Hallo,
ich habe eine anstrengende Beziehung hinter mir.
Mein Ex-Freund und ich haben uns sehr oft gestritten, meist wegen Kleinigkeiten. Die Streits sind sehr häufig eskaliert. Er wurde dabei laut, er hat Türen wurden geknallt und er hat Sachen geschmissen, nicht auf mich, auf den Boden oder an die Wände. Es ist viel kaputt gegangen.
Dann hat er meistens angefangen zu weinen, ist oft mit dem Auto losgefahren, manchmal hat er Panikattacken bekommen oder ist sogar umgefallen. Am Ende hat er sich meistens entschuldigt.
Für mich war das alles auch sehr anstrengend, es hat sich auch meistens über Stunden hingezogen. Er wollte, dass dann alles wieder gut ist, ich war aber oft benommen und wusste gar nicht was ich davon halten soll.
Er hat wohl schon seit langer Zeit mit Panikattacken zu tun und hat während wir uns kennengelernt haben auch Medikamente eingenommen. Die hat er abgesetzt im Laufe der Zeit.
Vor 1,5 Jahren war ich an einem Punkt, dass ich gesagt habe so geht es nicht mehr weiter. Bedingung war, damit die Beziehung weiter geführt wird, dass er in Behandlung geht und sich in den Griff bekommt. Er hat zwar eine Psychiaterin gefunden, die ihm wieder was verschrieben hat, aber um eine psychologische Behandlung hat er sich nicht ernsthaft bemüht.
Eine zeitlang ging es besser, aber natürlich nicht für lange. Ich will auch nicht sagen, dass er alleine schuld ist an den Konflikten, da hab ich sicherlich meinen Teil dazu beigetragen.
Wir waren einmal in paartherapie, dort haben wir aber über mein vertrauensproblem gesprochen. Nicht aber über seine Wutanfälle. Die Sitzung war gut, aber er hat sich in allem bestätigt gefühlt.
Dann wurde es wieder etwas ruhiger und wir sind in den Urlaub. Da hat er mir einen Antrag gemacht und ich habe ja gesagt. Es hat sich nicht richtig angefühlt, wegen den Problemen die wir haben und nicht in den Griff bekommen haben, aber wir wollten beide so sehr, dass es mit uns klappt. Der Urlaub verlief auch ganz harmonisch.
Als wir zurück waren, ging dann alles ganz schnell wieder den Bach hinunter. Die Streitereien wurden mehr und heftiger. Beim letzten Streit sagte er ich solle meine Koffer packen und abhauen. Der Blick dabei, der hatte auch nichts mehr übrig für mich. Und die Tür hat er so heftig zugeknallt, dass das Schloss kaputt gegangen ist. Das war unter der Woche, ich musste arbeiten deswegen bin ich geblieben. Er hat mich dann wie Luft behandelt über 3 Tage, ich habe immer mal wieder versucht das Gespräch zu suchen aber es war nichts zu machen. Dieser Streit und sein verhalten haben mich schon sehr verletzt und es hat dazu geführt, dass eine innere Grenze bei mir überschritten wurde.
Dann war endlich Freitag und ich bin weg gefahren. Funkstille bis zum sonntag als ich zurück kam. Da war meine Entscheidung getroffen, dass ich mich von ihn trennen werde. Wir haben kaum 2 oder 3 Sätze miteinander gesprochen, da waren wir schon wieder heftig am streiten. Ich hatte mir vorgenommen ruhig mit ihm zu darüber zu sprechen aber das war nicht mehr möglich. Also habe ich es ihm Streit gesagt.
Da wir in einer gemeinsamen Wohnung leben, ist es seit dem schwierig. Wir gehen uns aus dem Weg. Mir tut die Situation weh, es fällt mir schwer und ich habe oft tränenausbrüche. Ich habe anfangs versucht mit ihm kurz über banale dinge zu sprechen aber auch versucht die Wohnsituation zu klären, also wir wir das mit der Auflösung machen, Mietvertrag, Möbel, ..Mal geht es ganz gut, mal fängt die Streiterei an.
Was mich aber sehr verletzt ist sein abweisendes und oftmals respektloses Verhalten mir gegenüber. Er schafft es oft nicht mal hallo zu sagen. Auf einmal geht er Samstags Abends aus und mit mir war immer nur Couch angesagt. Ich glaube er chattet auch schon mit einer neuen. Mir kommt es vor, als käme er gut mit der Situation zurecht. Für ihn ist es auch die 3. Trennung eines gemeinsamen Haushaltes, für mich das erste Mal.
Ich verstehe nicht, wie man so kalt und abweisend sein kann, und sich so gegenüber demjenigen verhält, dem man vor ein paar Wochen noch einen Verlobungsring vergeben hat. Ich hätte mir mehr Respekt und Anstand gewünscht, und bin irgendwie innerlich geschockt,
Das macht mich alles fertig. Ich weiß nicht wie ich darüber hinweg kommen soll. Ich denke mit der hoffentlich baldigen räumlichen Trennung, wird es schon einfacher werden, aber trotzdem werde ich daran lange zu knabbern haben denke ich.
War es die richtige Entscheidung? Oder hätte man die Beziehung retten können?