Wieso verbietet der Staat nicht das Tanken an Autobahnraststätten teurer ist als in der Stadt?

8 Antworten

Von Experte ArnoldBentheim bestätigt

Hallo

Wieso verbietet der Staat nicht das Tanken an Autobahnraststätten teurer ist als in der Stadt?

Angebot und Nachfrage...

Vielleicht geht der Staat davon aus, dass genügend mündige Bürger in Deutschland leben, die nicht völlig verblödet, freiwillig 20% Aufschlag auf das Tanken akzeptieren und 100-200% Aufschlag auf ein nicht essbares Lebensmittelangebot.

Es genügt eine Abfahrt in eine Kleinstadt, 5-10min zusätzliche Fahrtzeit und man zahlt einen normalen Preis beim Tanken. Und wer sowieso eine Pause einlegen möchte, nutzt die Zeit und sucht sich in der Stadt ein nettes Restaurant und isst dort etwas leckeres, zu normalen Preisen. Das Ganze kostet lediglich wenige Minuten an zusätzlicher Fahrtzeit und verspricht, vernünftig gemanagt, sogar einen Mehrwert.

Bei Menschen, denen Preise egal sind, sei es okay. Die tanken auch für überhöhte Preise und sparen sich die zusätzliche Zeit.

Niemand der lediglich eine Kurzstrecke fährt, muss auf einer Autobahnraststätte tanken.

Diejenigen, die regelmäßig lange Strecken fahren und vielleicht sogar es rechtzeitig wissen, suchen sich vorab (oder ein Beifahrer während der Fahrt) eine passende Stadt und ggfls. ein außergewöhnliches Restaurant, nahe einer Abfahrt aus. So gewinnt eine lange Strecke zusätzlich an Faszination. Die minimale Zeit, steht in keinem Verhältnis. Aber die Pause kann ein kleines, kulinarisches Erlebnis werden. Das lässt sich minimalisieren, aber auch ausweiten.

Alles Gute Dir... und bleib gesund

Gruß, RayAnderson  😉

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Die vergessene Autobahn... "Strecke 46"

 - (Geld, Wirtschaft, Wachstum)

ArnoldBentheim  26.06.2025, 10:31

Woher sollen auch Heranwachsende lebenspraktische Erfahrungen haben? Vielleicht hören sie ja mal auf Erfahrene? 😉

Was die kulinarischen "Genüsse" abseits der Autobahn angeht - naja. Wenn der Dorfgasthof überhaupt geöffnet hat. 😄

RayAnderson  27.06.2025, 19:56
@ArnoldBentheim

Es muss kein Sternerestaurant sein. Das Angebot auf Raststätten wird fast immer deutlich übertroffen... 😄

Es gibt genügend sogenannte Auto- oder Rast-höfe, die nur wenige Meter neben der Ausfahrt liegen, da kann man genauso tanken ohne große Zeitverluste.

Diese Rasthöfe werden mit Schilder auf der Autobahn auch angekündigt.

Das würde man dann als Planwirtschaft bezeichnen, wenn der Staat in die Preise sich einmischt und diese nicht der Tarifautonomie und dem Kapitalmarkt überlässt...

Die Faulheit oder Bequemlichkeit nutzen diese AB-Betreiber eben aus. Man kann deren Preise nur in der Weise regulieren, indem das Prinzip Angebot und Nachfrage beachtet wird: Würden immer mehr Autofahrer sich die Mühe machen, von der Autobahn runter zu fahren, dann sähe es für die Betreiber anders aus...

Gruß Fantho

Dass gerade wenn der Staat in marktwirtschaftliche Prozesse eingreift es schnell ungerecht wird ist die offensichtlich wie vielen anderen nicht bewusst.

Die Windenergie Einspeisevergütung ist n schönes Beispiel dafür.


JMJreboot  26.06.2025, 03:35
Die Windenergie Einspeisevergütung

Die Einspeisevergütung war kein Geschenk, sondern ein strategischer Hebel zur Modernisierung unseres Energiesystems. Sie hat Technologien wie Wind- und Solarenergie marktfähig gemacht – mit dem Ergebnis, dass diese heute oft günstiger und sicherer sind als fossile Alternativen.

Dass dieser gezielte Eingriff heute als ‚ungerechte Subvention‘ bezeichnet wird, während milliardenschwere Marktverzerrungen wie das Dieselprivileg, die Steuerbefreiung für Kerosin, jahrzehntelange Subventionen für Kohle, Gas und Atomkraft oder das steuerlich hochattraktive Dienstwagenprivileg einfach als gegeben hingenommen werden, zeigt, wie selektiv in Deutschland über Markt, Gerechtigkeit und Klimaschutz diskutiert wird.

Wer die Energiewende wirklich ernst nimmt, sollte nicht das Ende der Förderung Erneuerbarer fordern – sondern das Ende fossiler bevorzugen.

Valentin1720653  26.06.2025, 11:31
@JMJreboot

Ja und was ist durch den staatlichen Eingriff passiert?

Sowieso schon reiche Familien haben sich einen Windpark hingestellt und hatten aufgrund der garantierten Einspeisevergütung kein Eugenrisiko mehr.

Dadurch wurde der Anteil an Eigenkapital auf ein absolutes Minimum reduziert, man hat das ganze großteils über Fremdkapital finanziert und die Landesbanken haben spot billige Kredite verteilt.

Also Ergebnis hatte man zweistellige rährliche Renditen ohne Eugenrisiko... Total gerecht gegenüber denen die sich keinen Privaten Windpark hinstellen könnten.

Achso und natürlich hat man sich dann noch als grün gefeiert.

Immer wenn der Staat in marktwirtschaftliche Prozesse eingreift wird es in einer gewisser Weise unfair.

Valentin1720653  26.06.2025, 13:48
@JMJreboot

Du meinen nicht.

Die Einspeisevergütung war kein Geschenk, sondern ein strategischer Hebel zur Modernisierung unseres Energiesystems. 

Und das hat überhaupt nicht funktioniert -> Es war nur eine Umverteilung an die Reichen.

Sowas passiert in erster Linie wenn der Staat in marktwirtschaftliche Prozesse eingreift - auch wenn es nie beabsichtigt war.

  1. Haben wir zum Glück noch keinen totalitären Nannystaat, der den Bürgern jegliche Eigenverantwortung und ein normales Denkvermögen abspricht
  2. Ist der Betrieb einer solchen Rast-/Tankstelle mit einem erhöhten Aufwand verbunden im Vergleich zu normalen Tankstellen und Restaurants, allein schon durch die Erreichbarkeit