Will der Staat, dass arme Menschen arm bleiben?

9 Antworten

Es hat immer arm, reich und ein dazwischen gegeben. Nur mit unterschiedlichen Proportionalitäten.

Bürgergeld dient nur der Existenzsicherung derer, die erwerbsfähig sind.

Das Ding ist, dass je mehr ein Arbeitsloser an Stütze bekommt, desto mehr wird er es für unnötig halten, arbeiten zu gehen.

Das heißt, idealerweise sollte ein Arbeitsloser so viel bekommen, dass seine Grundbedürfnisse gedeckt sind und wenn er mehr haben möchte, hat er einen guten Anreiz, sich irgendwo zu bewerben.

Wie hoch der Betrag sein muss, um die Grundbedürfnisse zu decken, da bin ich überfragt. Ich weiß weder wie viel Hartzer bekommen, noch wie hoch ein angemessenes Grundeinkommen sein sollte.
Ich meine Obiges aus Prinzip.

Und Kinder? Ich halte Kinder für Luxus und verstehe nicht, wie gerade die armen Leute Kinder in die Welt setzen können, ohne ihnen eine Zukunft bieten zu können. Ich weiß es nicht, vielleicht haben diese Leute noch nichts von Kondomen gehört. Und dann noch einen Hund und zwei Katzen in der 50m²-Wohnung und jeah, happy Life(?)

Ich gebe zu, da fehlt mir so ein bisschen das Einfühlungsvermögen. Aber gut, wenn die Kinder auf der Welt sind, darf man sie nicht im Stich lassen. Auch sie sollen weder hungern, noch frieren müssen.

Deutschlandist  09.05.2023, 17:07

Problem ist nur dass die sozial besser gestellten Menschen viel weniger Kinder kriegen. Resultierend ist eine stärker wachsende arme Bevölkerung.

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Suboptimierer  09.05.2023, 18:31
@Deutschlandist

Ich sehe es eigentlich nicht als Problem, wenn Menschen wenige Kinder bekommen.
Man könnte die Aussage auch umdrehen: Die Armen bekommen zu viele Kinder und deswegen wächst die arme Bevölkerung.

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Deutschlandist  10.05.2023, 00:15
@Suboptimierer

Natürlich ist es ein Problem wenn es zu wenige Kinder gibt. Dann hat man eine alternde Bevölkerung und irgendwann ist man dann damit überfordert die alten zu versorgen.

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Suboptimierer  10.05.2023, 07:09
@Deutschlandist

... Und dann irgendwann gibt es nicht mehr viele Alte, die es zu versorgen gilt, weil es in der Generation, von der wir sprechen, wenige Kinder gibt.

Teuer wird nur die Umstellung.

Ich finde es irgendwie auch unmoralisch, Kinder fürs Vaterland zu fordern, sodass ja die Wirtschaft nicht zugrunde geht. Dann wird man als schlechter Mensch abgestempelt, wenn man dem Vaterland keine Nachkommen schenkt.
Und die Kinderreichen, die bekommen dann ein Bundesverdienstkreuz, weil die Unmengen an Kindern die Alten besser versorgen können. Aber lass die Kinder mal alt werden... Zumal um die Alten zu versorgen, auch immer genug Arbeit für die vielen "Noch-Kinder" vorhanden sein muss, denn Arbeitslose tragen wenig dazu bei, dass die Alten ihre Rente bekommen. Und dann müssen die verhältnismäßig wenigen Arbeitenden die Alten und die Arbeitslosen finanzieren.

Ich finde, Reiche sind in ihrem Verhalten, wenige Nachkommen zu haben, äußerst sozial und korrekt der Restbevölkerung gegenüber.

Leider ist die Politik da etwas kurzsichtiger. Dort will man das Kinderkriegen fördern und bezuschussen, mit dem Scheinargument, dass die Alten finanziert werden müssen (und es ja noch so viele, unbesetzte Stellen gäbe). Der Einfluss der Wirtschaft macht in diesem Punkt die Politik zu einer Art Marionette. Oder ich weiß auch nicht, woher genau dieses "Zeugt Kinder! Ist gut!" kommt, das alle mantraförmig nachplappern.

Wachsen, wachsen um jeden Preis? - Ich bin dagegen. Das würde zu einer Wirtschaftsblase auf menschlicher Ebene werden.

Ich gehöre auch zu denen, die die Idee der Einkindpolitik in China gar nicht einmal so schlecht fand. Fand ich vorbildhaft, dass sich darüber überhaupt Gedanken gemacht wird. Nur an der Umsetzung scheint es gescheitert zu sein. Der Weg war kein guter. Das macht den Grundgedanken jedoch nicht schlecht.

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Deutschlandist  10.05.2023, 09:58
@Suboptimierer

Die Chinesen hatten einen Grund für diese Politik weil sie überbevölkert waren. Hier in Deutschland macht das Überjaupt keinen Sinn. Du unterschätzt die Überlastung der Altenpflege. Niemand steigt da ein und es fehlen jetzt schon total viele Stellen. Das wird nur mehr und mehr, und je mehr Stress ein jüngerer Mensch hat desto weniger Kinder bekommt er und das geht immer so weiter bis in Deutschland nur noch total wenige Kinder geboren werden. Was soll daran gut sein? Mal ganz ehrlich?

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Suboptimierer  10.05.2023, 12:06
@Deutschlandist

Wenn niemand in die Altenpflege einsteigt, ist das ein Problem der Attraktivität. Wenn der Staat / die Kasse sich schon jetzt keine besserverdienenden Pfleger leisten kann, wie will er denn die Pfleger bezahlen, die er sich durch das Kinderkriegen erhofft? Dann hätte er der Staat das Problem, dass er seine Mittel, die er zur Verfügung stellt, auf noch mehr Pflegekräfte verteilen müsste, was bedeuten würde, dass jeder einzelne noch weniger verdienen würde.

Das heißt, der Staat / das Volk muss mehr für die Pfleger ausgeben, um das überhaupt attraktiver zu machen, also um Menschen anzulocken, die hauptsächlich die niedrige Bezahlung abschreckt oder wenigstens mehr Pflegekräfte zum gleichen Preis beschäftigen zu können, was aber nicht die "Lust" vergrößert, den Job machen zu wollen.
Das ist also ein grunsätzliches Problem, unabhängig von der Kinderzahl.
Stell dir vor, von den später groß gewordenen Kindern würden Tausende schreien "Hier, ich will unbedingt Pfleger werden!", dann wäre das Finanzierungsproblem damit nicht gelöst. Es wär überhaupt kein Problem gelöst.

Längere und intensivere Pflege kostet. Und warum es zu kurz gedacht ist, viele Kinder zu zeugen, damit der Staat und die Kassen mehr Geld bekommen, habe ich oben erklärt.

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Außerdem wundert es mich, dass gerade in der heutigen Zeit, in der viel über Klima und Umwelt nachgedacht wird, niemand es wagt, dieses Thema mit dem Kinderkriegen in Verbindung zu bringen.

Provokant ausgedrückt ist Kinderkriegen umweltschädlich.

Es werden mehr Ressourcen verbraucht werden. Es wird mehr Müll produziert werden. Es wird mehr von der Umwelt erschlossen werden...

Ist das wirklich ein so großes, moralisches Tabu, den Umweltaspekt des Kinderkriegens argumentativ zu verwenden? Warum eigentlich?

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Nein, der Staat will natürlich nicht, dass arme Menschen arm bleiben. Deswegen wird viel unternommen, um auch den armen Schichten Zugang zur Bildung zu verschaffen, weil Bildung die beste Voraussetzung ist, nicht in Armut zu fallen bzw. diese zu überwinden. Allerdings setzt die Nutzung des Bildungsangebotes auch eine geistige Mindestqualifikation voraus, über die leider nicht alle Menschen verfügen. Daher ist Bildung alleine auch nicht die Lösung, um Armut auszumerzen.

Schulbildung ist im weitesten Sinne Gratis. Für zusätzlich benötigte Hilfen, gibt es das sogenannten BuT-Programm der Bundesregierung.

Eine soziale Unterschicht wird es immer geben, das hat aber eher selten etwas mit fehlenden finanziellen Möglichkeiten im Schulalter zu tun.

Schülerinnen und Schüler erhalten vom Jobcenter seit dem 1. Januar 2023 pauschal 174 Euro für den Schulbedarf. Im ersten Schulhalbjahr (August) werden 116 Euro ausgezahlt, im Februar sind es 58 Euro.

Und das ist nur ein Bruchteil von dem, was der Staat für Kinder ausgibt.