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Meinung des Tages: Bilanz nach sechs Monaten Genderverbot an bayerischen Unis – was haltet Ihr davon?

Vor einigen Monaten hatten wir in unserer Meinung des Tages und aufgrund des großen Interesses Eurerseits auch in einem passenden Artikel über das geplante Genderverbot in bayerischen (Hoch)schulen und Behörden berichtet. Nun ziehen die bayerischen Unis erste Bilanzen.

Deshalb wurde das Gendern verboten

Untersagt wurde die „ideologiegetriebene“ Sprache, argumentiert wurde vor allem, dass der Fokus auch Klarheit und Verständlichkeit liegen sollte, da andernfalls eine exkludierende Wirkung vorliegen könne (Florian Hermann, CSU). Er verwies zeitgleich auf den Rat für deutsche Rechtschreibung, die sich ebenfalls gegen Gendersprache ausgesprochen hatten.

Das sagen die Hochschulen

An 16 bayerischen Hochschulen und Universitäten wurde gefragt, wie die ersten Bilanzen aussehen. Die Reaktionen waren deutlich: überwiegendes Kopfschütteln. Schon lange vor der beschlossenen Änderung sei in §22 der AGO festgesetzt worden, dass im dienstlichen Schriftverkehr die Amtliche Regelung der deutschen Rechtschreibung verwendet werde – es gab noch nie eine offizielle Zulassung von Sonderzeichen für geschlechterneutrale Sprache. Söder verargumentierte seinen Entschluss damals damit, dass an manchen Unis Doktorarbeiten nicht angenommen worden seien, weil Gendersternchen gefehlt hätten. Prof. Sabine Vogt (Uni Bamberg) erklärte indes, weder bei sich an der Uni, noch bei anderen je von einem derartigen Vorfall gehört zu haben. Bei ihnen sei sogar festgelegt, dass es keinerlei Unterschiede geben dürfe, egal ob Gendersprache angewendet wird oder nicht.

Kaum Folgen durch das Genderverbot

Eigentlich war die Regelung, wie im vorigen Absatz beschrieben, sowieso schon eindeutig. An den Unis gibt es deshalb wenig Änderungen – statt Student:innen spricht man nun eben von Studierenden. E-Mails werden nicht mehr mit „Sehr geehrte Damen und Herren“ begonnen, sondern pragmatisch mit „Liebes Team“. Bei der Sprachnutzung in Vorlesungen, Unterrichtsmaterialien und Arbeitsblättern berufen sich viele Unis auf die Freiheit von Wissenschaft und Forschung und sehen sich dadurch nicht an die Ergänzung der AGO gebunden.

Unsere Fragen an Euch:

  • Was denkt Ihr über die Bilanzen der Unis?
  • Hat Gendersprache einen Einfluss in Eurem Alltag?
  • Sollte das Verbot aufrecht erhalten, ausgeweitet oder rückgängig gemacht werden?

Wir freuen uns auf Eure Antworten!
Viele Grüße
Euer gutefrage Team

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Finde das Verbot (nach wie vor) sinnvoll, denn... 66%
Finde das Verbot (nach wie vor) nicht sinnvoll, weil... 27%
Habe dazu eine andere Meinung und zwar... 6%
Meine Meinung dazu hat sich geändert und zwar wie folgt... 1%
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Warum verwendete Agatha Christie für ihr damals erzählerisch so progressives Buch einen so reaktionären (heute rassistischen) Titel?

Schon im Jahr 1939 veröffentlichte Agatha Christie einen Kriminalroman der von der Geschichte her die Vorstufe zu einem "Mitrate Slasher" ist.

In diesem Buch werden 10 Leute auf eine einsame Insel gelockt, welche dann nacheinander ermordet werden. Da außer den 10 Personen niemand auf der Insel sein kann, verdächtigen sie sich dann auch gegenseitig der Täter zu sein. Es ist auch eine/r von ihnen.

Alles Elemente die zu einem guten "Mitrate Slasher" gehören und das schon 1939. Geschrieben hat sie es vermutlich sogar schon etwas früher.

Das Problem, oder zumindest unerfreuliche an diesem Buch ist lediglich der Titel unter dem sie es veröffentlicht hat. "Ten little ni***rs"

Ich verstehe, dass das N wort, auch wenn es im englischen nochmal übler klingt, zu diese zeit nicht als rassistisch sondern lediglich als reaktionär oder unverschämt angesehen wurde.

Ich kann den Titel aber aus verschiedenen Gründen nicht nachvollziehen

1.) Keiner ihrer Protagonisten hat einen erkennbaren Bezug zu Afrika, wieso also der Titel.

2.) Sie nennt es ja nicht nur "ten n..." sondern auch noch "ten little n..." . "little" ist in Verbindung mit einer abschätzigen Bezeichnung ja noch mal ne zusätzliche Provokation.

3.) Agatha Christie war zu diesem Zeitpunkt schon bekannt und hatte es sicher nicht nötig durch Provokation aufzufallen, so etwas hat ihr zu diesem Zeitpunkt mehr geschadet wie genutzt.

Dachte sie oder der Verlag damals, weil die Erzählweise so progressiv ist, muss der Titel extrem reaktionär sein.

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