Wieso kann Stickstoff H-Brücken ausbilden und Chlor nicht?
Hallo,
ich habe im Chemieunterricht gelernt, dass Sauerstoff und Fluor wegen ihrer hohen Elektronegativität H-Brücken zu Wasserstoff ausbilden können. Chlors EN ist aber bereits zu niedrig dafür.
In Biologie habe ich nun gelernt dass Stickstoff in der DNA ebenfalls H-Brücken produziert. Wie kann das sein? Stickstoff hat eine niedrigere EN und ist noch dazu in Verbindung zu Kohlenstoff, die Differenz ist also noch geringer.
1 Antwort
Moin,
der Grund, warum Chloratome keine (stabilen) Wasserstoffbrückenbindungen ausbilden, ist weniger in der Elektronegativität zu suchen, sondern das hat etwas mit der Größe des Atoms zu tun. Die Chloratome sind bereits relativ groß, so dass sich ihre freien (nicht-bindenden) Elektronenpaare über einen größeren Raum verteilen. Dadurch ist die Elektronendichte bereits so diffus, dass es schwerer wird, stabile Wasserstoffbrücken auszubilden.
Bei Stickstoff (mit ähnlicher EN, aber etwas geringerer Größe) ist das gerade noch möglich.
Übrigens spielt die Bindung zu Kohlenstoff für die Ausbildung von Wasserstoffbrückenbindungen keine Rolle. Da geht es nur um die Bindung zum Wasserstoff und das Vorhandensein von freien Elektronenpaaren.
LG von der Waterkant