Umgang mit dem Gefühl des Nicht-Gesehen-Werdens (psychisch krank, über 30, traumatische Kindheit)?
Hallo zusammen,
ich bin über 30 und leide schon mein Leben lang unter psychischen Problemen. Ein Gefühl, das mich seit meiner frühesten Kindheit begleitet, ist das Gefühl, nicht gesehen zu werden.
Ich bin bei psychisch kranken und abwesenden Eltern aufgewachsen und habe viele traumatische Erfahrungen gemacht. Dadurch habe ich viele innere Anteile entwickelt, die unterschiedliche Bedürfnisse haben. Einige dieser Anteile haben ein sehr starkes Bedürfnis danach, gesehen zu werden, aber diesem Bedürfnis wurde nie nachgegangen. Ich habe gelernt, alle Bedürfnisse herunterzuschlucken, weil ich nie so sein oder fühlen durfte, als hätte ich welche. Wenn ich Liebe wollte, wurde ich bestraft, und wenn ich gesehen werden wollte, ebenfalls.
Dieses Muster hat sich tief in mir verankert. Ich habe weder Freunde noch Verwandte und komme eigentlich gut mit der Einsamkeit klar. Aber in letzter Zeit hat sich eine starke innere Leere entwickelt, die über Tage anhält. Wenn dann wieder Gefühle aufkommen, wandelt sich diese Leere in Angst und Traurigkeit.
Ich kann mir aktuell überhaupt nicht vorstellen, Kontakt zu anderen Menschen aufzunehmen oder eine zwischenmenschliche Beziehung einzugehen. Ich weiß, dass ich aufgrund meiner Situation und meiner psychischen Erkrankung eine Herausforderung bin.
Meine Frage ist nun: Wie geht man mit dem Gefühl um, sich selbst oder diesen kindlichen Anteilen in sich das Bedürfnis nach Gesehenwerden nicht erfüllen zu können? Wie kann man diesen starken Drang besser in den Griff bekommen, ohne ihn immer nur zu unterdrücken, was ja zu dieser quälenden Leere führt?
Ich freue mich über eure Gedanken und Erfahrungen zu diesem Thema.
Vielen Dank!