Marode Brücken in Deutschland: volkswirtschaftliche Schäden, Lebensgefahr, Handlungsstau, Kosten
Am 11. September ist in Dresden die Carolabrücke teilweise in die Elbe gestürzt. Der betroffene Brückenteil war für 2025 zur Renovierung vorgesehen, die anderen beiden Spuren sind bereits erneuert. Es gab keine Personenschäden. Man vermeldet „weiterhin akute Einsturzgefahr“.
Die Brücken der A 45 (Sauerlandlinie Dortmund–Aschaffenburg) gelten allesamt als in die Jahre gekommen und baufällig; unweit Dortmund wurde eine aus statischen Gründen vor einiger Zeit komplett gesperrt. In den Medien liest und hört man, dass die Anzahl der sanierbedürftigen Brücken bundesweit über 4.000 beträgt, von denen sich (2024) 220 bereits im Um- bzw. Neubau befinden.
5 Antworten
Vielleicht ist das mal ein Weckruf (man darf ja hoffen), genauer drüber nachzudenken, wofür man das Geld ausgibt.
Hoffen wir, dass es nicht zum Abriss der Brücken führt, wie der Transrapid nicht weiter verfolgt, sondern in China umgesetzt worden ist.
Ich haffe nicht, dass es jetzt zu falschem Aktionismus kommt und vorsorglich alle sanierungsbedürftigen Brücken gesperrt werden.
Wir haben bei uns auch so eine, deren Sanierung immer wieder hinausgeschoben wird. Die ist auch marode und ähnlicher Bauart.
Trotzdem wird man sich einen Kopf machen müssen, wie man sowas verhindern kann. Das was da passiert ist, ist ein Versagen von Bauteilen, die man von außen nur schwer prüfen kann. Sonst hätte man längst erkannt, dass es da gefährlich werden kann. Als mögliche Sofortmaßnahme kommen nur Sperrungen in Frage, von Brücken ähnlicher Bauweise und ähnlichen Umweltbedingungen, ehe man eine verlässliche Materialprüfung entwickelt hat. Keiner will ja Untätigkeit vorgeworfen bekommen, wenn noch eine Brücke einstürzt.
Das was da passiert ist, ist ein Versagen von Bauteilen, die man von außen nur schwer prüfen kann..........Als mögliche Sofortmaßnahme kommen nur Sperrungen in Frage
Wenn man von außen Nichts erkennen kann, kann man auch nicht sperren.
Wenn man lieber die 10. Autobahnspur pressewirksam (fürs Ego) einweiht, anstatt den notwendigen Unterhalt durchzuführen, dann kann so etwas auch schon mal passieren.
Es liegt auf jeden Fall ein Sanierungsstau vor, der sich jetzt wohl nach und nach bemerkbar machen wird.
Entweder erledigt sich das Problem, wie in Dresden - das heißt, dass Bauwerk bricht zusammen oder die Statiker empfehlen entsprechende Sperrungen, die dann umgesetzt werden.
Die Frage ist akut, wie viele Brücken jetzt vorsorglich vom Verkehr genommen werden, damit so etwas nicht (mit Passanten) ganz schiefgeht.
Eine akute Lösung ist eben, jedes in Frage kommende Bauwerk sofort zu sperren, denn laut mancher Medien, wäre das in Dresden anscheinend vermeidbar gewesen, aber man schob es anscheinend vor sich her.
Oder man muss jetzt Geld in die Hand nehmen und Statiker und Ingenieure neue Einschätzungen zu den Brücken machen lassen mit dem Risiko, dass es wie oben zu direkten Sperrungen kommt.
Solange die Politik nur labert und vor sich herschiebt, kann das sich wiederholen.
Noch ein Beispiel: Polcevera-Viadukt – Wikipedia
Selbes Problem:
- Es war lange bekannt, dass das Bauwerk instabil war.
- Dann brach es zusammen.
- Beseitigung der Reste
- Juristische Aufarbeitung
- Neubau errichtet
Auf der A 45, der ersten Nachkriegsautobahn, hat man alle Brücken getestet, weil das nach so vielen Jahren klar war. Eine hat man für so gefährlich befunden, sie trotz massiver Verkehrsprobleme sofort zu sperren. Die Sperrung der Rahmedetalbrücke bei Lüdenscheid ist aktuell nicht befahrbar.
Ich fand das Tempo, was man in Genua vorgelegt hat enorm. Bin gespannt, wann der Brückenneubau bei Lüdenscheid fertig ist.
In NRW sind es nicht nur die Brücken, sondern auch Straßen, Deiche, Schulgebäude …….
Vielleicht kann Deutschland irgendwo Entwicklungshilfe beantragen 😈😈😈.
Der Brückeneinsturz in Dresden hätte durch keine Sanierung verhindert werden können.