Falschfahrer auf der Energieautobahn? Abseitsfalle?


14.02.2025, 14:34

Der CO2 Ausstoß pro Kilowattstunde Strom war gemeint. Nicht der gesamter Ausstoß.

3 Antworten

https://amp.focus.de/earth/analyse/kurs-verschlingt-milliarden-ein-ungeloestes-problem-gefaehrdet-polens-riskante-atomkraft-plaene_id_260254192.html

Polens AKW scheint aber nicht gerade günstig zu sein und zieht sich wie die meisten AKW-Pläne wieder unendlich in die Länge.

Atomkraft ist super teuer und dauert lange bis das ein geplantes AKW ans Netz geht. Es macht keinen Sinn neue Reaktoren zu bauen. In DE zumindest gar nicht. Wir haben keine Endlagerung, die Betreiber wollen selbst auch keine AKW bauen und wir müssen Milliarden beisteuern, damit das Unternehmen dann den Profit einsackt und sobald das Kraftwerk veraltet ist, trägt die Gesellschaft dann die Kosten Jahrzehnte für den Abbau und Entsorgung zu zahlen. Die Atomkraft ist ein Milliardengrab.

In Frankreich muss der Strom staatlich subventioniert werden um günstig zu sein und der zuletzt gebaute Meiler war eine Katastrophe in der Planung. So teuer, dass selbst die Chinesen ausgestiegen sind. Der Meiler wird wohl die teuerste jemals produzierte kWh jemals ausspucken.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Lese Zeitung und nutze die Wissenschaft.

BBasti89M 
Beitragsersteller
 14.02.2025, 14:08
In Frankreich muss der Strom staatlich subventioniert werden um günstig zu sein

Hast du auch eine Quelle, wo das so daraus hervorgeht? Wie viel zahlt den der französische Staat Subventionen?

Wenn das nicht bekannt ist, dann hat die Behauptung einfach jemand erlogen.

CMDer  14.02.2025, 14:12
@BBasti89M

https://www.zeit.de/politik/ausland/2023-03/frankreich-atomkraft-akw-eu-rat

"Schon zuvor zahlten Bürgerinnen und Bürger über ihre Steuern sehr viel Geld in die nukleare Energie ein: In Europa gibt es kein Land, das seine Atomkraftwerke dauerhaft so hoch subventioniert wie Frankreich, die EU beziffert die staatlichen Hilfen auf zwischen 400 und 600 Millionen Euro zwischen 2017 und 2020. Hinzu kommen laut dem Bericht 1,4 Milliarden Euro Subventionen für die steigenden Preise des Atomstroms, insgesamt also zwei Milliarden Euro."

BBasti89M 
Beitragsersteller
 14.02.2025, 14:39
@CMDer

Ich bin über die Antwort positiv überrascht.

Was bedeuten diese 2 Milliarden Euro umgerechnet auf die Menge des Produzierten Stromes?

CMDer  14.02.2025, 14:45
@BBasti89M

Ich studiere zwar Wirtschaftsinformatik aber so sehr kann ich leider auch keine Fakten aus der Luft erstellen.

https://www.bund-sh.de/energie/atomkraft/hintergrund/die-wahren-kosten-von-atomkraft/

Laut diesem Verein kann der Atomstrom bis zu (Obergrenze) 42 Cent pro kWh kosten.

https://wohnungswirtschaft-heute.de/strom-oder-gas-in-frankreich-kaufen-lohnt-sich-das/

Die durchschnittlichen französischen Stromkosten sollen 2022 knapp 20 Cent pro kWh betragen haben.

Also denke ich etwa 10 bis 15 Cent wird der Strompreis in etwa gesenkt werden können. Ich bin aber kein Experte und habe nur 5 Minuten gegooglelt. Die Angaben sind möglicherweise ziemlich daneben.

BBasti89M 
Beitragsersteller
 16.02.2025, 20:24
@CMDer
Laut diesem Verein kann der Atomstrom bis zu (Obergrenze) 42 Cent pro kWh kosten.

Stammt das aus dieser einen Pseudowissenchatsschwurbelschreiben*, das schon sehr oft diskutiert und als falsch erkannt wurde? Oder ist das etwas neues?

(* das wurde von Greanpeace bei einem Noname-Instutut beauftragt und dann zur wissenschaftlichen Studie erklärt. Die Methode basiert auf einer Anrechnung von Phantasiekosten und der doppelten Anrechnung von Kosten, sowie der Anrechngung von Kosten aus der Atomtromnutzung anderer Staaten auf den Strom aus Drittanlagen)

BBasti89M 
Beitragsersteller
 16.02.2025, 20:25
@CMDer
Also denke ich etwa 10 bis 15 Cent wird der Strompreis in etwa gesenkt werden können. Ich bin aber kein Experte und habe nur 5 Minuten gegooglelt. Die Angaben sind möglicherweise ziemlich daneben.

für 5 Minuten googel war das ein wirklich sehr gutes Ergebnis. Kaum einer hätte das so gut hinbekommen.

BBasti89M 
Beitragsersteller
 16.02.2025, 20:47
@CMDer

Ich gebe dir mal einen Tipp.

Die Diskussion wird oft künstlich erhitzt.

Daher ist es wichtig, mal selber zu rechnen. Ich nehme mal sehr grobe zahlen.

Wenn 2 Milliarden Euro Subvention auf eine Stromproduktion von 300 Milliarden Kilowattstunden kommen, dann wären das 0,66 Cent pro kwh.

Wenn jemand gegen die jeweilige Stromproduktionsmehtode ist, dann wird er dementsprechend ein paar Zahlen weglassen, um zu erreichen, dass du das nicht kapierst. Und das hat ein Artikel gemacht, den ich glaube zu erinnern, dass ihn jemand hier verlinkt hat.

Und das Gebirge muss so hoch sein, dass man im Winter Ski fahren kann.....

.

Die Überlegung ist einseitig falsch. AKW sind thermodynamische Kraftwerke, genauso wie Kohlekraftwerke. Die Abwärme heizt die Flüsse an denen sie liegen um bis zu 6 Grad auf. Dadurch kann das Wasser deutlich weniger CO² aufnehmen und versauert. Freies CO² in unserer Atmosphäre wird kontinuierlich abgebaut, das Wasser der Flüsse und der Meere ist für 90% davon verantwortlich. Das ist das größte Problem in dieser Hinsicht überhaupt, zusätzlich zur Tatsache, dass saures Wasser die Ernährungskette unterbricht.

Mal ganz abgesehen von den fehlenden Endlösungen für Jahrzehntausend toxisch strahlende Abfälle, die nicht wirklich sicher endgelagert werden können.

Und was ist mit Holland, Tschechien oder selbst Norwegen? Die haben zumindest den gleichen, teils einen höheren Ausstoß.

https://www.destatis.de/DE/Themen/Laender-Regionen/Internationales/Thema/Tabellen/Basistabelle_Kohlendioxid.html


BBasti89M 
Beitragsersteller
 14.02.2025, 14:06

So?

Die Abwärme heizt die Flüsse an denen sie liegen um bis zu 6 Grad auf. Dadurch kann das Wasser deutlich weniger CO² aufnehmen und versauert. Freies CO² in unserer Atmosphäre wird kontinuierlich abgebaut, das Wasser der Flüsse und der Meere ist für 90% davon verantwortlich.

Hast du auch eine Quelle dafür, dass du den Zusammenhang so richtig verstanden hast? Oder hast du einfach vergessen, deine Behauptungen vorher zu berechnen?

CMDer  14.02.2025, 14:59
@BBasti89M

https://www.umweltbundesamt.de/themen/wasser/meere/nutzung-belastungen/meere-unter-druck-ozeanversauerung-durch-co2#auch-die-temperatur-spielt-eine-rolle

Auch die Temperatur spielt eine Rolle
Die Temperatur des Wassers spielt bei der CO2-Aufnahme eine Rolle. Neben CO2 speichern Ozeane den Großteil der durch den Treibhausgaseffekt verursachten Wärme. Durch die steigende Temperatur sinkt jedoch die CO2-Aufnahmekapazität des Meerwassers und damit die Menge an bereits gelöstem CO2. Aus wärmeren Meeren gast CO2 aus und die Puffereigenschaft der Meere sinkt. Mit diesem Rückkopplungseffekt kommt es zu Veränderungen des pH-Werts. Aufgrund der hohen räumlichen und zeitlichen Variabilität des pCO2 im Meerwasser ist derzeit unklar, welche Meere eine Kohlenstoff-Netto-Senke oder eine Quelle für CO2 darstellen.
Eckengucker  14.02.2025, 15:21
@CMDer

muss man das wirklich noch belegen? Die Geschichte mit der CO² Aufnahme und der Versauerung ist seit mehr als 20 Jahren wissenschaftlich bewiesen. Genausogut könnte man die Klimakrise auch leugnen....

Danke CMDer, dann muss ich das nicht mehr vorkauen.

Jede Form der Stromergewinnung mittels thermodynamischer Erzeugung (Dampf) trägt genauso zur Erderwärmung bei wie das CO² selbst.

BBasti89M 
Beitragsersteller
 14.02.2025, 18:10
@Eckengucker

Die Physik ist mir klar. Es ist bloß komisch, dass der IPCC das nicht so sieht. Ich kann dir auch sagen, warum:

Die Erwärmung durch den Treibhauseffekt und durch die Sonneneintrahlung an sich hat signifikante Auswirkungen auf die Temperaturen der Gewässer in globalem Maßstab.

Ein AKW oder auch Windenergie können nur leichte lokale Erwärmungen verursachen, wobei solche Effekte nicht ins Gewicht fallen.

Jede Form der Stromergewinnung mittels thermodynamischer Erzeugung (Dampf) trägt genauso zur Erderwärmung bei wie das CO² selbst.

Gerade dieser Satz ist eine Lüge, es sei denn dass es dafür eine Quelle gibt. Die anderen Aussagen sind gerade keine Lügen, sondern Fakten. Und die Quelle wäre nicht zuverlässig, wenn sie das sagt.

Dieses Schuld-Herumschieben und Mit-Fingern-auf-andere-Zeigen ist sinnlos.

Jede Energieform hat Vor- und Nachteile!

Wir können immer nur wählen zwischen Teufel und Beelzebub.
Wollen wir AKWs, die uns alle 20 Jahre um die Ohren fliegen und Dreck für die Ewigkeit produzieren, oder wollen wir alle Küstenregionen im Meer ersäufen?

Und der CO2-Ausstoss ist nicht alles!
Methan aus der Landwirtschaft (z.B. Reisanbau und Fleischproduktion) ist 28x "wirksameres" Treibhausgas!
Lachgas ist 260x stärker
FKW und FCKW, von denen immer noch Millionen Tonnen herumliegen und entweichen, sind x-tausendmal stärker als CO2!

Und der Ausstoss innerhalb einzelner Landesgrenzen ist völlig unerheblich! Entscheidend ist der Konsum dieser Länder, vor allem in Form von Energie, Nahrung und Gütern bzw. deren graue Energie.

Wer sich hier als Musterschüler aufspielen will, soll mal seine Auslandbilanz vorlegen!!!

Die Welt verbraucht viel zu viel Energie als der Planet erträgt. Das sollte ja langsam bekannt sein.

"Falschfahrer" sind also primär jene 99,8% von Politikern und Wirtschaftsvertretern, die das Geheiligte Ewige Wachstum immer noch als Heilsbringer sehen und nicht als Problemursache anerkennen.

BBasti89M 
Beitragsersteller
 16.02.2025, 20:33
die uns alle 20 Jahre um die Ohren fliegen

ist das nicht eine erlogene Zahl? Sind alle wissenschaftlichen Studien über die Sicherheit von AKW bei dir Lügen?

Alles was zeigt, dass manche sicherer als Tschernobyl sind, ist das automatisch eine Lüge?

atoemlein  17.02.2025, 00:41
@BBasti89M

Seit den ersten Atomunfällen in kommerziellen Anlagen (ohne Forschung und Militär!) wird uns gesagt, die Wahrscheinlichkeit für solche Unfälle (Super-GAUs) liege bei 1: mindestens 100'000.
Frage 1: Hunderttausend was? Anlagen? Betriebsjahre? Oder vielleicht Betriebssekunden...?
Frage 2: Steigt oder sinkt diese Wahrscheinlichkeit nach Eintreten eines GAUs? Also z.b. nach Lucens (Schweiz), Harrisburg, nach Tschernobyl, nach Fukushima?
Sinkt sie, weil ja nun schon eingetreten?
Oder steigt sie, weil die Vorhersagen und Modell falsch waren?
Frage 3: Was sieht nun nach "erlogen" aus? Solche sinnfrei modellierten Wahrscheinlichkeiten, oder all die faktisch passierten Unfälle in der Kerntechnik?

Zudem ist Eintretenswahrscheinlichkeit nicht das einzige Risikoberwertungskriterium; das Schadensausmass (menschlich und kostenmässig) ist ein mind. gleich wichtiges.

BBasti89M 
Beitragsersteller
 17.02.2025, 13:37
@atoemlein
Seit den ersten Atomunfällen in kommerziellen Anlagen (ohne Forschung und Militär!) wird uns gesagt, die Wahrscheinlichkeit für solche Unfälle (Super-GAUs) liege bei 1: mindestens 100'000.

tja, das ist eine Lüge. Das haben ernsthafte Wissenschaftler nicht gesagt.

Trotzdem gibt es ernst zu nehmende Wissenschaftler auf dem Gebiet, deren Ergebnisse ernst zu nehmen sind und die gerade für unterschiedliche Analgen auch andere Ergebnisse liefern.

Genauso wissen auch ernstzunehmende Wissenschaftler mehrere Optionen, wie man mit dem Atommüll umgehen kann.

Oder steigt sie, weil die Vorhersagen und Modell falsch waren?

Du hast eine Lüge über die Inhalte der Modelle gelesen und solltest einfach das Modell von seinem Autor lesen. Dort steht auch klar genug, dass sich die Modelle nicht auf alle Anlagen auf der Welt beziehen. Zudem werden dort alle deine Fragen beantwortet.

Und ich habe das schon mal gelesen.

atoemlein  18.02.2025, 00:06
@BBasti89M

Wer meinst du mit "seinem Autor"?
Hast du ev. Quellen?
Wo sollte ich eine "Lüge" gelesen haben?
Das mit den 1:100'000 haben uns atomkraftfreundliche Politiker und atomfreundliche Experten gesagt. Dann haben die halt gelogen...

Ich erinnere mich noch, wie während der sich anbahnenden Katastrophe von Fukushima am Schweizer Radio der ETH-Atomexperte Horst Prasser (ehem. Professor für Kernenergiesysteme) alles live kommentieren und ständig seine Beruhigungspillen ins Mikrofon sprechen durfte. Er hat alles nett beschrieben, was passieren könnte, aber nicht passieren sollte, und dann trotzdem passierte...

Verstehe mich nicht falsch:
Ich schliesse nicht aus, dass es in Zukunft mal sichere und brauchbare Kernenergiesystem geben könnte.

BBasti89M 
Beitragsersteller
 18.02.2025, 13:09
@atoemlein
Ich schliesse nicht aus, dass es in Zukunft mal sichere und brauchbare Kernenergiesystem geben könnte.

Das ist ja auch schon der Fall.

Wer meinst du mit "seinem Autor"?

Dass du eine wissenschaftliche Studie im Original liest, und nicht dir eine Lüge über den Inhalt der Studie ansiehst. Dann könnte man auch nicht darüber lügen, was in der Studie steht und auch nicht dann diese Lüge widerlegen und dadurch die Studie vorverurteilen.

atomkraftfreundliche Politiker und atomfreundliche Experten

das ist für mich eine zu ungenaue Angabe. Ich weiß immer noch nicht, wer genau das gesagt hat.

Wo sollte ich eine "Lüge" gelesen haben?

Ich weiß nicht, was du liest.

Aber ich weiß: Es wäre einfach offensichtlich gelogen, wenn jemand behauptet, alle Kernkraftwerke auf der Welt seien gleich sicher und das schon immer gewesen.

Aus den Modellbindungsstudien weiß man auch, dass sie sich drastisch unterscheiden.

atoemlein  19.02.2025, 01:11
@BBasti89M

Du wirfst hier ständig mit Lügenvorwürfen um dich oder verlangst nach Quellen, legst aber für deine Behauptungen keine einzige Quelle vor.
Wenn du so überzeugt bist von deiner Meinung, musst du nicht hier "Fragen" stellen.

BBasti89M 
Beitragsersteller
 16.02.2025, 20:31

Kommt diese Politik bei Deutschlands Nachbarn denn so gut an, wie du sagst?

atoemlein  17.02.2025, 00:47
@BBasti89M

Welche Politik kommt wo wie an?
Es gibt überall Befürworter und Kritiker eines bestimmten Wegs.
Gerecht wäre, wenn jene, die den Nutzen haben, auch das Risiko tragen müssten (sicherheits- und kostenmässig). Dann regelt sich das ganz von selber, welche Technologien sich durchsetzen.
Leider ist eine solche Gerechtigkeit weder bei der Kernenergie noch bei der Nutzung fossiler Brennstoffe gegeben.