Wokeness – die besten Beiträge

Ist die Wokeness Bewegung moralisch gerechtfertigt?

Ich (60J) war in meiner Ideologie seit jeher immer vielmehr ein Linker als ein Rechter, aber die neue Wokeness Bewegung, die gerade von neo-linken Gruppierungen in der jungen Generation gepredigt wird, verunsichert mich ziemlich.

Ich stehe zu 100% dafür ein, dass Menschen ungeachtet ihrer Herkunft, Hautfarbe oder ihres Geschlechts gleich behandelt werden und überall gleiche Rechte erfahren. Die sogennante Wokeness Bewegung bringt aber genau hier wieder eine Assymetrie hinein: Es werden beispielsweise explizit Rechte von Frauen oder Schwarzen eingefordert, obwohl dies als Selbstvertändlichkeit ja eigenlich gar nicht thematisiert werden sollte! Die moralische Messlatte müsste doch gerade an der Gleichheit aller auszurichten sein, hier werden aber rücklings wiederum bestimmnte Zielgruppen bevorzugt - ist das nicht etwas seltsam? Nur weil es viele Misstände in der Vergangenheit und bis heute gab, muss man ja nicht in das Extrem verfallen, den Spieß umzudrehen.

Ich muss mich, nur um ein Beispiel zu nennen, vor meiner Tochter schon manchmal rechtfertigen etwas zu sagen, denn es heißt dann oft "halt die Klappe, du bist ein alter weißer Mann!". Was soll das? Wir krachen in der letzten Zeit bezüglich brisanter Themen (Gendern, vegane Ernärung, Geschlechteridentität) regelmäßig aneinander und mittlerweile glaube ich, dass meine Tochter gar nicht "links" ist, wie sie immer hervorheben möchte, sondern bloß einer fehlgeleiteten Ideologie aufgessesen ist. Irgendwie habe ich mir Gleichheit und Fairness nicht so vorgestellt - diese Geisteshaltung ist jedenfalls nicht das, was ich mir als "Linker" als Idealbild einer Gesellschaft vorstelle, sondern eher wieder das genaue Gegenteil, nur in einem pseudeo-linken Gewand. Kann es sein, dass unsere Gesellschaft gerade im Begriff ist, komplett falsch abzubiegen? Ich habe ehrlich gesagt ein komisches Gefühl im Bauch - ich hoffe ich konnte verständlich rüberbrigen was ich meinte.

Politik, Bürgerrechte, Gesellschaft, Gleichberechtigung, Soziologie, Wokeness

Findet ihr das Verhalten meiner Frau gerechtfertigt?

Meine Frau hat wie auch ich, Menschen verschiedener Kulturen, Religionen, Veganer und auch Homosexelle im Freundeskreis. Außerdem hat sie selbst Migrationshintergrund (Asiatin). Ich würde sie also definitiv nicht als rassistisch oder feindlich gegen irgendwas bezeichnen.

Dennoch reagiert sie sehr allergisch auf, ich nenn es mal, offensichtlich "inklusive" Serien und Filme?

Auf Netflix, Disney+ sind mittlerweile die meisten aktuellen Serien so aufgebaut, dass dort Hauptcharaktere aller Hautfarben vorkommen und oft auch Trans oder Homosexuelle auftauchen.

Kürzlich haben wir dann auf Apple TV+ die Serie "Monarch", so eine Godzilla-Monsterserie angefangen und schon als die schwarze Hauptcharakterin (eine Computer-Hackerin, wohnhaft in Tokio) auftauchte, meinte meine Frau "Sehr realistisch, eine Schwarze in Tokio und dann auch noch eine Frau, die ne tolle Hackerin ist. Kommt sicher sehr oft vor."

Als dann zwei Folgen später die asiatische Hauptdarstellerin in einer Rückblende eine lesbische Beziehung mit einer Europäerin hatte, schaltete sie direkt den Fernseher aus, und meinte, dass sie dieses krampfhafte Inkludieren von jeder denkbaren Minderheit und Konstellation nicht mehr ab kann und sie diese Serie nicht weiter gucken will.

Zugegeben, mir ist es auch in manchen Serien schon aufgefallen, dass sowas oft eingebaut wird, obwohl es keinerlei Bezug zur Handlung oder zum Realismus mehr hat.

Wie denkt ihr darüber?

Gerechtfertigt oder übertrieben?

Gesellschaft, Amazon Prime, Netflix, woke, Disney Plus, Wokeness

Meistgelesene Beiträge zum Thema Wokeness