Warum gibt es keine Partei, die die DDR oder eine neue deutsche Teilung fordert – trotz positiver DDR-Erinnerungen im Osten?
Warum fordert keine Partei in Deutschland heute offen die Wiedereinführung der DDR oder eine neue Teilung Deutschlands – obwohl laut Studien und Umfragen, etwa der „Ost-West-Stimmung“ von infratest dimap 2023, viele Ostdeutsche positive Erinnerungen an Aspekte der DDR wie soziale Sicherheit, Vollbeschäftigung oder bezahlbaren Wohnraum haben?
Welche Faktoren verhindern, dass eine solche Forderung politisch ernsthaft verfolgt wird? Liegt es am historischen Erbe der DDR als autoritärem Staat, an der Unvereinbarkeit einer neuen Teilung mit der europäischen Integration oder am fehlenden gesellschaftlichen Rückhalt?
Quelle:
Infratest dimap, „Ost-West-Stimmung“ 2023:
https://www.infratest-dimap.de/umfragen-analysen/bundesweit/ost-west-stimmung/
12 Stimmen
7 Antworten
Stasi und Tretminen sind nichts für jeden.
Also ich bin auch noch aus der ehemaligen DDR- aufgewachsen, Russich gelernt- erste Millitärerfahrung.
mein Fazit: nie wieder.
klar gab es einige schöne Erlebnisse. - aber die waren privat und schöne Erlebnisse, hatte jeder ob nun Ost oder west. Der Rest war einfach nur ein Kasperletheater was der Bevölkerung vor gespielt wurde.
mal ein kleines Beispiel: also bei uns an der Schule hatten wir alle 3 Monate Atombombenübung. Wenn die Sirene los ging, alle in die Reihe stellen vor der Tür, dann gings im Laufschritt runter in den Bunker- die ersten beiden mussten gleich durch bis zum ende und mit der Lüftung anfangen( sonst kein Sauerstoff) - die letzten machten die Tür zu. ( unsere Schule hatte 5 Bunker)- meistens war nach 20 min Entwarnung .
NA wer von den Leuten heute möchte gerne die DDR wieder haben und seinen Kindern gleich in der 1 Klasse bei bringen- das jede Minute eine Atombombe dir auf den Kopf fallen könnte ? - achja in der 5 Klasse hatten wir das erste mal ne Kalashnikow in der Hand ( durften aber nicht schießen - aber Zerlegen und wieder zusammenbauen).
Die positiven Erinnerungen im Osten (hab ich auch) sind rein privater Natur und betreffen kleine abgegrenze Bereiche, die heute deutlich anders aussehen. Ich will keine DDR 2.0, ganz abgesehen davon, dass das völlig unmöglich wäre.
Revisionsmus ist auch eher ein „Wessi-Ding“. Kurz nach dem Krieg hat ja die CDU auf ihren Wahlplakaten noch die verlorenen Ostgebiete zurückgefordert.
Die SPD war aber auch nicht besser:



Die Menschen wollten ja die Einheit, allerdings nicht in dieser Form, in der sie politisch umgesetzt wurde. Man hatte auf eine Übernahme der positiven Dinge gehofft, stattdessen aber de facto eine Annektion durch den Westen bekommen.
Och, wir hatten schon unsere Ausländer, aber die waren zur Ausbildung, zum Studium und zur Arbeit hier, gingen größtenteils in ihre Heimat zurück, um dort zu helfen –vor allem Vietnamesen und ein paar Afrikaner.
viele Ostdeutsche positive Erinnerungen an Aspekte der DDR wie soziale Sicherheit, Vollbeschäftigung oder bezahlbaren Wohnraum haben
Sogar diese Ostalgiker wissen, daß sie alle diese vermeintlichen Goodies der DDR-Zeit nie wieder bekommen, selbst wenn sie auf zauberhafte Weise einen eigenen Staat bekämen und dort ein beliebiges Regime einsetzen könnten.
Was hatten die sich vorgestellt? Eine Art "Westen light" in
einem Ost-Reservat?