Partner trinkt jeden Tag Bier?
Hey zusammen ich weiß langsam nicht mehr weiter. Ich bin nun seit 2 Jahren in einer Beziehung und eigentlich bin ich im großen und ganzen auch glücklich. Mich belastet es aber aktuell sehr das mein Partner jeden Tag mindestens 1-4 Bier trinkt. Ich denke vorallem an unsere Zukunft da ich in den nächsten 5 Jahre trotzdem einen Kinderwunsch habe. Meine Kinder sollen definitiv nicht mit einem Partner aufwachsen der jeden Tag irgendwas mit Alkohol zu sich nehmen muss, nur leider begreift mein Partner das nicht. Ich habe schon oft mit ihm darüber geredet das ich es ihm nicht verbieten will aber er seinen Konsum reduzieren sollte wenn er langfristig mit mir zusammen sein möchte.. egal wie ich es formuliere ich bekomme meistens keine Antwort darauf. Auch auf alternativen will er nicht eingehen zum Beispiel einfach alkoholfreies zu trinken, laut seiner Aussage schmeckt es nicht obwohl er trotzdem zum Alkoholfreien greift wenn nichts anderes da ist also verstehe ich das Problem nicht einfach unter der Woche alkoholfreies zu trinken. Er bekommt es leider auch von seinem Vater vorgelebt… in seinem Familien/Freundeskreis wird viel Bier getrunken aber er und sein Vater sind dabei die schlimmsten… meine Eltern predigen mir das es zum scheitern verurteilt ist wenn er nicht darauf eingeht.. ich hänge aber sehr an ihm… wir sind im März zusammen in unsere 2. gemeinsame Wohnung gezogen und das kann ich jetzt nicht einfach alles hängen lassen.. ich bin auch seine erste richtige Freundin er hatte davor noch nie eine Beziehung und war auch noch nie intim mit jemanden. Ich denke wir brauchen uns gegenseitig…
was meint ihr dazu? Habt ihr eine idee wie ich ihn darauf ansprechen kann oder wie sollte ich am besten verbleiben?
17 Antworten
Dein Freund ist Alkoholiker. Und wenn er das Problem selbst nicht sieht wird er auch nichts daran ändern wollen. Und wenn er nicht will kommt er gegen eine Sucht ohnehin nicht an. Selbst wenn man es will ist es nicht so, dass man einfach aufhören und alkoholfreies stattdessen trinken kann - eine Alkoholsucht ist eine Krankheit und muss auch als solche gesehen werden. Ich würde dir raten dich an Beratungsstellen zu wenden und mit denen über die Situation zu sprechen und vielleicht bekommst du ihn dazu, da auch Mal mit dir hin zu gehen. Ansonsten sehe ich schwarz.
Falls er sich oft davon angegriffen fühlt würde ich es mit gewaltfreier Kommunikation versuchen, kannst du Mal googlen. Versuch ihm keine Vorwürfe zu machen, sondern klar zu stellen, dass du dir Sorgen um ihn und seine Gesundheit machst und dir eine Vorbildfunktion für eure zukünftigen Kinder an deiner Seite wünschst. Und Versuch bei deinen Gefühlen und Gedanken dazu zu bleiben und in ich Botschaften zu sprechen, mach ihm klar, was das in dir auslöst, wenn er trinkt.
Was in meiner Beziehung bei einem anderen ähnlichen Thema, was aber noch nicht so tief verwurzelt war, auch geholfen hat, war dass ich meine Gedanken, fragen die mir durch den Kopf schossen etc alles aufgeschrieben habe, insgesamt mehrere Seiten von mehreren Tagen, und ihm die gegeben habe zum Lesen. So konnte er genau in meinen Kopf schauen, nachvollziehen, welche Gefühle und Gedanken sein Verhalten in mir auslöst und auch ganz direkt lesen, wie das mich und unsere Beziehung belastet hat - danach brauchte ich gar nicht mehr viel sagen. Er hat sofort verstanden: wenn er jetzt nichts ändert, verliert er mich. Das war bei ihm der Weckruf, den er gebraucht hat - vorher hat er immer das Thema klein geredet, geleugnet dass sein Verhalten problematisch und nicht gesund war etc. Also vielleicht wäre das auch eine Möglichkeit.
Hi. Ein wichtiges Thema, das vielleicht noch wichtiger wird, wenn er Abhängig wird. Falls er es nicht schon ist.
wir sind im März zusammen in unsere 2. gemeinsame Wohnung gezogen und das kann ich jetzt nicht einfach alles hängen lassen
Das klingt nach viel Arbeit. Allerdings mache eine Beziehung bitte nicht davon abhängig, sondern schau, was wirklich zwischen euch ist, ob er reif genug ist und den Willen hat, sich zu entwickeln, an sich und der Beziehung zu arbeiten. Will er eine Zukunft, in der ihr eine gute Beziehung habt? Seinen Willen kannst Du testen. Ich empfehle Dir dringend, dich mit einer Suchtberatungstelle und einer Paarberatung in Verbindung zu setzen. Geh erstmal allein zur Suchtberatung, frag, was die denken. Und wenn ihm die Beziehng wichtig ist, kommt er auf jeden Fall mit zur Paarberatung. Kommt er nicht mit, geh allein hin und besprich die Lage.
Natürlich kannst Du ihn auch erstmal so darauf ansprechen. Dann solltest Du genau wissen, was Du willst. Dazu kann ein vorheriges Gespräch mti der Suchtberatung beitragen, damit Du gut informiert bist. Trinkt er jeden Tag bis zu 4 Bier, kann es gut sein, dass es in 1 bis 2 Jahren mehr werden. Und auch 3 oder 4 wären mir deutlich zu viel, täglich geht das gar nicht.
Ziehe eine Grenze, und teile ihm die mit.
Deine Eltern haben leider Recht. Es wird mit Sicherheit scheitern, wenn es auch noch dauern kann, aber einen Alkoholiker kannst du nicht ändern, das kann nur er selber.
Ich erlebe sowas täglich in der Praxis und ja, es ist schwer und vor allem erfordert es die Erkenntnis, dass der Partner ein großes Problem hat, aber es ist eben vor allem eines: SEIN Problem und da darfst du dich schützen.
Wenn du schon sehr oft mit ihm gesprochen hast, dann ist irgendwann der Punkt erreicht, an dem du zurecht sagst, es geht nicht mehr und lass dir eines gesagt sein: Alkoholiker sind für Kinder keine guten Eltern. Mehr möchte ich dazu nicht sagen.
Ich würde gerne ein letztes Gespräch mit ihm führen bevor ich eine Entscheidung treffe aber ich weiß nicht wie ich es am besten formulieren kann und sollte damit er vielleicht doch noch zu verstand kommt.. hast du eine idee? Ich schreibe das jetzt mal an alle die hier kommentiert haben
Da ich nicht weiß, wie euer Verhältnis ist, also wie offen du mit ihm kommunizieren kannst, ist das schwer zu sagen. Ich kann dir nur eines raten: vermeide Vorwürfe, sondern sprich aus der "Ich" Perspektive. Beispiel "Ich finde es sehr bedenklich und es macht mich sehr traurig, dass du jeden Abend trinken musst. Wie können wir gemeinsam einen Weg finden, es anders zu machen? Was würde dir helfen, mal eine Zeit auf dein Bier zu verzichten?"
Solche Gespräche müssen gut vorbereitet sein, gerne auch mit Notizen, damit du eben nicht den Faden verlierst, das ist völlig legitim. Ich weiß, dass eure Situation verdammt schwierig ist, dennoch: vergiss niemals, du kannst ihm nicht helfen, du kannst ihn nicht heilen, es ist nicht deine Baustelle, es ist sein Problem, um das er sich kümmern darf. Du kannst ihn unterstützen, aber niemals für ihn die Wege gehen.
Solche Gespräche müssen gut vorbereitet sein, gerne auch mit Notizen, damit du eben nicht den Faden verlierst
Darum emfpehle ich auch, zu einer Paarberatung zu gehen. Das kann auch ein Beweis sein von ihm, dass er etwas ändern will. Und er muss zur Suchtberatung gehen. So geht das nicht weiter, auf keinen Fall. Mit so einem Menschen sollte man keine Kinder in die Welt setzen, und auch keine Beziehung führen, das ist destruktiv.
Ich bin da absolut bei dir, keine Frage. Ich würde sogar einen Entzug und Suchttherapie vor die Paartherapie setzen, damit er erstmal für sich lernt, die Finger von dem Zeug zu lassen. Wie du richtig sagst, mit so einem Menschen Kinder zu bekommen, ist die Fahrkarte für alle in die Hölle auf Erden.
Er will es nicht ändern. Nun heisst es für dich, akzeptieren oder gehen.
Mein Partner ging auf mich und meine Wünsche ein, dein Partner möchte das nicht und wird es auch nicht.
Ich würde gerne ein letztes Gespräch mit ihm führen bevor ich eine Entscheidung treffe aber ich weiß nicht wie ich es am besten formulieren kann und sollte damit er vielleicht doch noch zu verstand kommt.. hast du eine idee? Ich schreibe das jetzt mal an alle die hier kommentiert haben
Bestimmt und unnachgiebig. Ein Ultimatuum, dass du dann auch wirklich durchsetzt.
Würde ich mich an seiner Stelle trennen. Da fehlt die gemeinsame Basis.
Ich würde gerne ein letztes Gespräch mit ihm führen bevor ich eine Entscheidung treffe aber ich weiß nicht wie ich es am besten formulieren kann und sollte damit er vielleicht doch noch zu verstand kommt.. hast du eine idee? Ich schreibe das jetzt mal an alle die hier kommentiert haben
Ich würde versuchen, sachlich über die verschiedenen Grundvorstellungen zu reden. Ganz ohne Vorwurf, denn letztlich ist es ja einfach eine nüchterne Feststellung, dass ihr gänzlich verschiedene Auffassungen habt, die sich schwer verhandeln lassen.
Er wird sich nicht ändern, was auch gut so ist, denn das würde er dir immer übel nehmen. Gleichzeitig wirst du aber auch seine Haltung nicht akzeptieren, sondern höchstens - wie wohl jetzt - oberflächlich tolerieren und innerlich kochen. Das macht euch beide auf Dauer kaputt.
Ich würde gerne ein letztes Gespräch mit ihm führen bevor ich eine Entscheidung treffe aber ich weiß nicht wie ich es am besten formulieren kann und sollte damit er vielleicht doch noch zu verstand kommt.. hast du eine idee?