Linguistik – die besten Beiträge

Wie viele Sprachen kann ein (durchschnittlicher) Mensch gut erlernen/beherrschen?

I. d. R. beherrscht jeder seine Muttersprache. Sind wir schon mal bei eins!

In der Schule wird - hierzulande - so gut wie jedem Englisch beigebracht. Wer sich ranhält, kann allein durch die Schule gute bis sehr gute Englischkenntnisse erwerben. Das wären zwei!

Nur wenige haben durch die Schule die Möglichkeit, eine dritte Fremdsprache zu erlernen. Bspw. im Abitur oder bei Studenten (Medizin, o. Ä.) wird häufig Latein, Französisch oder Spanisch als dritte Fremdsprache erlernt.

Dass jemand 3 Sprachen sehr gut beherrscht, sah ich bisher fast nur bei Leuten, die ein Studium abgeschlossen haben. Wobei ich auch schon Ärzte sah, die lediglich nur zwei Sprachen sehr gut und eine weitere dritte Fremdsprache nur schlecht bis mäßig beherrschten.

Bei ausländischen Ärzten werden so gut wie immer mindestens 3 Sprachen sehr gut beherrscht. Ich sah schon türkische, tschechische und russische Ärzte (gibt hierzulande sehr sehr viele davon), die sowohl ihre Muttersprache als auch Deutsch und Englisch sehr gut beherrschen.

Anhand meinen Beispielen kann man sehen, dass jeder dazu in der Lage sein müsste, mindestens 3 Sprachen beinahe fließend zu erlernen.

Ich glaube, wenn noch eine vierte Sprache hinzukommt, dann wird es zu viel? Vermutlich werden dann oft Sprachen miteinander verwechselt oder man vergisst vieles?

Habt ihr Erfahrungen?

3 63%
6 oder mehr 25%
1 13%
2 0%
4 0%
5 0%
Lernen, Grammatik, Linguistik, Muttersprache, Sprache lernen, Sprachentwicklung, Sprachwissenschaft, Vokabeln

Ist Deutsch effizienter als Englisch?

Im Englischen ist die Grammatik deutlich unkomplizierter als im Deutschen (Endungen etc.).
Die im deutschen eher unübliche Ausdrucksweise über die Worte verkürzenden Gerunds ist im Englischen der als guter Stil geltende Standard.*

Dafür sind die deutschen Endungen präziser (bzw. fall- und personenspezifisch), und eine präzise Sprache reduziert die Notwendigkeit von Nachfragen, die sich wiederum auf die Effizienz auswirken.

Viele Worte, vor allem komplexe und abstrakte Begriffe, sind im Deutschen länger als im Englischen. Es gibt aber auch Begriffe, die deutlich kompakter sind:

  • Mut - courage
  • Wut - anger
  • Sinn - sense
  • Zug - train
  • Tor - gate
  • Weg - path

Beim Sammeln habe ich herausgefunden, dass das vor allem aus dem germanischen abstammende, einsilbige Worte sind, die in der Regel eher einfach und direkt in ihrer Bedeutung sind.
(Das lässt sich womöglich auf die germanische Abstammung zurückführen - die Germanen waren eben eher einfach gestrickt, verglichen mit den Römern. Abstraktere Begriffe wurden aus dem Lateinischen entlehnt und durch die grammatikalische Adaption sehr lang.)

Würdet ihr insgesamt sagen, dass die Deutsche Sprache effizienter als die Englische ist?

*Um zu demonstrieren, wie unüblich ein Gerund-Stil im Deutschen ist, habe ich in diesem Satz bewusst viele Partizipialkonstruktionen verwendet.

Nein 83%
Ja 17%
Englisch, Deutsch, Lernen, Fremdsprache, Politik, Psychologie, Anglizismen, Fachwörter, Germanistik, Grammatik, Latein, Linguistik, Medien, Sprachwissenschaft, Wort

Nutzt ihr auch die Macht der "einfachen Sprache" um Menschen zu manipulieren, so wie Donald Trump es tut?

Linguistin Elisabeth Wehling„Trump spricht auf dem Niveau eines Viertklässlers“

[...] Aber von seiner Sprache her ist er tatsächlich ein Phänomen aus Sicht der Neurokognitionsforschung, weil er einfach so, so, so viele Dinge richtig macht, die andere Politiker falsch machen.

Erfolgreich dank einfacher Sprache

Welty: Was macht er denn richtig?

Wehling: Zum Beispiel beginnt das mit der Einfachheit seiner Sprache. Wir sind ja in der Politik gerne bei einer eher komplexen Sprache, drücken Dinge ein bisschen unverständlich manchmal aus, und wir wissen von der Forschung her, dass Wörter, die Dinge benennen, die in unserer direkten Welterfahrung liegen, dass solche Wörter für das Gehirn besonders relevant und interessant sind und dass wir uns Fakten besser merken, wenn sie in einfache Wörter eingebettet sind.

Trump spricht auf dem Niveau eines Viertklässlers, und das ist erst mal gar nicht falsch. Ich mache mal ein Beispiel: Wenn wir sagen, wir wollen die Natur schützen, und wir sagen, wir schützen natürliche Ressourcen – unser Gehirn hat natürliche Ressourcen nie erlebt, geschmeckt, gerochen, angefasst, gesehen. Wenn wir sagen, wir schützen Wasser und Luft und Erdboden und so weiter, da kommt das Gehirn ganz anders mit, und das macht der Trump.

https://www.deutschlandfunkkultur.de/linguistin-elisabeth-wehling-trump-spricht-auf-dem-niveau-100.html

gelegentlich 56%
nein 31%
ja 6%
vielleicht 6%
Sprache, USA, Deutschland, Politik, Beziehung, Kommunikation, Psychologie, Linguistik, sprachniveau, Trump, Donald Trump, Linguistik Sprachwissenschaft

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