Wie gestalten sich Honorare für Übersetzer/Dolmetscher?

Mich interessiert konkret:

  • Liegen Honorar-Unterschiede eher in der Person des Übersetzers/Dolmetschers (und seiner/ihrer Qualifikation) oder in der Komplexität des Auftrags oder in der Person des Auftraggebers/des Einsatzortes begründet?
  • Hinsichtlich der Qualifikation von Übersetzern/Dolmetschern: Spielen eher Erfahrungen oder Ausbildungen eine bedeutende Rolle für die Höhe des Honors - oder sind die gleichgewichtet?
  • Welche Bedeutung für Auftragsvergabe und Honorarhöhe spielen Zertifizierungen (vom Berufsverband für Dolmetscher und Übersetzer) bzw. (gerichtliche) Beglaubigung bei Übersetzern/Dolmetschern?
  • Inwiefern müssen Übersetzer vor Auftragserhalt einen Probetext erledigen /vorzeigen? bzw: Inwiefern müssen Dolmetscher vor Auftragserhalt eine Leistungsprobe abliefern?
  • Wie hoch ist typischerweise die Provision für Agenturen, die Übersetzer/Dolmetscher vermitteln?
  • Ist die Preisgestaltung im Verhältnis zwischen Übersetzer/Dolmetscher und Agentur so,  

- dass ein Übersetzer / Dolmetscher seinen Preis nennt und die Übersetzer-Agentur ihre Povision draufschlägt? 

- oder eher so, dass es einen Marktpreis der Agentur gibt, von dem der Übersetzer einen von der Agentur vorgeschlagenen Anteil erhält? 

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Hat jemand Ideen, Wissen oder Erfahrung dazu? Das wäre großartig!

Herzliche Grüße,  Jakob

Beruf, Sprache, Übersetzung, Übersetzer, Dolmetscher, Zertifizierung, Honorar, preisgestaltung, Arbeitsprobe, Honorarvertrag
Wie lange auf Honorar warten?

Ich arbeite seit ein paar Jahren in einem Marktforschungsinstitut als Interviewerin auf Honorarbasis (Honorar pro Stunde ist sehr gering). Die Arbeit ist projektbezogen, d.h. manchmal gibt es wochenlang nichts zu tun und man kann zu Hause bleiben, dann gibt es wieder Zeiten, wo man täglich 10 Stunden arbeiten kann, wenn man möchte. Da wird dann auch immer seitens des Chefs eine große Flexibilität vorausgesetzt und die Bereitschaft, täglich zu erscheinen und viele Interviews "zu schaffen". Verstehe ich alles und ist auch nicht das Problem.

Probleme gab es von Beginn an mit der schleppenden Bezahlung. 3-4 Monate sind üblich, darauf zu warten, manchmal noch länger. Wenn man dann langsam unruhig wird und mal zaghaft anfragt, bekommt man oftmals Ausflüchte zu hören und bestenfalls einen kleinen Abschlag, so ca. 20% der ausstehenden Summe. Dann wieder lange nichts, bis wieder jemand fragt bzw. sich beschwert. Die Arbeit macht an sich Spaß und das Team ist super, sonst wäre ich längst nicht mehr dabei. Aber dieses ewige Hinterherlaufen nach dem Geld stört mich zunehmend immer mehr.

Hat jemand die gleichen oder ähnliche Erfahrungen gemacht und wie seid Ihr vorgegangen?

Ist das in der Branche vielleicht sogar üblich?

Ich möchte nicht unbedingt den juristischen Weg einschlagen, bevor es nicht noch irgendwie anders geht. Andererseits merke ich, dass mich das alles doch sehr belastet, zumal meine Arbeit immer sehr gelobt wird und ich auch über private Dinge mit den Führungskräften spreche, da es eine kleine Firma ist und es sehr familiär zugeht.

Doch sobald die Rede auf die Bezahlung kommt, wird immer dichtgemacht und einem das Gefühl gegeben, man hätte kein Recht, danach zu fragen. Sehr unschön.

Wie gehe ich am besten vor? Ich möchte gern weiterhin dort arbeiten, bin aber nicht mehr bereit, mich verheizen zu lassen.

Vielen Dank!

Arbeit, Honorar
Honorartätigkeit versteuern, trotz Arbeitsverhältnis?

Hallo.

Ich bin derzeit Angestellte und verdiene im Monat ca. 480€ brutto.

Jetzt wurde mir ein Honorarvertrag angeboten, diesen habe ich angenommen. Das heißt, ich habe derzeit 2 Jobs gleichzeitig. Ich bin als Einzelfallhelferin tätig.

Ich arbeite dort vom 29.01.2020 bis 31.01.2020 und vom 03.02.2020 bis 07.02.2020. Also nicht mal ganz 2 Wochen. In der Stunde bekomme ich 20€. Am Tag arbeite ich ca. 5-6 Stunden laut diesem Honorarvertrag.

Im Arbeitsvertrag steht folgendes:

"Die Vergütung wird entsprechend des Nachweises der erbrachten Stunden und entsprechend des Bedarfs im Zeitraum des Vertragszeitraums (29.01.2020 bis 07.02.2020) erfolgen."

Heißt das jetzt, das ich alle Stunden mit einem mal ausgezahlt bekomme?

Weiterhin steht dort:

"Für die Versteuerung der Vergütung hat die Mitarbeiterin auf Honorarbasis selbst zu sorgen."

"Die Mitarbeiterin wird darauf hingewiesen, das sie nach §2 Nr. 9 SGB VI rentenversicherungspflichtig sein kann, wenn sie auf Dauer und im Wesentlichen nur für einen Auftraggeber tätig ist und keine versicherungspflichtigen Arbeitnehmer beschäftigt, deren Arbeitsentgelt aus diesem Beschäftigungsverhältnis regelmäßig 450€ im Monat übersteigt."

Wohin muss ich mich wenden? Was genau muss ich versteuern? Wieviel bleibt mir effektiv von den 20€ übrig? Ich habe absolut keine Ahnung wie das funktioniert.

Liebe Grüße

Arbeit, Recht, Honorar, Honorarbasis, Honorartätigkeit, Ausbildung und Studium
Honorar: Was sind verlagsübliche Konditionen für musikwissenschaftliche Editionen & Transkriptionen?

Moin!

In meinem konkreten Fall geht es um die musikwissenschaftliche Edition eines Quartetts mit insgesamt 8 Sätzen. Ich wurde von einem Institut beauftragt, eine Edition mit Quellenbeschreibung und kritischem Bericht anzufertigen und zusätzlich eine Transkription von Partitur und Stimmenauszügen in ein Notationsprogramm zu machen.

Folgende Quellen hatte ich: 22 Seiten Manuskript (Partitur + schlecht lesbar), 85 Seiten Teilautograph in Stimmen (wurde von mir als Hauptquelle genutzt).

Das ist das Ergebnis: 14 Seiten Quellenbeschreibung & Kritischer Bericht, 78 Seiten Partitur, 80 Seiten Stimmauszüge.

Vor Beginn sicherte man mir ein Stundenhonorar von 15€ zu. Nun, nachdem alles fertig ist und ich eine Honorarrechnung von knapp 3000€ gestellt habe, wirft man mir vor, dass diese Summe bei weitem die üblichen Verlagskonditionen übersteige. Zudem seien massenweise Fehler gemacht worden, die man mir aber auch auf Nachfrage nicht nennt. Ich habe mehrfach korrekturgelesen und meinem (sehr perfektionistischem) Auge entgehen nicht so viele Fehler... Man wolle mir nun für meine knapp 200 investierten Arbeitsstunden ein "verlagsübliches Honrar" von 30€ pro Manuskriptseite zahlen. Das wären bei 22 Seiten Manuskript 660€. Das allerdings steht nicht im Verhältnis...!

Gelten diese angeblichen verlagsüblichen Konditionen für Editionen (also die Erstellung einer Stichvorlage) oder auch für Transkriptionen? Sind 660€ für eine wissenschaftliche Editions & Transkriptionsarbeit wirklich angemessen? Was würdet ihr vorschlagen? Und: Was macht dieses Gebahren vom Auftraggeber auf euch für einen Eindruck?

Ernst gemeinte & kompetente Antworten würden mir wirklich sehr weiter helfen! Vielen Dank für eure Mühe! :-)

Mit besten Grüßen Jimmy Pea

Musikwissenschaft, Verlag, Honorar

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