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Ist es biblisch, dass Ausgeschlossene bei den Zeugen Jehovas trotz echter Reue ein Jahr oder länger auf Wiederaufnahme warten müssen?

Ich habe eine Frage an Bibelkundige oder (ehemalige) Zeugen Jehovas:

Bei den Zeugen Jehovas ist es so, dass Ausgeschlossene – selbst wenn sie reumütig sind, regelmäßig die Zusammenkünfte besuchen und sich wieder an alles halten – in der Regel mindestens ein Jahr warten müssen, bis die Ältesten eine Wiederaufnahme überhaupt in Erwägung ziehen.

Ich frage mich: Ist das biblisch begründet? Oder ist das eher eine Organisationsregel, die über das hinausgeht, was die Bibel lehrt?

Denn wenn man sich die Art und Weise ansieht, wie Jesus mit reumütigen Sündern umging, sieht das ganz anders aus:

📖 Beispiele aus der Bibel:
  • Die Ehebrecherin (Johannes 8:3–11):
  • Die religiösen Führer wollten sie steinigen. Jesus antwortete:
„Wer von euch ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein.“
Und als sie gingen, sagte er zu ihr:
„Ich verurteile dich auch nicht. Geh und sündige von jetzt an nicht mehr.“
  • Der verlorene Sohn (Lukas 15:11–32):
  • Der Sohn kehrt reumütig zurück. Der Vater rennt ihm entgegen, umarmt ihn, und nimmt ihn sofort wieder auf, ohne Probezeit oder Beobachtung.
  • Er sagt nicht: „Du darfst jetzt ein Jahr auf dem Hof arbeiten, bevor du wieder mein Sohn bist.“
  • Der Zöllner Zachäus (Lukas 19:1–10):
  • Nachdem Zachäus ehrlich bereut, sagt Jesus:
„Heute ist diesem Haus Rettung widerfahren.“
❓ Meine Gedanken:

Jesus hat nie Menschen bestraft, die ehrlich umkehrten. Er hat sie sofort angenommen – mit Liebe, Würde und Vergebung.

Warum also sollten Christen heute mit reumütigen Menschen härter umgehen als Jesus selbst?

Gibt es irgendwo in der Bibel eine Regel, dass Reue erst nach einem Jahr „gültig“ ist?

Oder ist das eher eine menschliche Regel zur Kontrolle?

Was meint ihr dazu?

Zeugen Jehovas, Gott, Jesus Christus

Wem begegnest du heute wirklich?

Wem begegnest du heute wirklich?

Eine Spannungsfrage von Ela Nazareth

"Denn ich bin hungrig gewesen und ihr habt mir zu essen gegeben. Ich bin durstig gewesen und ihr habt mir zu trinken gegeben. Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen. Ich bin nackt gewesen und ihr habt mich gekleidet. Ich bin krank gewesen und ihr habt mich besucht. Ich bin im Gefängnis gewesen und ihr seid zu mir gekommen. [...] Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan."

– Jesus Christus, Matthäus 25:35-40

Die Frage, die alles verändert

Stell dir vor, du wüsstest, dass in jedem Menschen, dem du heute begegnest, Jesus selbst verborgen ist. Würdest du anders handeln? Würdest du anders schauen?

Aber hier ist die Spannung: Du weißt es bereits. Jesus hat es dir gesagt.

Der Obdachlose an der Straßenecke – das ist Jesus, der friert. Die überforderte Mutter im Supermarkt – das ist Jesus, der Hilfe braucht. Der einsame Nachbar – das ist Jesus, der sich nach Gemeinschaft sehnt. Der Flüchtling – das ist Jesus, der ein Zuhause sucht.

Die erschütternde Wahrheit: Jedes Mal, wenn wir wegschauen, ignorieren wir Jesus. Jedes Mal, wenn wir helfen, berühren wir das Herz Gottes.

Die Herausforderung

Diese Worte sind kein schöner Bibelvers für die Wand. Sie sind ein Auftrag. Ein Auftrag, der unser ganzes Leben auf den Kopf stellt, wenn wir ihn ernst nehmen.

Wirst du heute Jesus begegnen? Er wartet auf dich – in dem Menschen, den du am wenigsten erwartest.

Ela Nazareth • Theologin und Autorin

Gott, Jesus Christus

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