Ossi und Wessi Betitelung?

5 Antworten

Von Experte zetra bestätigt

Es wird so von den Eltern weitergegeben. Ich habe selbst Freunde, die diesem Denken verfallen obwohl die Zeiten längst vorbei sind. Dann wird argumentiert, dass die Realität noch immer so aussehe. Das mag sein bei den Menschen, die aus der Zeit kommen (und auch auf politischer Ebene), aber ich glaube, dass viele junge Erwachsene und Jugendliche dieses Denken einfach bewusst am Leben halten und somit nichts dafür tun, dass das endet. Es ist ganz einfach „cool“ geworden.

Ganz davon abgesehen, dass diese Sichtweise nun wirklich wahnsinnig lächerlich ist. Wir haben die Teilung nicht erlebt und sind allesamt in der Bundesrepublik geboren worden. Da hilft einem auch keine pseudo Nostalgie für eine Geschichte, die zumindest offiziell zu Ende ist. Wir haben als neue Generation damit nichts zu tun, demnach sollten wir diese Identifikation einfach mal streichen. Das ist albern. Als würde man sich zu einer Faschingsparty als FDJler verkleiden.

Das wäre als würde man sich als Mitglied des Kaiserreichs identifizieren. Einfach bekloppt wenn man das nicht erlebt hat. So hält man diese Spannung in der Gesellschaft nur unnötig am Leben.

Weil da in sehr vielen Menschen noch sehr viel Prägung tief verankert sitzt.

Ich bin 40, mein Mann ist drei Jahre älter. Wir sind ein "Ost-West-Paar". In vielen Punkten war unsere Kindheit und familiäre Prägung sehr ähnlich. In einigen Punkten aber auch nicht - und zwar genau dort, wo wiederum Kindheit, Jugend und Erwachsenenleben unserer Eltern und Großeltern doch extrem unterschiedlich war.

Und ja, das macht hier und da schon einen Unterschied, der über bloße Charaktereigenschaften hinausgeht. Nichts, was uns irgendwie trennt oder ein Problem darstellt oder irgendwie negativ wäre, aber wo eben schon gewisse Unterschiede deutlich werden.

Es wird aber durchaus mit jeder neuen Generation alles deutlich schwächer. Zwischen unseren Eltern ist das alles noch sehr viel deutlicher als bei uns beiden. Und bei unserem Neffen und unserer Nichte ist da kaum noch was zu merken.

Da aber nun unsere Elterngeneration und auch unsere Generation noch etliche Jahrzehnte davon entfernt sind, nicht mehr zu existieren, werden eben diese Begriffe auch noch eine Weile weiter existieren. Im Idealfall mit immer weniger Vorbehalten und Vorurteilen in beide Richtungen und mit jeder Generation weniger, aber eben noch lange nicht vergessene Geschichte ;).

Es wird daran liegen, dass es eben nicht um Himmelsrichtungen wie Norden oder Süden geht. Ossi und Wessi steht für damals 2 Länder, 2 Systeme , unterschiedliche Lebenserfahrungen .

Viele Ostdeutsche wollen wohl mit em Begriff Ossi einfach nur ausdrücken, dass sie keine geborenen Wessis sind, dass sie aus dem Osten kommen und sich da wohlfühlen.

Warum das allerdings Leute sagen, die erst nach der Einheit geboren wurden, weiss ich auch nicht

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe in der DDR gelebt, weiss eine ganze Menge darüber.

es hat sich inzwischen eingebürgert, ist aber m.E. nicht mehr mit so vielen Vorurteilen belastet, als früher

daß kein Mensch in Deutschland vom "Nordi" oder Südi" redet.

Die Bezeichnungen „Saupreiß“ (Preusse) und „Bazi“ (Bayer) sind viel älter als Ossi und Wessi, da weiß jeder Eingebore, wo er hingehört.