Wann sind wir nicht dankbar für die Rundfunkbeiträge?
Zunächst sei gesagt: Man kann und sollte sich über Formate und Nachrichten eine eigene Meinung bilden. Ebenso ist es wichtig, Verbesserungen einzufordern und zu formulieren.
Ich verstehe allerdings nicht, warum so viele nur von „Zwangsbeiträgen“ und „Propaganda-Fernsehen“ sprechen.
Der öffentliche Rundfunk bietet nicht nur Nachrichten und Bildung, sondern auch ein breites Unterhaltungsangebot.
Wir sollten dankbar sein für objektive Berichterstattungen und Bildungsbeiträge. Ich glaube, unsere Demokratie hätte große Schwierigkeiten, wenn jede Informationsquelle ausschließlich auf Wirtschaftlichkeit und Aufmerksamkeit angewiesen wäre – und damit der Wahrheitsgehalt zweitrangig würde.
Youtube, Netflix und private Nachrichtensender sind eine wichtige Ergänzung. Sie sorgen dafür, dass unterschiedliche Perspektiven sichtbar bleiben und verhindern, dass Nachrichten nur durch Gewichtung einzelner Themen gesteuert werden.
Natürlich sind die Beiträge und das Angebot des öffentlichen Rundfunks für viele zu hoch. Und auch im ÖRR kann durch Sprache und die Auswahl von Themen ein Einfluss entstehen – genau deshalb sind private Medien so wichtig.
Trotzdem gilt: Sollten wir nicht dankbar dafür sein, dass wir privilegiert sind und ein System haben, das uns zumindest weitgehend vor Lügen und gezielter Propaganda schützt?
5 Antworten
Wann wir dankbar sind, bleibt von uns abhängig und wie wir damit umgehen. Jeder von uns versteht anders.
Trotzdem gilt: Sollten wir nicht dankbar dafür sein, dass wir privilegiert sind und ein System haben, das uns zumindest weitgehend vor Lügen und gezielter Propaganda schützt?
Doch, sollten wir auf jeden Fall.
Also, ich habe kein Problem damit, Rundfunkbeiträge (ehemals GEZ, heute ARD ZDF Deutschlandradio) zu zahlen, ich sehe diese Einrichtung auch nicht als kriminelle Organisation, wie sie von vielen Verschwörungstheoretikern bezeichnet wird.
Ca. 20 EUR im Monat ist in Ordnung. In den Gebühren sind ja nicht nur die Sender ARD und ZDF enthalten, sondern auch Radiosender und die Mediatheken im Internet, wofür nicht extra gezahlt werden muss. Im Abendprogramm läuft zwar eher selten etwas Gutes an Filmen auf den beiden Sendern, aber Radio höre ich täglich und in der Mediathek sind schon viele gute Filme enthalten.
Da gibt es noch etwas, was viele Gegner nicht sehen oder sehen wollen. Die Qualität der ÖR zwingt die Privaten ebenfalls tief in die Tasche zu greifen und Qualität zu senden.
Würden die ÖR von heute auf morgen abgeschaltet werden, dann gäbe es keinen Grund mehr für die Privaten so viel Geld für teure Filme, Serien und Shows auszugeben. Sie würden sofort den Rotstift ansetzen und nur noch Schrott über den Sender schicken, genau wie sie das in den Ländern machen, in denen es keine ÖR gibt.
Das bedeutet, dass wir die Privaten mit unserer Gebühr zwingen, ein wenigestens halbwegs ansprechendes Programm zu senden. Zwei Fliegen mit einer Klappe.
Ich weiss nicht wirklich, was du meinst. Für verschiedene Meinungen gibt es Talkshows, auch, wenn sie nichts bringen, so werden aller Art von Meinungen dort vertreten. Natürlich gab es gewolltes Publikum und man merkt, wessen Sympathie, sich ein Gast durch verlängerte Redezeit, sicher sein kann.
Das einzige, was aufhören muss. Sind Boni. Das ist nur ein Job, wie jeder andere auch. Da muss nichts extra belohnt werden. 10.000 EUR brutto im Moment für den Intendanten muss reichen.
Wir sollten dankbar sein für objektive Berichterstattungen und Bildungsbeiträge. Ich glaube, unsere Demokratie hätte große Schwierigkeiten, wenn jede Informationsquelle ausschließlich auf Wirtschaftlichkeit und Aufmerksamkeit angewiesen wäre – und damit der Wahrheitsgehalt zweitrangig würde.
Ohne eine Wirtschaftlichkeit kann kein Staat überleben und Objektivität setzt natürlich auch einen Wahrheitsgehalt vorraus.
Sie lügem ja nicht. Ein Staat braucht keine Wirtschaftlichkeit. Man kann ja nicht wechseln.