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Bin ich ein sozialer Versager?

Ich weiß, die Frage klingt bescheuert.

In ein paar Monaten verlasse ich die Berufsschule und konnte in den drei Jahren keinen Zugang zu meinen Mitschülern finden. Ich weiß nicht, ob mehrere Faktoren dafür eine Rolle spielten (zu großer Altersunterschied, alle extrovertiert und gesprächig, verschiedene Persönlichkeiten etc.), aber ich habe nach dem ersten Jahr mit meinen Versuchen zur Bindung quasi aufgegeben. Ich rede jetzt mit ihnen im Unterricht über Schulstoff oder selten auch Privates, aber privat habe nie eine Einladung erhalten, auch im ersten Jahr, wo ich mich aktiv bemüht habe, miteinbezogen zu werden. Obwohl meine Mitschüler über meine introvertierte Persönlichkeit wussten, ignorierten sie mich oder unterbrachen mich mitten im Satz, wenn ich mal was sagte. Es gab zwar Klassentreffen, zu denen ich aber nie erschienen bin aufgrund schlechter Planung (Termin kurz vor den Klausurphasen oder ich war an den Tag bereits verhindert).

Ich kann nicht verstehen, wie das passieren konnte, da ich zuvor in meinen FSJ sehr gut mit meiner Seminargruppe harmonierte, trotz großen Altersunterschied. Auch zu meinem Freundeskreis habe ich einen mehr oder weniger guten Draht.

Mir graut es davor, im Sommer zum Abschluss in der Kirche zu sitzen, wo man gezwungen wird, Fotos anzuschauen, wo ich selten mit anderen oder im Vordergrund posiere, da ich eher im Hintergrund bin. Dann würde ich mich richtig fremdschämen.

Bin ich deswegen ein sozialer Versager?

Angst, Selbstbewusstsein, Psyche, Soziale Phobie

Fühle ich mich zu stark an meinen Therapeuten gebunden?

Ich bin seit Anfang Februar 2024 in Therapie, ursprünglich wegen einer Panik- und Angststörung. Mit der Zeit stellte sich heraus, dass ich mit mehr Problemen zu kämpfen habe. Aufgrund meiner gewalttätigen Mutter und des sexuellen Missbrauchs durch einen Bekannten meiner Mutter habe ich oft Flashbacks, Albträume und dissoziiere.
Im Laufe der Zeit habe ich väterliche Gefühle für meinen Therapeuten entwickelt. Manchmal fällt es mir schwer, mit dem Gedanken zu leben, dass er "nur" mein Therapeut ist. Ich habe diese Gefühle in der Therapie angesprochen, und er meinte, er empfinde Tochtergefühle für mich, was gut sei, und dass alles professionell bleiben würde. Dennoch fühle ich mich manchmal so schlecht, dass ich an meinem eigenen Leben zweifle und nicht weiß, ob ich so weitermachen möchte.
Ich bin mir bewusst, dass ich aufgrund meiner Kindheitserfahrungen starke Bindungsprobleme habe. In der Vergangenheit war ich fast besessen von einer Arbeitskollegin, die mir Muttergefühle gab, nur weil sie gelegentlich nett war. Mein Therapeut kennt mich mittlerweile sehr gut und ist sich dessen bewusst, aber das hilft mir nicht weiter. Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll. Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und wie seid ihr damit umgegangen?

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