Gesellschaft – die besten Beiträge

Verhältnis Westdeutschland - Ostdeutschland?

Gegen Armin Laschet gab es kürzlich einen Shitstorm, weil er den Begriff "Zone" für die DDR verwendete, was angeblich Stigmatisierung der Ostbürger sei.

Aber auch im Alltag erlebe ich noch sehr oft Vorurteile gegen die Ostdeutschen. Wir in Fulda sind direkt an der ehemaligen Grenze und die Menschen hier sprechen gar nicht von "DDR", sondern von der "Täterä" oder von "Walhalla". Und wenn ein Fuldaer eine von "drüben" heiratet, wird das immer noch sehr skeptisch gesehen. - Am heutigen Geburtstag meiner Oma sagten meine Verwandten im Hinblick auf den Erfolg der AfD im Osten: "Es sind Ossis, es bleiben Ossis!".

Ich persönlich war einmal an einem Geburtstag in Geisa eingeladen, in der ehemaligen DDR gelegen und ich habe, obwohl nicht weit von uns weg, deutlich einen Mentalitätsunterschied wahrgenommen. Viel weniger christlich geprägt und viel mehr rechts. So war der Geburtstag in Geisa der einzige Geburtstag, auf dem ich je war, wo von Anfang bis Ende nur über den bösen Islam und die bösen Flüchtlinge gesprochen wurde. Mehrere Jugendliche aus Geisa waren sogar Mitglied der AfD.

Wenn ich bei uns in Osthessen an Geburtstagen bin, ist die Mentalität ganz anders. Es wird viel eher über die Kirche als über Politik gesprochen und man ist offener und weit weniger rechts.

Wie seht ihr das alles?

Menschen, Deutschland, Politik, DDR, Gesellschaft, Grenze, Ostdeutschland, Westdeutschland, Mauerfall

"Alte Meister" = "Eurozentrismus" / Warum?

U.a. an der Universität Oxford geht man momentan sehr hart mit "alten Meistern" wie Newton, Pascal oder Watt ins Gericht, da sie für einen "Eurozentrismus" stehen würden.

Auch die großen Komponisten kommen mehrheitlich aus Europa.

Deshalb eine Überlegenheit Europa herzuleiten ist natürlich Blödsinn. Aber sich jetzt Asche aufs Haupt zu schmieren und "Mea culpa, mea culpa" zu rufen, wie die Studenten an Oxford, finde ich persönlich auch Blödsinn.

Westeuropa und später die USA waren nunmal im 17./18./19. Jahrhundert die liberalsten Länder der Welt, in denen Forscher freie Hand hatten.

In China gab es zum Beispiel sehr lange eine kaiserliche Dynastie, die jede Modernität unterdrückt hat. Auch im Islam hatten Forscher keine Freiheit.

Wir hatten eben Glück, dass es in Westeuropa/USA eine Aufklärung gab und eine Trennung zwischen Kirche und Staat. Wenn es die Aufklärung nicht gegeben hätte und die Kirche weiterhin absolutistisch geherrscht hätte, hätte es auch bei uns diese Bildung nicht gegeben. Wenn man in China die Dynastie bekämpft hätte und Liberalismus eingeführt hätte, dann hätte es auch dort große Forscher gegeben.

Dass viele "alte Meister" aus Westeuropa/USA kommen, zeigt in meinen Augen einfach, dass Wissenschaft Freiheit braucht.

Deswegen jetzt die "alten Meister" anzugehen, weil sie halt aus Westeuropa/USA kommen, ist doch Blödsinn.

Wie seht ihr das?

Europa, Religion, Politik, Asien, Afrika, Wissenschaft, Freiheit, Gesellschaft, Liberalismus, Physik, Philosophie und Gesellschaft

Warum sind viele der jungen Generation sog. "Schneeflöckchen"?

Mir fällt seit ca. 5-6 Jahren auf, dass es irgendwie zum Volkssport zu werden scheint, dass man sich über alles und jeden aufregt.

Aktuelles Beispiel: "Kevin allein zuhaus" - 30 Jahre hat sich keiner über den Film empört, Millionen haben ihn angeschaut ohne je drüber nachzudenken. Jetzt plötzlich kommen zig Leute an und bemängeln eine 10 Sekunden Szene, weil das N-Wort und der Begriff Indianer fällt, angeblich ganz gruselig für ihre Kinder, das zu hören. Also ich persönlich habe als Kind nie drüber nachgedacht, was in nem Film gelabert wird. Aber Netflix lässt jetzt den Film neu synchronisieren.

Klar ist natürlich nicht richtig, das diese Begriffe fallen, aber muss man deswegen gleich immer alles umschreiben und neu vertonen. Filme sind ja auch irgendwo geschichtliche Zeitzeugen und warum kann man seinen Kindern nicht erklären: "Das war halt vor 30 Jahren noch scheiße und man hat da nicht drauf geachtet."
Ich meine, wir gehn doch auch nicht hin und radieren die Malereien in den Pyramiden aus, weil da Sklaven drauf zu sehen sind. Oder schreiben die Geschichtsbücher um, weil einem irgendwas nicht in den Kram passt.

Aber das ist jetzt nur 1 Beispiel. Es fällt mir in vielen Bereichen auf, dass die aktuelle Generation sehr verweichlicht ist. Sie kommen nicht mehr mit harten Männern klar, das ist dann "toxische Maskulinität". Man darf niemand mehr unästhetisch oder gar fett nennen, denn das ist nun "fat-shaming". Und alles was nicht ins eigene politische Spektrum passt, ist "Nazi".

Wie konnte es soweit kommen, dass eine Generation die mit Drawn Together, South Park, American Dad, Family Guy, Happy Tree Friends etc. aufgewachsen ist, heute solche Schneeflöckchen sind, die sich über jeden Mist empören?

Schule, Nachrichten, Menschen, Diskussion, Politik, Filme und Serien, Generation, Gesellschaft, Zeitgeschehen

Dieses ganze Studier-Gehabe kotzt mich eigentlich an?

Morgen fängt mein Theologiestudium an. Und umso länger ich darüber nachdenke, desto mehr merke ich, wie sehr mich dieses ganze Gehabe eigentlich ankotzt. Tradition, Tradition, Tradition. Überall nur Tradition. In den Räumen hängen überall dunkle Ölgemälde aus Tradition. Die Professoren laufen alle in schwarzen Anzügen rum aus Tradition. Und dann noch diese fast anbetungsmäßige Demut, mit der man sich vor den Professoren auf den Boden schmeißen muss mit ihren "Prof.Dr.phil.theol.habil." - Titeln. Und dann noch diese ständige antiquierten, hochgestochenen Formulierungen. Das alles kotzt mich eigentlich an. "Unter den Talaren der Muff von tausend Jahren."

Und dann noch dieses Getue mit der Studentenverbindung. Mit Füchsen und alten Herren und was weiß ich. Hauptsache Tradition, Tradition, Tradition.

Ich würde eigentlich viel lieber mit meinen Handwerker-Freunden irgendwo in einem Biergarten sitzen, als mit einem "Prof.Dr.phil.theol.habil." in einem dunklen Barock-Raum.

Dieses ganze Traditionsgehabe macht mir irgendwie Angst.

Aber ich MUSS halt studieren, wenn ich Gemeindereferent werden will. Ist bei mir purer Mittel zum Zweck. Aber in der Welt der Fakultät fühl ich mich total unwohl.

Irgendwie finde ich, dass studierte Leute immer so gekünstelt und verstellt wirken. Handwerker wirken da viel menschlicher.

Ich studiere jetzt halt, damit ich später als Gemeindereferent arbeiten kann und dort mit Menschen zu tun habe, die sich einsam fühlen; die Begleitung brauchen und Beistand. Aber mit dieser ganzen feingeistigen, reaktionären und studierten Parallelwelt will ich eigentlich nicht viel zu tun haben. Das klingt jetzt vielleicht kitschig, aber ich möchte ja Gemeindereferent werden, um anderen Menschen mehr Wärme zu geben. Und dafür muss ich mich durch die Kälte der Fakultät quälen.

Geht es euch ähnlich?

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