Wie würdet ihr ohne Handy leben?
Wie freie Bürger. Mit eingeschaltetem Handy sind wir jederzeit zu orten wie Sträflinge mit elektronischen Fußfesseln. Jederzeit abrufbar, sogar auf dem Klo. Wie Sklaven in vergangenen Zeiten.
Wir haben ein altes Nokia-Handy *) unterwegs ausgeschaltet dabei. Da hält die Akku-Ladung (theoretisch) ewig und das Gerät ist für Notfälle gedacht. Zum Beispiel, wenn wieder mal ein Zug ausfällt und wir unsere Verabredungen nicht einhalten können. Mit einem Prepaid-Vertrag werden ohne Nutzung auch keine Kosten fällig.
Das Ding hat allerdings eine Macke. In der Tasche kann unbemerkt eine Taste eingedrückt werden, dann meldet es sich für die Code-Eingabe. Dieses Warten auf den Code verbraucht Strom und der Akku ist irgendwann leer.
Man muss das Gerät mit Code in Betrieb nehmen, dann kann die Tastensperre eingeschaltet werden. Hilft der Akku-Ladung aber auch nicht länger.
*) das Ding ist so alt, dass schon die Tastatur und der Akku ersetzt wurde.
Ja, wir besitzen auch Smartphones und Tablets. Die dienen als nützliche Helfer ohne SIM-Karte. Zum Beispiel, um bei musikalischen Proben den Takt anzugeben, Liedtexte zu zeigen, Songs zu hören. Während die „modernen“ Handy-Besitzer noch in schweren Ordnern suchen und dabei regelmäßig die schwächlichen Notenständer umkippen, haben wir die Stücke per Fingertipp längst auf dem Schirm. Die Apps werden zuhause per WLAN installiert. Auch als zusätzliche Telefon-Nebenstelle an der Fritzbox.
Da stellt sich schnell heraus, dass man damit unterwegs gar nicht den Notdienst 112 erreichen kann. Dafür ist eine SIM-Karte erforderlich, also eine Fußfessel.