Meinung des Tages: Nach Vance-Rede - wohin steuert das europäisch-amerikanische Verhältnis?
US-Vizepräsident JD Vance überraschte am Wochenende mit einer Rede, in welcher er Europa ein Demokratiedefizit vorwarf. Das bisherige transatlantische Verhältnis scheint zerrüttet. Doch wohin steuert Europa in Zukunft?
Rede von US-Vize Vance auf der Sicherheitskonferenz
Gespannt wurde die Rede des neuen US-Vize JD Vance auf der Münchner Sicherheitskonferenz erwartet. Doch statt z.B. über die Sicherheitspolitik in der Ukraine oder im Gazastreifen zu sprechen, überraschte Vance mit einer Rede anderer Art:
Die größte Gefahr für Europa gehe Vance zufolge nicht von Russland oder China, sondern von innen aus. Dabei warf der Vize den Europäern Defizite in puncto Demokratieverständnis und Meinungsfreiheit vor. Zudem schloss er sich Musks' Aussage an, dass die AfD eine tragende Rolle in der Regierung spielen sollte.
Kritik von Pistorius und Scholz
Zahlreiche Politiker reagierten irritiert auf die Rede des US-Vizepräsidenten. So nannte Verteidigungsminister Boris Pistorius die Anschuldigungen von Vance "nicht akzeptabel". Kanzler Scholz reagierte eben irritiert. Vor allem kritisierte er die vemeintliche Einmischung des US-Vizes in die deutschen Wahlen.
Auf die Frage, ob Scholz der Rede auch etwas Positives abgewinnen konnte, entgegnete dieser ironisch, ob der eventuell Fragende "all die relevanten Äußerungen zur Ukraine und der Sicherheit in Europa" gemeint hätte.
Beratungen über Zukunft Europas
Die zentrale Frage nach der Sicherheitskonferenz lautet womöglich: Wohin steuert das transatlantische Verhältnis? Am heutigen Montag findet ein Sondertreffen der EU-Außenminister in Paris statt, in der über das europäisch-amerikanische Verhältnis sowie die sicherheitspolitische Rolle Europas generell gesprochen wird.
Unsere Fragen an Euch:
- Wohin steuert Europa bzw. das transatlantische Verhältnis Eurer Meinung nach zu?
- Wie bewertet Ihr die Rede des US-Vize auf der Sicherheitskonferenz?
- Welche Gefahren, aber auch Chancen, für Europa seht Ihr nach dieser Rede?
- Was muss Europa tun, um bei Friedensverhandlungen in der Ukraine eine Rolle spielen zu können?
Wir freuen uns auf Eure Beiträge.
Viele Grüße
Euer gutefrage Team
43 Antworten
Meine Meinung ist, dass die Politiker Deutschlands gewillt sind, weiterhin eine positive Beziehung zu Amerika zu haben, dies aber sehr schwierig werden wird, wenn nicht gar in manchen Punkten unmöglich. Da müssten beide "Parteien" mitziehen und nicht nur eine willige und eine erpresserische.
Diese Rede hatte grundsätzlich zwei Botschaften. Ihr Europäer seid nicht willens die Ukraine, obwohl es ein europäischer Krieg, ist der primär die Interessen der Europäer tangiert die Ukraine zu einem Krieg zu finanzieren, indem ihr ausreichend Miltirähilfe leistet, sondern erwartet in jahrzehntelanger Unverschämtheit, dass die USA das machen neben der offenkundigen Wahrheit, das die Europäer und insbesondere die Deutschen ihre Mitgliedsverpflichtung bzgl. dem Militärbudget in der NATO nicht leisten. Damit verwirkt man die Legitimität Teil dieser Solidargemeinschaft zu sein. Die Polen sind enge Bündnispartner, weil die ihren Beitrag leisten und die Amerikaner wertschätzen und ihnen gegenüber gibt es wie von Hegsetz ersichtlich ebenso Wertschätzung als relevant und ernstzunehmend. Was die Mainstreammedien machen ist dem Bürger zu verkaufen, dass Trump über sämtliche Köpfe hinweg sein eigenes Ding macht. Das macht er deswegen, weil wir nicht relevant sind und da auch tatsächlich nichts zu melden haben. Wir haben diese Verantwortung übergeben und nicht umgekehrt.
DIe Zweite ist das Ansprechen europäischer Innenpolitik, die Demokratie untergräbt. Wir haben in Deutschland fast 80% die restriktive Migrationspolitik möchten und sie machen es nicbt, weil wir tatsächlich einen Demokratieverlust haben. Weitere Beispiele, die er angeführt hat sind ebenso korrekt. Die NATO ist nicht nur ein Militärbündnis, sondern auch Wertebündnis. Deutschland ist nicht von China, oder Russland zu unterscheiden, wenn man aufgrund von Sprachverboten, einem übergriffigen Staat nicht mehr die Meinung äußern kann. Wenn die Europäer sich nicht zusammenreißen und sich endlich weiterentwickeln und zwar wirklich weiterentwickeln statt zurück, indem angeblicher Kampf gegen Rechtsextremismus und islamische Masseneinwanderung nur Chaos, Tote und Dysfunktionalität erzeugen werden wir die USA wirklich zunehmend verlieren. Deutsche Politik ist zu inkompetent und die Situation zu ernst.
War eine Analogie und keine Gleichsetzung, die den zentralen Punkt kennzeichnet, dass wir nicht mehr als freiheitliche Demokratie verstanden werden unabhängig davon ob es bereits schon so schlimm ist wie in jenen Beispielen. Einfach rational interpretieren, statt in jede Formulierjng eine offensichtrlich und unplausbile Aussage zu projezieren.
Was meinst du damit??? : "Deutschland ist nicht von China, oder Russland zu unterscheiden, wenn man aufgrund von Sprachverboten, einem übergriffigen Staat nicht mehr die Meinung äußern kann."
???
Bitte erklär mir das doch mal.
Europa erfährt eine Einschränkung der Meinungsfreiheit durch Regulierung auf Plattformen. (digital service act, trusted flaggers). Wir haben einen zwangsfinanzierten linken bis linksextremen ÖRR, der fernab jeglicher Objektivität berichtet. Es fließen Millionen über Millionen Steuergeld in linke NGO's, die in Wahrheit Regierungsaktivismus machen und andere Meinungen bedrohen. Politiker, demokratische Positionen werden beliebig als extremistisch diffamiert, etc..
Natürlich sind wir noch nicht bei China, oder Russland, aber wir haben bereits ein ernsthaftes Problem, das schlimmer wird und wir müssen auch nicht diesen Status erreichen, damit die USA von uns ablässt.
Digital service act reguliert die Verbreitung von illegalen Inhalten und Waren, wie Gewaltaufrufe und - verherrlichung, Diffamierung und üble Nachrede, Fake News, Pornografie usw. Ich kann da nicht erkennen, inwiefern dadurch Meinungsfreiheit beeinträchtigt wird, bitte gib mir ein Beispiel.
ÖRR bedeutet, dass der Staat (der aus den Bürgerinnen und Bürgern bzw. den durch diese gewählten mit Mandat beauftragten repräsentiert wird) einen freien Zugang zu Informationen gewährleistet, der nicht durch private (und vornehmlich wirtschaftliche) Interessen geprägt ist. Deswegen unterliegen diese Medien öffentlichen Aufsichtsgremien. Was genau sollte daran falsch oder undemokratisch sein?
Na ist doch logisch.. Das ist eine linke Regulierung, die unproblematische und demokratische Aussagen entfernt, User sperrt etc.. Ob etwas Fake News unterliegt nicht einer höheren göttlichen Wahrheir tund Macht, sondern was der Betreiber bzw. der Gesetzgeber in seiner Deutungshoheit vorschreibt.
Bzgl. dem ÖRR habe ich bereits geschrieben was das Problem ist. Eine Definition von irgendwas wird dir nicht den Sachverhalt vermitteln.
NGOs vollziehen Anliegen der Zivilgesellschaft und können durch ihre prinzipielle Unabhängigkeit von Staaten und Regierungen auf anderer Ebene tätig werden als staatliche Organisation. In diesem Umfang leisten sie Dienste, die sich mit staatlichen Interessen oder Wertvorstellungen decken und werden daher - durch demokratische Prozesse legitimiert - auch mit staatlichen (Steuer-)Mitteln unterstützt. Was daran soll intransparent oder undemokratisch sein? Bitte gib mir Beispiele.
Du weichst aus. Nenn doch bitte einfach ein konkretes Beispiel, das deine These stützt.
Das ist ein strukturelles Problem. Was für Beispiele.. Du kannst beliebige Aussagen nehmen, die aus linker Perspektive abgelehnt werden.
Ich gebe mal ein "linkes" Beispiel: Wenn jemand den Holocaust leugnet, handelt es sich dabei um Fake News, illegale und der Gesellschaft schädliche Äußerungen. Daher ist es demokratisch legitimiert und richtig, dass dagegen angegangen wird.
Und unsere Gesellschaft zwingt dich (zum Glück) dazu, das zu respektieren und zu befolgen, ob es dir passt oder nicht.
Eben diese Beispiele nicht, sondern z.B Moslems in Deutschland sind gewalttätiger als Deutsche.. Das ist richtig, statistisch nachvollziehbar aber würde entfernt werden aufgrund von angeblicher Hassrede, Diskriminerung whatever.
Das Problematische an dieser Aussage ist keine statistische Frage, sondern die Frage der Kausalität. Wenn ein Hooligan im Stadion jemanden verprügelt und muslimischen Glaubens ist, ist er dann ein gewaltbereiter Muslim oder ein gewaltbereiter Fußballfan? Die Zuordnung von einzelnen Merkmalen zu einer Gruppe führt zu generalisierenden oder pauschalisierenden Aussagen, die eine Diskriminierung zur Folge hat, da natürlich andere Muslime keine Verantwortung für das Handeln dieses Täters haben, ebensowenig wie andere Fußballfans. Mit der gleichen Argumentation verlangen vor allem "Rechte" als Deutsche nicht für die Nazi-Verbrechen der Vergangenheit verantwortlich gemacht zu werden, worin ich ihnen durchaus Recht geben möchte, aber wir tragen als Deutsche nun einmal besondere Verantwortung, dass sich solche Verbrechen nicht wiederholen können. Das ist die Verantwortung des Einzelnen, genauso muss auch jeder Täter in seiner eigenen Verantwortung gesehen werden und nicht mit beliebigen Merkmalen (Herkunft, Nationalität, Hautfarbe, Haarfarbe, Augenfarbe, Form der Nase, der Ohren, Körperbau, Religionszugehörigkeit...) pauschal einer Gruppe als (potentieller oder imaginärer) Täter zugeordnet werden. Denn das ist gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung und gegen die Freiheit und Menschenwürde jedes einzelnen Menschen, die laut unserem Grundgesetz bisher noch unantastbar bleibt.
Nein. Menschen dürfen innerhalb des gesetzlichen Rahmens sagen was sie möchten und sie müssen nicht jede Wortsilbe auf Differenzierung prüfen. So einfach ist das.. Meine angeführte Aussage, stellvertretend für beliebiges ähnliches ist problemfrei und eine problemhafte Charakterisierung wäre dann z.B wenn Falschaussgen getätiget werden würden wie jeder Moslem ist Mörder, oder explizite Beleidigungen.
- Wohin steuert Europa bzw. das transatlantische Verhältnis Eurer Meinung nach zu?
Die Distanz wird weiter wachsen. Die USA kochen ihr Süppchen und Europa sucht erst noch die Zutaten zusammen, um das eigene Süppchen zu kochen.
Europa/Deutschland wird gerade ungewollt "abgenabelt" und muss selbständig zurechtkommen.
- Welche Gefahren, aber auch Chancen, für Europa seht Ihr nach dieser Rede?
Europa muss sich einigen, an einem Strang ziehen und agieren, ggfs. auch über amerikanische Interessen hinweg, jedoch mit Augenmaß, um keinen Bruch mit den USA zu erzeugen. Jetzt ist es unumgänglich, weil die Welt sonst Politik über Europa hinweg macht und Europa auf die Entwicklungen lediglich panisch reagiert, indem es vor vollendete Tatsachen gestellt wird und nicht erkennt, dass auch diese gute Partnerschaft mit den USA Nostalgie ist (und wahrscheinlich nie wirkkch auf Augenhöhe bestanden hat).
Das Kräfteverhältnis ist ungleich. Europa gibt ein schwaches Bild nach außen ab. Beim Boxen sagt man Fallobst dazu. Um das zu ändern, müssen alle Länder an einem Strang ziehen und gemeinsam eine starke Instutition darstellen. Dazu zählt auch, die Werte der Demokratie zu leben oder dort zu beleben, wo sie Schaden genommen hat. Die freie Meinungsäußerung ist auch bei uns nicht mehr vollumfänglich gegeben und es wird von öffentlichen Institutionen eine politische Richtung "angeschoben". Wer dieser nicht folgen mag, wird peu a peu diskreditiert.
Hier bei Gutefrage sind diese Tendenzen auch deutlich wahrnehmbar.
- Was muss Europa tun, um bei Friedensverhandlungen in der Ukraine eine Rolle spielen zu können?
Ich vermute, dass Europa bei den Friedensverhandlungen außen vor bleibt. Europa ist lediglich als Zahler vorgesehen. Ob es der Wiederaufbau der Ukraine oder die Versorgung der untergebrachten Kriegsflüchtlinge ist, - die Geschicke in der Ukraine werden wohl von den beiden Präsidenten der USA und Russland gelenkt. Selbst die Ukraine wirkt wie ein Zaungast bei ihren eigenen Belangen. Jeder verfolgt in erster Linie seine Interessen. Aktuell wirkt es so, als würde die Ukraine ausverkauft, obwohl sie selbst offiziell noch nicht Insolvenz angemeldet hat. Europa hat vermutlich nichts zu melden.
Es ist lediglich meine entfernte Sicht auf die Dinge.
Die Troika der USA "Trump-Musk-Vance" fällt nicht durch Demokratie-Kompetenz auf.
Eine solche Tirade gegen ihre Verbündeten kippt das gute Verhältnis, ob durch Erpressung, Steuern oder Alleingänge der Troika ohne Senat und Repräsentantenhaus.
Europa darf sich nicht in zu hohe Militärausgaben drücken lassen und muss wohl 4 Jahre durchhalten.
Mit Selenskyj eine gemeinsame Position zu erarbeiten, stärkt die EU.
Die Chance ist, dass Europa zusammenrückt, gleiche Gesetze einen homogenen Wirtschaftsraum schaffen und Unabhängigkeit zumindest angestrebt wird, eine hohe Investion für ein hehres Ziel.
Europa wird immer unwichtiger für Amerikaner und teilweise weltweit und muss sich immer mehr selbst organisieren bzw. um sich selbst kümmern, auch bei der Verteidigung.
Wenn wir Pech haben, greifen die Amis Grönland an, das würde dann eine Krise innerhalb der NATO beschwören
Außerdem werden die USA wirtschaftlich noch mehr zum Rivalen als zuvor. Und die USA unter Trump werden immer unzuverlässiger für uns als Verbündete. Dahingehend bewerte ich auch, was Vance und Trump sagen.
Das kann auch eine Chance sein, denn so können wir wieder lernen, selbstständiger zu werden.
Gefahr würde es natürlich geben, wenn nicht alle an einem Strang ziehen oder sogar mehr oder weniger direkt mit Putin zusammenarbeiten, wie derzeit Ungarn. Und nur ein einheitliches Europa wird eine Rolle bei den Friedensverhandlungen spielen.
Ach ja, wie Recht Du hast, ABER wie steht ganz oben bereits:
Staaten haben keine Freunde- sondern Interessen ! Ungarn und Polen kochen ja auch ihre eigenen Süppchen (Gesetze, Meinungsfreiheit), dann sollen neue Staaten aufgenommen werden (Albanien u.a.) und England ist raus. Einheitliches Europa? Da sehe ich leider schwarz, vlt. war das ja ein Weckruf.....
Wo habe ich etwas anderes geschrieben? Außerdem liegt es durchaus im gegenseitigem Interesse. Zudem: wie oben bei mir bereits geschrieben, habe ich Ungarn bereits genannt. Und Polen ist jetzt anders als unter der Vorgängerregierung. Und GROßBRITANNIEN ist keineswegs raus. Nur weil sie nicht mehr zur Wirtschaftsunion gehören heißt noch lange nicht, dass sie nicht in eienr europäischen Armee sein könnte. Bischen mehr über den Tellerrand schauen. Und einheitliches Europa hat man bei bestimmten Interessen auch gezeigt. Es ist nicht so, dass sie nie auf einen Nenner kommen, wie die vielen Gesetzesverabschiedungen auch zeigen. Einheitlich bedeutet nicht überall einheitlich zu sein, sondern z.B. in bestimmten Prioritäten. Und ja, das könnte durchaus ein Weckruf gewesen sein.
'greifen Grönland an' - das ist witzig. Die Hauptstadt Grönlands hat so viel Einwohner wie mein Stadtviertel hier im unbedeutenden Kassel. Alle Einwohner Grönlands zusammen kommen ungefähr auf ein Zehntel des Großraums Kassel und auf ein Viertel der eigentlichen Stadt. Auch wirtschaftlich stecken wir Grönland locker in Tasche. Kassels Bruttoinlandsprodukt ist ca. viermal so groß wie das Grönlands.
Da ist also nichts, das man angreifen könnte. Schon gegen Kassel hätte Grönland keine Chance.
Ich glaube kaum, dass Kassel eine Chance gegen die dänische Berufsarmee hätte ;)
Und ob so ein Angriff witzig ist, werden wir dann sehen, wenn bzw. sollte Trump dort seine Soldaten hinschicken...dann sprechen wir und nochmal
Haha, die dänische Berufsarmee! Trump muss keine Truppen nach Grönland schicken. Die sind schon da: Thule Air Base. Dänische Truppen hingegen gibt es nicht auf Grönland.
Ganz ganz andere Zustände. Du darfst gerne in China oder Russland mal deine Demonstration anmelden und danach wieder nach Hause gehen (Tipp: wirst du nicht können..)... dieses Pseudo-"Diktatur"-Gerede ist echt lästig..