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Meinung des Tages: Was denkt Ihr über das "Unwort des Jahres" 2024?

Zum 34. Mal wurde das "Unwort des Jahres" gewählt. Eine aus Sprachwissenschaftlern bestehende Jury wählt dabei jedes Jahr einen Begriff aus, der eine negative Auswirkung auf und in der Öffentlichkeit hat. Auf Platz eins steht 2024 Jahr ein Wort, das vor allem dafür bekannt ist, zu mehr Alltagsrassismus zu führen.

Das sind die "Unwörter" auf Platz eins und zwei

"Biodeutsch" wurde zum "Unwort des Jahres" gewählt. Die Begründung: "Mit dem Wort biodeutsch wird eine rassistische, biologistische Form von Nationalität konstruiert." Durch die Verwendung dieses Begriffs würde eine Abspaltung stattfinden, die ähnlich wie der Gebrauch des Wortes "Passdeutsch" dazu führt, dass vor dem Gesetz gleiche Gruppen doch wieder hierarchisch aufgeteilt werden. Weiter wird begründet, dass durch die ironische Verwendung des Begriffs ein "biologischer Zusammenhang von Nationalität und 'Deutschsein' imaginiert" würde, den es faktisch nicht gäbe.

Platz zwei belegt ein Wort, das in eine ganz andere, irreführende Richtung geht: "Heizungsverbot". Weder wurde das Heizen noch Heizungen verboten, was durch den Begriff jedoch suggeriert wird. Für die Jury wurde dieses Wort vor allem verwendet, "um klimaschützende Maßnahmen zu diskreditieren."

Diese Wörter gab es sonst noch

3172 Einsendungen erhielt die Jury im Jahr 2024. Dabei wurden 655 verschiedene Begriffe vorgeschlagen, von denen wiederum 80 den Kriterien für ein Unwort entsprachen. Diese Wörter wurden neben den gewählten häufig (mindestens zehn Mal) eingesendet, müssen aber nicht zwingend den Kriterien entsprechen: Besonnenheit (50), D-Day (22), Dubaischokolade (14), kriegstüchtig (58), Nutztier (1227), Remigration (23), Sondervermögen (20), Staatsräson (10), tatsächlich (24), Technologieoffenheit (38), Tierwohl (22), Tierwohllabel (14).

Unsere Fragen an Euch:

  • Was denkt Ihr über das "Unwort des Jahres" und könnt Ihr die Entscheidung nachvollziehen?
  • Welcher der weiteren Begriffe wäre für Euch sonst noch in die engere Auswahl gekommen?
  • Was denkt Ihr darüber, dass Wörter wie diese teilweise gesellschaftsfähig geworden sind
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Ist die Birkenbihl-Methode oder Automatic Language Growth / CI die bessere Sprachlernmethode?

Bei der Birkenbihl-Methode werden fremdsprachliche Texte dekodiert, d.h. grammatikalisch und morphologisch 1 zu 1 in die Muttersprache übertragen, um die Fremdsprache zu erschließen. Die Sprache wird dann aktiv und passiv gehört. Zweiteres ist unterbewusstes Lernen der Phonetik, Klang, Satzmelodie und Redewendung. Diese Methode ist beispielsweise auch relativ nah an jener, einen Text zweisprachig querzulesen, bis auf das Hören.

Wesentlich unterscheidet sich die Methode des Automatic Language Growth, eine Art radikale Form des Comprehensible Inputs und der Input Hypothese, darin, dass sie die Sprachakquirierung ausschließlich ins Unterbewusstsein verbannt. Der Lerner soll sich nicht aktiv mit der Sprache auseinandersetzen, sondern sich auf den präsentierten Inhalt fokussieren.

Meine Frage wäre, ob jemand weiß, welche der Methoden effektiver ist? Allein von der Sprachakquirierung. Ich würde behaupten, dass das Dekodieren einem vor allem bei der Sprachanalyse hilft, denn man vergleicht im aktiven Hirn das Eigene mit dem Fremden, etc, aber nicht bei der direkten Akquirierung, die Zeit dafür könnte da geringer ausfallen. Aber mich würde interessieren, was ihr da so wisset?

Birkenbihl 100%
Automatic Language Growth bzw. reiner Comprehensible Input 0%
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