Seid ihr Wessi oder Ossi?

Auch wenn ich vor der Wende und Wiedervereinigung geboren wurde, mich weder als "Ossi" noch als "Wessi" zuordne oder bezeichne. Zumal es sich eigentlich ohnehin bei den neuen Bundesländern um Mitteldeutschland handelt. Die Ostgebiete wurden nach 1945 von Russland und Polen erst okkupiert und schlussendlich annektiert. Dazu zählen die deutschen Städte Stettin, Posen, Danzig, Königsberg und Memel. Also die Gebiete Pommerns und Preußens (Ostdeutschland).

Wie es @DasKinn bereits schrieb, mich ebenfalls "nur" als Deutscher sehe. Ich unterteile nicht in Ost und West, in meinem Sprachduktus kommen Begriffe wie Ossi und Wessi daher nicht vor. Nichtsdestotrotz bin ich mir bewusst, dass es selbst nach 30 Jahren immer noch Unterschiede gibt, die längst abgeschafft gehören. Das ist aber ein Thema für sich. Anstatt sich und andere als Wessi und Ossi zu betiteln, einfach froh, dass wir nicht mehr durch eine Mauer getrennt sind.

Ich habe Familie, Freunde und Bekannte in allen Teilen der Bundesrepublik - und inzwischen weit, weit darüber hinaus. Viele würde ich heute weder kennen, sehen noch könnte ich sie besuchen, wenn dieses Freiheit-verachtende Bauwerk immer noch existieren würde. Ich bin also dankbar, dass uns Steine, Stahl, Beton und Schussanlagen nicht mehr voneinander trennen. Ich wünsche mir daher umso mehr, dass Süd- und Nordkorea irgendwann auch diesen Weg finden und gehen.

Schön langsam sollte das egal sein.

Ich bin DEUTSCHER.

Ich wurde in Mitteldeutschland geboren, in Brandenburg. Meine Ahnen stammen aus Ostdeutschland, aus Ostpreußen und dem Deutschen Posen. Ich wuchs im Westen auf.

Ich bin DEUTSCHER ob ich in Wien, Straßburg, Malmedy, Sonderburg oder im Sudetenland geboren wäre.

Sowohl als auch. Geboren bin ich im Osten und lebe inzwischen im Westen. Heimisch fühlen ich mich in beiden Gebieten und bin zufrieden als Deutscher :)

Deutscher - auch wenn ich deutlich vor der Wende geboren wurde.