Psychotherapie – die besten Beiträge

Warum es schwer ist, Fehler einzugestehen?

Es fällt vielen Menschen schwer, in einer Diskussion zuzugeben, dass sie falsch liegen oder dass das Gegenüber das stärkere Argument hat. Oft hängt das damit zusammen, dass wir unser eigenes Weltbild oder unsere Identität an bestimmte Meinungen koppeln. Wenn jemand dann diese Meinung widerlegt, fühlt es sich nicht nur wie ein logisches Gegenargument an, sondern fast wie ein persönlicher Angriff. Das macht es schwer, objektiv zu bleiben.

Ein weiteres Problem ist, dass viele stark an ihren Überzeugungen festhalten, selbst wenn sie objektiv betrachtet nicht stichhaltig sind. Manchmal liegt das an Gewohnheit, manchmal an Stolz, manchmal auch daran, dass wir Angst davor haben, die Kontrolle zu verlieren oder unsicher zu wirken.

Spannend finde ich die Frage: Wo ist eigentlich die Grenze zwischen „Der andere hat mich falsch verstanden“ und „Ich liege wirklich falsch“? Oft ist das nämlich gar nicht so leicht zu unterscheiden. Manchmal entsteht ein Missverständnis einfach durch unklare Ausdrucksweise oder unterschiedliche Definitionen von Begriffen. In anderen Fällen merkt man aber, dass die Argumente des Gegenübers stärker, logischer oder besser belegt sind – und dann ist es wohl eher ein Eingeständnis, dass man verloren hat.

Oft sagt man: Der Gewinner einer Diskussion ist nicht unbedingt der, der „Recht hat“, sondern derjenige, der argumentativ überzeugt. Das wirft eine spannende Frage auf: Woran erkenne ich, ob ich wirklich im Unrecht bin – oder ob ich es einfach nicht geschafft habe, meine Position klar genug auszudrücken? Und genauso: Woher weiß ich, ob mein Gegenüber die Argumente nicht versteht oder ob ich mich schlicht nicht verständlich ausdrücken konnte?

Vielleicht hängt es auch mit unserer Diskussionskultur zusammen: Geht es uns um die Wahrheitssuche oder ums Gewinnen? Denn wenn das Ziel ist, gemeinsam etwas zu verstehen, sollte es eigentlich kein „Verlieren“ geben, sondern nur ein „dazulernen“.

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Hyperbewusstheitsfokus weiß nicht mehr weiter?

— Triggerwarnung, Hoffnungslos..—

Hallo,

ich hoffe, dass mir jemand helfen kann.
Bin schon in Therapeutischer Behandlung nur leider ist sie nicht auf somatische Störungen spezialisiert. Seit 1 Woche habe ich einen sehr extremen Fokus auf das Schlucken. Das ist ja eigentlich ein Automatismus und nichts was kontrolliert, nur leider versteht das mein Gehirn nicht. Ein Video hat mich getriggert und seitdem muss ich wirklich alle paar Minuten manuell Schlucken/ trocken schlucken. Das alles ist passiert weil ich vor 3 Monaten Schlafstörungen hatte, die ich Hypochonder recherchiert habe und bin leider auf andere Störungen/ Zwänge gestoßen. Ich war in einem Angstzustand und mein Gehirn hat alles ernst genommen was es so gibt. Aber dieser Körperfokus bricht mich einfach. Dabei habe ich mich so sehr gebessert. Es scheint kein entrinnen zu geben, egal wie ich mich ablenke, wen ich Frage, es bringt nichts. Der Fokus kommt und kommt und das Kratzen im Hals wird mehr. Habe auch ständig Angst dass ein neuer Fokus kommt. Medikamente gibt es nichts gegen Körperfokus. Therapeuten geben Atemübungen und sagen Ablenken. Ich bin am verzweifeln und möchte nicht mehr. Man mag das selber nicht nachvollziehen können aber es ist extrem belastend. Ich fühle mich hilflos und isoliert. Seit 3 Monaten kämpfe ich, das gibt mir jetzt den Rest. Manche sagen wenn der Gedanke kommt ablenken (also jede Sekunde eben mir) andere sagen nein ablenken macht es schlimmer, denke lieber aktiv daran. Spätestens alle paar Minuten wenn ich Schlucken muss kommt und die Sensation unerträglich wird denke ich daran, versuche mich schnell abzulenken und denke dann nochmal darüber nach ob ich richtig reagiert habe. Automatisierte Gedanken und alles andere. Ich wusste nicht dass so etwas möglich ist und ich habe noch nie zuvor Probleme mit solchen Dingen gehabt. Ich habe das Gefühl dass keiner mir helfen kann. Ich will nur dass es wieder in den Hintergrund gerät und nicht mehr wiederkommt.

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