Sind die meisten arbeitslos gemeldete Ersatzeinkommen- und Sozialhilfempfänger gering qualifiziert oder gar unqualifiziert?
33 Stimmen
4 Antworten
Es gibt drei größere Gruppen:
1) Menschen, die aus gesundheitlichen oder sonstigen Gründen im Grunde dem Arbeitsmarkt nicht oder nur kaum zur Verfügung stehen. Das sind nicht unbedingt gering qualifizierte, sondern vielleicht auch Menschen mit langwierigen Erkrankungen.
2) Geringqualifizierte bzw. sonstig kaum vermittelbare Menschen. Mitunter auch wiederum Menschen mit Gesundheitsproblemen. beispielsweise Drogen-Historie oder Alkoholiker-Historie, die auch aufgrund dieser Krankheiten nie was vernünftiges gelernt hatten oder umgekehrt oder oder.
3) Menschen mit Sprachdefizit u.ä. Beispielsweise Flüchtlinge, die noch nicht so lange hier sind. Denn Sprachen muss man erst mal lernen. Auch hier gibt es wiederum sowohl hochqualifizierte, die erst mal Sprachkurse machen müssen als auch niedriger qualifizierte.
Es gibt da auch teilweise Zahlen zu, aber die sind nicht immer aussagekräftig. Gerade bei solchen Fällen wie ich oben geschildert habe, wo also mehrere Prädikate zutreffen. Unterstellst du nun einem mit Alkoholiker-Vergangenheit, er sei unqualifiziert, weil er nie eine Lehrstelle zuende brachte oder ist er "nur" krank?
Korrekt. Ich meine aber mal gelesen zu haben, dass diese Fälle gerade in der aktuellen Zeit des Fachkräftemangels zumindest bei den Qualifizierten nicht so häufig vorkommen. Die älteren Unqualifizierten würde ich sie zur Kategorie 2 zählen. Dennoch durchaus ein wichtiger Aspekt und insofern eine gute Ergänzung von dir.
Ich selbst war mehrere Jahre arbeitslos, allerdings nicht unqualifiziert sondern überqualifiziert. Trotzdem wollte man dort, dass ich mich weiter qualifiziere, dabei hatte ich schon zwei abgeschlossene Ausbildungsberufe.
Wenn du arbeitslos bist, dann bekommst du entweder Arbeitslosengeld oder Bürgergeld.
Sozialhilfe ist was anderes... Und was ist "Ersatzeinkommen"?
Und um deine Frage zu beantworten: wer keinen Berufsabschluss hat, der hat natürlich auch eher das Risiko von Arbeitslosigkeit betroffen zu sein.
Das Risiko, arbeitslos zu werden und zu bleiben, ist unter den Erwerbspersonen ungleich verteilt. Unterschiede zeigen sich nicht nur hinsichtlich des Lebensalters, des Geschlechts, der Nationalität (vgl. bspw. Abbildungen IV.85 und Abbildung IV.42) und der Region (vgl. bspw. Abbildungen IV.31, Abbildung IV.110 und Abbildung IV.38), sondern vor allem auch hinsichtlich der Qualifikation. Personen, die keinen beruflichen Bildungsabschluss vorweisen können, haben das größte Risiko, von Arbeitslosigkeit betroffen zu sein. Während die Arbeitslosenquote bei Personen mit einem beruflichen Bildungsabschluss im Jahr 2024 bei 3,4 % lag, war sie bei Personen ohne Berufsabschluss mit 20,9 % mehr als sechsmal so hoch.
1,3 Abi, sehr gutes IHK zeugnis, Top arbetiszeugnisse. 52 Bewerbungen geschrieben und nur absagen kassiert. Ich fühle mich langsam verarscht
Manche haben trotz Qualifikation ein Problem einen Job zu finden, weil sie aus Sicht des Arbeitgebers schon "zu alt" sind.