat (er) gepredigt den Geistern im Gefängnis" hat schon viele verschiedene Deutungen erfahren. Manche Exegeten sind der Ansicht, dass Petrus hier vom Abstieg des Geistes Christi in "das Reich der Toten" spricht, wo er zwischen seinem Tod und seiner Auferstehung den Menschen, die vor der Sintflut lebten, das Heil anbot. Für diese Auslegung gibt es jedoch keine Schriftbelege.

Andere beziehen den Abschnitt auf Christi Höllenfahrt nach seiner Kreuzigung, wo er den gefangengehaltenen gefallenen Engeln (2Pet 2,4-5 ,vgl. die "Gottessöhne" in 1Mo 6,2) seinen Sieg verkündete. Obwohl vieles für diese Auslegung spricht, so scheint es doch vom Kontext her plausibler, dass hier von menschlichen Wesen und nicht von Engeln die Rede ist.

Die "Geister" (pneumasin, ein Terminus, der normalerweise für übernatürliche Wesen gebraucht wird, jedoch mindestens in einem Fall auch auf menschliche "Geister" bezogen wird, vgl. Hebr 12,23) werden in 1Pet 3,20 als jene gekennzeichnet, die einst ungehorsam waren, als Gott harrte und Geduld hatte zur Zeit Noahs, als man die Arche baute. Sie hatten sich in den 120 Jahren, die der Bau der Arche in Anspruch nahm, gegen die Botschaft Gottes aufgelehnt. Gott hatte erklärt, dass er die Schlechtigkeit der Menschen nicht für immer hinnehmen, sondern seine Geduld nur noch um 120 Jahre verlängern würde (1Mo 6,3). Da die gesamte Menschheit außer Noah ( 1Mo 6,5-9 ) böse war, beschloss Gott, "die Menschen von der Erde zu vertilgen". Die "Geister", von denen Petrus in 1Pet 3,19 spricht, sind wahrscheinlich die Seelen dieser schlechten Menschen, die zur Zeit Noahs lebten. Ihre "Geister" sind nun "im Gefängnis" und warten auf das Jüngste Gericht am Ende der Zeiten.

Problematisch bleibt die Frage, wann Christus diesen "Geistern" predigte. Die Erklärung zur Auferstehung Christi in 1Pet 3,18- "nach dem Geist" - enthält möglicherweise die Vorstellung, dass der präexistente Christus tatsächlich in Noah war und mit Hilfe des Wirkens des Heiligen Geistes durch ihn predigte. Petrus (1Pet 1,11) spricht auch vom "Geist Christi" in den alttestamentlichen Propheten. An anderer Stelle bezeichnet er Noah als "den Prediger der Gerechtigkeit" (2Pet 2,5). Der Geist Christi predigte durch Noah vor den gottlosen Menschen, die zur Zeit der Abfassung des Petrusbriefes "Geister im Gefängnis" waren und auf das Gericht warteten.

Diese Deutung scheint dem Tenor dieses ganzen Abschnittes (1Pet 3,13-22 ), sich in ungerechter Bedrängnis ein gutes Gewissen zu bewahren, am ehesten zu entsprechen. Noah wird zum Beispiel eines Menschen, der seinem Gewissen entsprechend handelte, obwohl er sich damit öffentlich lächerlich machte. Er schämte sich nicht vor seinen Zeitgenossen, sondern gehorchte Gott und verkündete die ihm aufgetragene Botschaft. Die Belohnung, die ihm dafür zuteil wurde, dass er, um sein Gewissen rein zu halten, die Schmähungen seiner Umwelt in Kauf nahm, war die Rettung seiner selbst und seiner ganzen Familie, die gerettet wurden durchs Wasser hindurch."

Logdiix  16.01.2025, 23:13

Du schreibst oft krasse Antworten!

chrisbyrd  17.01.2025, 10:00
@Logdiix

Das nehme ich mal als Kompliment... :-)

Vielen Dank, lieber Logdiix.

Liebe Grüße und Gottes reichen Segen wünsche ich dir!

Welchen Schluss würdet ihr daraus ziehen und was ist eure persönliche Ansicht dazu ?

Es ist Sondergut des Lukas, daher müsste man fragen wie sich das der Autor des Lukasevangeliums vorgestellt hat. Seine Vorstellung findet man am besten im Gleichnis Lazarus und der reiche Mann beschrieben, in Lk 16,19-31. Demnach ist das Totenreich in einen brennenden Ort der Strafe und dem Paradies/Abrahams Schoß unterteilt, getrennt durch eine große Schlucht. In diese Art des Totenreichs dürften nach Lk auch die beiden gekommen sein, die mit Jesus gekreuzigt wurden.

Hm...

Diese starben und werden "mit Uns" im "Reich Gottes" sein (Offb.20,5).

Jesu versprach dem Einen "heute",

dass er (mit Jesu) im Paradies sein wird (Lk.23,43).

Sonst hätte Jesu gelogen (Mt.12,40).

Woher ich das weiß:Recherche

Erst mal passierte noch nichts. Die Schächer starben später, als ihnen die Soldaten die Beine zerschlugen.

Der Schächer zur Rechten hatte seine Schuld bekannt und bereut und er konnte noch am selben Tag mit Jesus (nur sein Leib starb) ins himmlische Paradies.

Der zur Linken bereute nicht und verdammte sich.

Joh 19,31 Weil Rüsttag war und die Körper während des Sabbats nicht am Kreuz bleiben sollten, baten die Juden Pilatus, man möge den Gekreuzigten die Beine zerschlagen und ihre Leichen dann abnehmen; denn dieser Sabbat war ein großer Feiertag.
Joh 19,32 Also kamen die Soldaten und zerschlugen dem ersten die Beine, dann dem andern, der mit ihm gekreuzigt worden war.
Joh 19,33 Als sie aber zu Jesus kamen und sahen, dass er schon tot war, zerschlugen sie ihm die Beine nicht,
Joh 19,34 sondern einer der Soldaten stieß mit der Lanze in seine Seite, und sogleich floß Blut und Wasser heraus.