Wem begegnest du heute wirklich?
Wem begegnest du heute wirklich?
Eine Spannungsfrage von Ela Nazareth
"Denn ich bin hungrig gewesen und ihr habt mir zu essen gegeben. Ich bin durstig gewesen und ihr habt mir zu trinken gegeben. Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen. Ich bin nackt gewesen und ihr habt mich gekleidet. Ich bin krank gewesen und ihr habt mich besucht. Ich bin im Gefängnis gewesen und ihr seid zu mir gekommen. [...] Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan."
– Jesus Christus, Matthäus 25:35-40
Die Frage, die alles verändert
Stell dir vor, du wüsstest, dass in jedem Menschen, dem du heute begegnest, Jesus selbst verborgen ist. Würdest du anders handeln? Würdest du anders schauen?
Aber hier ist die Spannung: Du weißt es bereits. Jesus hat es dir gesagt.
Der Obdachlose an der Straßenecke – das ist Jesus, der friert. Die überforderte Mutter im Supermarkt – das ist Jesus, der Hilfe braucht. Der einsame Nachbar – das ist Jesus, der sich nach Gemeinschaft sehnt. Der Flüchtling – das ist Jesus, der ein Zuhause sucht.
Die erschütternde Wahrheit: Jedes Mal, wenn wir wegschauen, ignorieren wir Jesus. Jedes Mal, wenn wir helfen, berühren wir das Herz Gottes.
Die Herausforderung
Diese Worte sind kein schöner Bibelvers für die Wand. Sie sind ein Auftrag. Ein Auftrag, der unser ganzes Leben auf den Kopf stellt, wenn wir ihn ernst nehmen.
Wirst du heute Jesus begegnen? Er wartet auf dich – in dem Menschen, den du am wenigsten erwartest.
Ela Nazareth • Theologin und Autorin
8 Antworten
" Diese Worte sind kein schöner Bibelvers für die Wand. Sie sind ein Auftrag. Ein Auftrag, der unser ganzes Leben auf den Kopf stellt, wenn wir ihn ernst nehmen. "
🙄 Klar sind sie das nicht, daher kann auch über jene die sie dennoch an die Wand hängen statt sie in ihrem Herzen zu tragen die Worte Jesu aussprechen; Vater vergib ihnen denn sie wissen nicht was sie tun. 😉
LG
Diesen wunderbaren Text aus dem Matthäus-Evangelium hatte ich vor Augen, als ich mich dazu entschloß, Briefe an Gefangene zu schreiben. Das Schwarze Kreuz Christliche Straffälligenhilfe vermittelt solche Kontakte. Inzwischen war ich tatsächlich auch schon zu Besuch im Gefängnis.
Der Obdachlose an der Straßenecke – das ist Jesus, der friert. Die überforderte Mutter im Supermarkt – das ist Jesus, der Hilfe braucht. Der einsame Nachbar – das ist Jesus, der sich nach Gemeinschaft sehnt. Der Flüchtling – das ist Jesus, der ein Zuhause sucht.
Ich sehe das etwas anders. Ja es kann Jesus sein, und nein es muss nicht unbedingt Jesus sein. Fakt ist, zur Obdachlosigkeit ist keiner gezwungen. Unser Sozialsystem kann und würde alle auffangen, mit Wohnung und Beihilfe versorgen, denn dazu haben wir unser Sozialsystem in dem alle einzahlen. Theoretisch müsste also keiner auf der Straße leben.
Die überforderte Mutter an der Supermarktkasse müsste nicht sein, wenn die Eltern sich richtig über Erziehung schlau machen würde. Warum kann ich mit einer Gruppe von 19 Kindern zwischen drei und sechs durch den Supermarkt gehen und kein Kind quengelt und ist laut, während die Mutter mit einem einzelnem Kind total überfordert ist? Das liegt nicht daran, das Jesus in mir ist und das Ding wuppt sondern das liegt daran, dass ich jedes Jahr aufs neue wenn neue Kinder kommen Regeln einübe. Regeln sind so wichtig. Wenn die Eltern nicht lernen konsequent zu sein und Regeln zu setzen und sich auch an selbstgemachte Regeln halten würden, und nicht immer in Ausnahmen verfallen würden, dann klappts auch mit dem Einkauf. Eine überforderte Mutter an der Kasse ist ein lösbares Problem.
Aber du kannst nicht hingehen als fremde Person und dich ungefragt einmischen. Das habe ich einmal gemacht und das ging nicht gut aus. Ich wollte nur helfen und das zweite Kind ein bissl bespaßen damit die Mutter sich um das tobende Kind kümmern kann. Ich bekam zur Antwort, ich solle mich um meinen eigenen Schei....* kümmern. Also niemals einmischen in solchen Situationen, wenn man die Familie nicht kennt. Es geht an die Ehre einer Mutter, wenn sie sich eingestehen muss, dass sie ihr eigenes Kind nicht im Griff hat.
Der einsame Nachbar..... ja da kann man nachfragen. Ich bin auch so ein einsamer Nachbar. Ich wohne hier 17 Jahre. Ich kenne hier niemanden und habe hier auch keine Freunde oder neue Verwandte gefunden. Ich würde vorher immer fragen und mich niemals aufdrängen. Aber ich bin jemand, der in diesem Punkt nicht auffallen würde, weil ich genau in dieser Situation sein will. Ich will hier selber niemanden kennen. Wenn ich die Einsamkeit selber wähle, bin ich dann auch ein schlechter Gesellschafter für andere Einsame. Das heißt nicht, dass ich Hilfe verwehren würde wenn gefragt. Aber ich würde meine Einsamkeit niemals verlassen um andere aufzufangen.
Was Flüchtlinge betrifft hat man sich dem Staat unterzuordnen. Ich kann von mir aus keine Flüchtlinge aufnehmen die der Staat nicht genehmigt hat. Und man soll sich ja dem Staat unterordnen denn die Ordnung der Staaten, also die Obrigkeit ist von Gott eingesetzt. Was man hier tun kann ist spenden.
Würdest du anders handeln? Würdest du anders schauen?
Nein, weil ich immer schaue. Immer nach dem was machbar ist. Das mache ich schon immer. Ich entscheide von Situation zu Situation. Auch was deine oberen Punkte betrifft.
Man kann auch nicht immer helfen. Erstens weil man nicht für alle Probleme der Welt der Problemlöser ist, und weil man bei gewissen Dingen auch erwarten darf, dass die Person aktiv wird die es betrifft. Und man kann auch Dinge gemeinsam beheben. Man ist also nicht immer alleinverantwortlich.
Wenn man sich einsam fühlt, während man mit sich selbst allein ist, dann befindet man sich offensichtlich in schlechter Gesellschaft. Die erste Antwort darauf ist also nicht Gemeinschaft, wie es im Christlichen immer gesagt wird, sondern die, dass man mit seinen eigenen Gedanken und Gefühlen umzugehen lernt.
Falls von Interesse kannst Du in folgenden Thread meinen Kommentar, in Bezug auf Einsamkeit lesen:
https://www.gutefrage.net/diskussion/unfreiwillig-dauerhaft-alleine#answer-599184926
Ich habe mal einen Jesus gesehen der wollte Zwiebelkuchen. Hat aber keinen bekommen.
Theologin und Autorin? Wo finde ich was von Dir?
Hauptsächlich bei Gutefrage 😸 vielleicht in Zukunft auch woanders, ich bin aber noch in einer Findungsphase. Schade, vielleicht hast du beim nächsten Mal etwas für ihn übrig.
Ich habe sogar ziemlich viel für Jesus übrig.
Er tut mir unheimlich leid!
Jesus wurde von den Römern hingerichtet. Aber die Christen haben ihm seine Persönlichkeit geraubt, haben sein Wesen, seinen Glauben, seine Überzeugungen geraubt. Sein ganzes Wesen in etwas pervertiert was er zutiefst abgelehnt hätte. Haben in seinem Namen Millionen und Millionen Menschen umgebracht.
Kaum ein Mensch mußte mehr leiden, nicht am Kreuz, aber niemandes Persönlichkeit wurde so mißbraucht wie seine.
Das ist wohl ein Streitthema, wie es genau war werden wir wohl nie erfahren, zumindest nicht zu Lebzeiten. Ich werde mich deshalb zu gegebener Zeit auch noch mit Apokryphen Schriften befassen.
Für mich ist Jesus Christus wahrer Mensch und wahrer Gott.
Das waren meistens Herrscher, die ihr Gefolge manipuliert haben. Und dasselbe könnte man über den Islam und andere Religionen auch behaupten. Trotzdem gibt es viele friedliebende Christen, die den Glauben als Halt in ihrem Alltag nutzen.
Das ist ja ganz prima das Du Dich zu gegebener Zeit mit den apokryphen Schriften beschäftigen magst.
Ich weiß zwar nicht was das jetzt für eine Rolle spielen sollte, und möglicherweise ist das besser in Deiner systematischen Dogmatik aufgehoben, die Du ja als angehende Theologin und Autorin sicher im Blick hast.
Und das Jesus für Dich wahrer Mensch und so ist...auch cool und ja kein Geheimnis. Du widerholst es ja so oft das selbst Kyrill genervt wäre.
Aber um mal beim Thema zu bleiben was genau ist für Dich jetzt strittig?
Jo. Welche Herrscher? Welches Gefolge? Was meinst Du?
Ich weiß zwar nicht genau was Du meinst was man über den Islam und andere Religion ebenfalls sagen kann, aber Du hast Recht. Egal was man über das Christentum sagen kann, kann man auch über den Islam sagen und umgekehrt.
Und das es viele friedliebende Christen gibt, ein relatives Novum in der Geschichte, fast immer waren es Hass und Gewalt, was sich Christentum und Islam auf die Fahnen geschrieben haben, ist natürlich sehr zu begrüßen.
Tatsächlich dürften viele Christen und Moslems sehr viel toleranter und anständiger sein als ihre Religion. Das liegt natürlich, zumindest bei den Christen in erster Linie daran das sie ihre Religion nicht so gut kennen und vor allem NICHT ERNST NEHMEN!
Gott sei Dank, muß man fast sagen.
Und das der Glaube vielen Menschen eine Stütze ist, natürlich auch wahr, aber es ist eben eine Lüge. Das ist ein moralisches Dilemma.
Ist es besser sich an eine bequeme Lüge zu klammern oder eine möglicherweise unbequeme Wahrheit zu akzeptieren?
Na, wie das mit der Kreuzigung genau war, aber ich merke schon du bist wieder einer der nur am kritisieren ist und nicht zu überzeugen. Ja, das wiederhole ich Mantra artig, macht mir auch Spaß muss ich zugeben und noch mehr Spaß, wenn es Atheisten/Agnostiker ärgert.
Wäre auch heftig wenn Du das nicht gemerkt hättest. Ich habe es Dir ja knallhart gesagt!
Obwohl Du Dir eventuell mal durch den Kopf gehen lassen solltest, daß Du zwar für Dich in Anspruch nimmst andere zu überzeugen, selbst aber keineswegs bereit bist Deine Ansicht zu überdenken;)
Man bekommt alles mal zurück aber ich schulde niemandem was.
Wenn man mal wirklich helfen kann. Ok fresh, dann yess. Aber ich verschwende kein Geld.
Wenn ich mal den Sinn sehe. Ansonsten sind die Probleme anderer Menschen nicht meine Probleme und bei Geld hört der Spaß auf.
Sehe ich n Typ wie mich selber, der mal was braucht. Ok dem star kann ich helfen. Why not.
Aber ansonsten, der eigenen Familie, Frau, die engsten Bro's.
Einsamkeit ist eine Geißel der modernen Gesellschaft 🥲