Sind kinderlose Paare egoistisch?
Früher war es selbstverständlich, Kinder zu bekommen. Heute entscheiden sich viele bewusst dagegen – wegen Karriere, Freiheit oder einfach aus Bequemlichkeit. Aber ist das fair gegenüber der Gesellschaft, die auf Nachwuchs angewiesen ist?
110 Stimmen
27 Antworten
Salü hobepof,
Kinder sollten m. M. nicht "für die Gesellschaft" geboren und gewissermaßen "verzweckt" werden, um beispielsweise unser Rentensystem aufrecht zu erhalten, sondern sie sollten um ihrer selbst willen gewünscht und geliebt werden.
Daher "Fettschrift", Kinder sind nicht Eigentum, Mini-Me's oder die Wünscheerfüller ihrer Eltern.
Sowohl die Entscheidung für eigene Kinder als auch dagegen kann egoistisch sein.
Nicht egoistisch und im Sinne einer besseren Zukunft ist es, für das Wohlergehen von Kindern zu sorgen. Dabei müssen es keine eigenen Kinder sein.
Ursache und Wirkung, nichts anderes ist diese Entscheidung eine reine Abwägung also, meistens.
Frag mal Menschen, wieso sie Kinder bekommen haben! Wie viele Antworten davon beginnen NICHT mit "ICH wollte/möchte..."? Und wieso genau soll dann die Entscheidung gegen Kinder egoistischer sein als die für Kinder?
Babbel. Jede Antwort auf die Frage warum man sich so oder so für oder gegen irgendwas entschieden hat oder warum man wie gehandelt hat, beginnt mit einem "ich". Das liegt an der deutschen Sprache.
Mal angenommen, das wäre so - bei dem, was auf das "ich" folgt, kennst du da bei irgendwelchen Eltern zentrale Beweggründe, die nichts mit der eigenen Lebensgestaltung, den Wünschen, Hoffnungen und Vorlieben bei ihnen zu tun haben? Sind dir jemals Eltern begegnet, die geantwortet hätten, "Also, eigentlich wollte ich mein Leben ja gern ohne Kinder leben. Aber dann hab ich mir intensiv Gedanken über meine gesellschaftliche Verantwortung gemacht und mich dann trotzdem dafür entschieden, für mindestens 18 Jahre diese viele Arbeit, Verantwortung und finanzielle Belastung auf mich zu nehmen!"? Und wenn tatsächlich jemand so an Elternschaft herangehen sollte, denkst du, dass das zu glücklichen Kindern führen würde?
Es gibt auch noch andere Gründe, warum man sich gegen Kinder entscheidet, z.B. weil man es ihnen nicht zumuten möchte, sie in diese Welt zu setzen. Oder einfach weil man es sich finanziell nicht leisten kann.
Aber selbst wenn ich einfach nur frei sein will, ist das mein gutes Recht.
Ich hab noch nie erlebt, dass jemand gesagt hätte, ich hab eigentlich kein Bock auf Kinder, aber ich mach's für die Rente. Oder so.
Es sind meistens selbst egoistische Gründe, ein Kind in die Welt zu setzen: für viele sind Kinder heutzutage ein Projekt, ein Prestigeobjekt oder man findet seine eigenen Gene so geil, dass man sich unbedingt fortpflanzen muss. Manche fühlen sich sonst scheinbar leer, wollen jemand, der sie bedingungslos liebt, manche denken, dass man das einfach so macht, manche wollen ihre eingeschlafen Beziehung damit kitten, oder ihren Partner an sich binden, manche sind einfach nicht in der Lage, richtig zu verhüten...
Die Weltbevölkerung explodiert sowieso bald, niemand ist mehr auf Nachwuchs angewiesen - aktuell zumindest.
Das "um ihrer selbst willen" kann man nie genug unterstreichen.