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USA 🇺🇸 kein attraktives Reiseziel für Urlauber?

Derzeit lockt es angesichts der US-Politik und des hohen Preisniveaus vor Ort bekanntlich nicht viele Touristen aus Deutschland in die Vereinigten Staaten von Amerika. Ein Stückweit nachvollziehbar und hier nicht Gegenstand der Frage.

Interessant ist: Wenn man mal die Historie anschaut, dann waren die USA nie ein Hit für Urlaubsreisende, auch wenn der Präsident ein Demokrat, der Dollarkurs sehr vorteilhaft, Flugkosten und sonstige Preise relativ günstig waren.

Selbst in Zeiten lange vor der Pandemie wurde eine Zahl von 2,3 Millionen jährlichen Besuchern aus Deutschland nie überschritten, darunter Mehrfacheinreisen, viele Geschäftsreisende, in USA Studierende, Aupairs und ebenso etliche Verwandtenbesuchende.

Der langjährige Schnitt (jenseits der Corona-Jahre) liegt bei kaum zwei Millionen Besuchern, davon nicht viel mehr als die Hälfte klassische Urlauber, was bei rund 84 Millionen Einwohnern hierzulande recht wenig ist. Zudem sind es oft dieselben Leute, die immer wieder in die USA reisen.

Klar, wir brauchen nicht über Leute reden, die sich ohnehin kaum Urlaub leisten können, aber es gibt viele Millionen Urlauber, die ordentlich viel Geld ausgeben in den Ferien, sei es Italien, Spanien, Dubai usw., vielfach mehrere (Auslands)Reisen pro Jahr unternehmen, auch Städte - und Fernreisen sowie Kreuzfahrten, aber eben die USA tendenziell meiden.

Woran könnte das liegen?

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Warum wird alles Schlechte immer auf die USA geschoben?

"Alles Schlechte kommt aus Amerika! Die Fresskultur, die Kleidung und die Unhöflichkeit!", sagte schon der Unternehmer Wolfgang Grupp.

Aber ist es wirklich so einfach?

Wenn Kinder zu viel Fernsehen. "Das liegt nur an den blöden amerikanischen Serien." Oder generell das Vorurteil, dass alle amerikanischen Serien die Kinder verblöden würden.

Das kann man so nicht sagen. Amerikanische Kinderserien sind nicht so belehrend wie "Löwenzahn" oder "Die Sendung mit der Maus". Amerikanische Serien verbreiten erzieherische Botschaften eher zwischen den Zeilen. Und selbst in so einer übertrieben, abgedrehten Serie wie "Zack und Cody" finden sich lehrhafte Botschaften. In Deutschland ist man eben der Meinung, Kindersendungen sollen in erster Linie bildend und informativ sein, in den USA sollen Kinderserien in erster Linie unterhaltend und mutmachend wirken. Das sind unterschiedliche Ansätze, aber da ist das eine nicht schlechter als das andere.

Genauso wird bei Musik und Mode auch immer alles auf die "bösen" USA geschoben. Dass die Beatmusik in Wirklichkeit aus England stammt, wissen viele gar nicht. Und Miniröcke kommen übrigens auch nicht aus den USA, sondern ebenfalls aus England.

Natürlich muss und kann man nicht alles toll finden, was aus den USA kommt. Aber wie sich viele Deutsche immer körperlich, geistig, intellektuell, politisch, moralisch und ethisch den Amerikanern haushoch überlegen fühlen, finde ich doch recht amüsant. Vorallem weil "die Amerikaner" über einen halben Kontinent verstreut sind. Wenn viele Deutsche gerade zu herablassend über "die Amerikaner" lästern, dann klingt das oftmals doch sehr nach Kolonialzeit.

Aber warum ist das denn so? Verbindet uns eine Hassliebe mit den USA? Warum reden manche Deutsche geradezu herablassend und gehässig über die USA? Warum fühlen sich viele Deutsche den USA moralisch so überlegen?

Es geht wohlgemerkt nicht um die amerikanische Politik, sondern um die amerikanische Gesellschaft.

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