Meinung des Tages: Gleichberechtigung im Sport - setzen die deutschen Fußballfrauen bei der EM auch ein politisches Zeichen für mehr Geschlechtergerechtigkeit?
(Bild mit KI erstellt)
Dramatischer Sieg mit Symbolkraft
Die DFB-Frauen gewannen im EM-Viertelfinale 2025 gegen Frankreich nach über 100 Minuten in Unterzahl und einem nervenaufreibenden Elfmeterschießen mit 6:5. Trotz früher Roter Karte gegen Kathrin Hendrich und verletzungsbedingter Auswechslung von Sarai Linder zeigte das Team enorme Moral und Kampfgeist. Torhüterin Ann-Katrin Berger wurde zur Heldin, indem sie im Elfmeterschießen sowohl parierte als auch selbst verwandelte. Der Sieg bedeutete mehr als sportlichen Erfolg – er war ein emotionales Statement für Zusammenhalt, Willensstärke und den Glauben an sich selbst. Spielerinnen und Trainer betonten, dass mentale Stärke und Teamgeist über individuelle Klasse siegten.
Wendepunkt für die Wahrnehmung des Frauenfußballs
Das Spiel gegen Frankreich erzielte eine Rekord-TV-Quote mit über zehn Millionen Zuschauer*innen und einem Marktanteil von über 50 %. Die dramatischen Szenen, der Einsatz und die Atmosphäre machten das Spiel zur besten Werbung für den Frauenfußball. DFB-Vizepräsidentin Mammitzsch sprach von einer „Signalwirkung“ und hofft auf nachhaltige Begeisterung und höhere Sichtbarkeit. Der Halbfinaleinzug soll junge Mädchen inspirieren und auch Vereinen, Ligen und Nachwuchsarbeit neue Impulse geben. Die Euphorie, die bislang im Turnierverlauf gefehlt hatte, scheint nun endgültig entfacht.
Strukturelle Ungleichheit trotz sportlicher Erfolge
Trotz wachsender Popularität bleibt der Frauenfußball von echter Gleichberechtigung weit entfernt. Frauen verdienen deutlich weniger als Männer, haben schlechtere Trainingsbedingungen und sind medial weit weniger präsent. Es fehlt nicht nur an Geld, sondern auch an struktureller Wertschätzung, Sichtbarkeit und fairen Entwicklungschancen – von der Nachwuchsarbeit bis zur Bundesliga. Diskriminierung, fehlende Anerkennung und ungleiche Ressourcen prägen den Alltag vieler Fußballerinnen in Deutschland. Es geht um mehr als nur Gehalt: Es geht um Anerkennung, faire Bedingungen und eine Fußballkultur, die Frauen und Männer gleichwertig behandelt.
Unsere Fragen an Euch:
- Wie kann der Fußball zur Vorbildfunktion für mehr Geschlechtergerechtigkeit werden?
- Ist die Ungleichheit im Fußball eher ein finanzielles oder ein kulturelles Problem?
- Sollte der Frauenfußball häufiger im Free-TV übertragen werden?
- Welche Maßnahmen braucht es für echte Gleichstellung im Profisport?
Wir freuen uns auf Eure Beiträge
Viele Grüße
Euer gutefrage Team
29 Antworten
setzen die deutschen Fußballfrauen bei der EM auch ein politisches Zeichen für mehr Geschlechtergerechtigkeit?
Keine ahnung. Ist mir auch egal. Wenn ich mir fußball anmache, möchte ich sport sehen und keine politik-sendung.
Wie kann der Fußball zur Vorbildfunktion für mehr Geschlechtergerechtigkeit werden?
Am besten gar nicht. wie gesagt: Wenn ich fußball sehe, möchte ich sport sehen und keine politik-sendung. haltet doch endlich mal die politik aus hobby und sport.
Ist die Ungleichheit im Fußball eher ein finanzielles oder ein kulturelles Problem?
Ich sehe keine ungleichheit. Frauenfußball interessiert weniger leute. Na und? Natürlich ist das gehalt weniger. Fußball finanziert sich durch Zuschauer, schauen weniger zu gibts weniger Geld.
Ein kleiner lokaler händler mit nur kleinem ladengeschäft verdient auch nicht so viel wie jeff besos. Weil seine zielgruppe kleiner ist.
Sollte der Frauenfußball häufiger im Free-TV übertragen werden?
Meinendwegend.
Welche Maßnahmen braucht es für echte Gleichstellung im Profisport?
Braucht es denn welche?
es ist doch wie mit der frauenquote in MINT berufen: wenn die frauen sich nicht für MINT interessieren, dann lasst sie doch.
Und so ist es auch beim frauenfußball. Man kann das volk nicht dazu zwingen sich für frauenfußball zu interessieren.
Man muss nicht in allem immer gleich diskriminierung wittern.
Zumal alle fußballbegeisterten Frauen die ich kenne auch fast nur die Männerspiele schauen....
Wie kann der Fußball zur Vorbildfunktion für mehr Geschlechtergerechtigkeit werden?
Garnicht, die meisten interessiert Frauenfußball nicht. Ist nicht abfällig gemeint, aber die Einschaltquoten und Zuschauerzahlen sprechen für sich.
Ist die Ungleichheit im Fußball eher ein finanzielles oder ein kulturelles Problem?
Kulturell. Fußball finanziert sich durch Zuschauer, schauen weniger zu gibts weniger Geld.
Sollte der Frauenfußball häufiger im Free-TV übertragen werden?
Kann ich nichts zu sagen, ich schaue kein Fußball. Wenn man aber Geschlechtergerechtigkeit möchte, sollte beides zu ähnlichen Sendezeiten übertragen werden.
Welche Maßnahmen braucht es für echte Gleichstellung im Profisport?
Keine Ahnung. Bei Mannschaftssportarten einfach immer 50/50 ? :D
Mir fällt nichts bessers ein.
Dummer Vergleich, aber der kleine Straßenkünstler kann auch nicht gleich viel Geld verdienen wie Eminem. Weil sich halt nicht soviel Menschen für ihn interessieren.
Bezüglich Frauenfußball denke ich dass es einfach zu wenig Frauen gibt die diese Fußballspiele sehen. Daher weniger Werbung und dann auch weniger Geld.
Männer sehen halt viel häufiger Fußball, und sind bereit dafür auch ordentlich Zeit aufzuwenden und Geld auszugeben. Auch wenn ich persönlich nicht verstehen kann wie man Spaß daran haben kann sich so was anzusehen.
Du sagst das, als ob Männer nur Männerfußball und Frauen nur Frauenfußball schauen würden. Das ist einfach Unsinn.
Vielleicht unglücklich formuliert, aber der Gedanke von AlterMannNB ist schon richtig: Das Zuschauerinteresse am Frauenfußball ist weitaus geringer als beim Männerfußball. Und das ist nicht nur wegen der kulturellen Zuordnung der Geschlechter, sondern eher wegen der kulturellen Zuordnung von Fußball.
Jeder kann doch Fußball spielen, so wie es ihm passt, Mann oder Frau, völlig egal. Nun wird man aber im TV neben dem Männerfußball natürlich auch noch mit dem Frauenfußball dauerhaft belästigt, tolle Leistung. Und die Sponsoren können jetzt noch mehr Werbung übers TV Volk vergießen und das hoffentlich alles klimaneutral, obwohl, der Strom kostet ja der Wirtschaft wieder weniger, also wie immer, für Konzerne und Co. alles egal.
Wie kann der Fußball zur Vorbildfunktion für mehr Geschlechtergerechtigkeit werden?
Der Fußball hat eine enorme gesellschaftliche Reichweite. Wenn er gezielt Gleichstellung fördert zb durch gleiche Sichtbarkeit, faire Bezahlung und respektvolle Darstellung von Spielerinnen kann er eine starke Vorbildfunktion einnehmen. Vor allem junge Menschen orientieren sich am Sport genau hier kann ein Wertewandel beginnen
Ist die Ungleichheit im Fußball eher ein finanzielles oder ein kulturelles Problem?
Beides, aber der Ursprung liegt oft in der Kultur. Frauenfußball wurde jahrzehntelang belächelt oder ignoriert. Das hat finanzielle Folgen: weniger Investitionen, weniger Sponsoren, weniger Reichweite. Um das zu ändern, braucht es ein Umdenken in Köpfen und Strukturen
Sollte der Frauenfußball häufiger im Free-TV übertragen werden?
Ja, regelmäßige Übertragungen im Free-TV sind essenziell für mehr Sichtbarkeit und Anerkennung. Große Spiele zeigen: Die Begeisterung ist da, wenn man sie zulässt. Wer nie gezeigt wird, bleibt im Schatten unabhängig von der Leistung
Welche Maßnahmen braucht es für echte Gleichstellung im Profisport?
Notwendig sind u. a. faire Bezahlung, gleichwertige Trainingsbedingungen, mehr mediale Präsenz und gezielte Nachwuchsförderung. Zudem braucht es klare Regeln gegen Diskriminierung und mehr Frauen in Führungspositionen. Gleichstellung muss aktiv gestaltet und nicht nur gefordert werden
faire Bezahlung
Die werden doch nicht vom Staat bezahlt, das ist pure Verhandlungssache. Selbst im selben Verein gibt es gigantische Bandbreiten. Dito auch für die Werbeverträge. Ein Ronaldo wird jetzt noch insgesamt mehr verdienen als die meisten BL-Spieler.
Schlussendlich ist Fußball nur Entertainment, einen realen Nutzen sonst gibt es nicht. Das Geld fließt also so, wie es die Leute interessiert. Frauenfußball im Fernsehen zeigen, absolut ok, quasi als Angebot und Chance, aber den Rest müssen die sich selbst durch attraktive Leistung erarbeiten. Ob jetzt im DFB mehr Frauen sind oder nicht, hilft ja nichts, wenn das Interesse am Frauenfußball nicht steigt.
Mit fairer Bezahlung ist nicht gemeint, dass Fußballerinnen genauso viel verdienen sollen wie Ronaldo. Es geht darum, dass sie genug verdienen, um vom Fußball leben zu können ohne auf einen Nebenjob angewiesen zu sein. Ein Beispiel ist Janina Minge, die neben ihrer Fußballkarriere noch bei der Polizei arbeitet. Es gibt viele ähnliche Fälle. Spielerinnen sollten so bezahlt werden, dass sie sich voll und ganz auf ihren Sport konzentrieren können
Spielerinnen sollten so bezahlt werden, dass sie sich voll und ganz auf ihren Sport konzentrieren können
Das werden sie dann, wenn sie genug Einnahmen generieren von denen sie bezahlt werden können. Das verbietet ihnen niemand, oder?
Und warum sind da ausgerechnet die Fußballerinnen so wichtig? Denen gehts vermutlich immer noch besser als den Wasserballern o.ä., männlich und weiblich.
Das ist allgemein die Frage nach der staatlichen Sportförderung, die ich so lala finde. Teilweise wird es gemacht, damit wir uns im Medaillenspiegel nicht blamieren oder weil es sich insgesamt lohnt, etwa wenn wir damit rechnen können, dass Deutschland insgesamt von sportlichen Spitzenleistungen in diesem Bereich profitiert.
Im Fußball ist jedoch schon so viel Geld, dass der Staat hier eigentlich nichts mehr beitragen müsste - allerdings ist das Geld nahezu ausschließlich im Männerfußball. Da dort das Geld ist, fließen dorthin auch die Investments und der Frauenfußball fällt unter den Tisch.
Die Frage ist daher schon berechtigt, ob man Frauenfußball staatlich fördern soll. Auf der einen Seite ok, weil es das Macho-Bild der Frau reduziert, wenn auch die Frau gut Fußball kann, zum anderen ist Fußball eh schon zu sehr kommerzialisiert und auch nicht gerade der gesündeste Sport, Fußball ist schon ein ziemlicher Bolzplatzsport. Bin mir unschlüssig, es gibt für und wider.
Wasserballern? Fußball ist einer der meist geschautem Sportarten nicht so wie Wasserballsport also
also mir gefallen die Frauen bald besser als die männermannschaft