Wieso haben wir Angst davor nicht „richtig gelebt zu haben“ wenn alles doch der Vergänglichkeit unterworfen ist?

10 Antworten

Das hast du absolut richtig erkannt.

Wer glaubt, dass mit dem Tod alles aus ist, der klammert sich halt an seine 70, 80 oder meinetwegen sogar 90 Jahre, die man hier auf der Erde hat und versucht, dabei alles mitzunehmen.

Wer die paar Lebensjahre hingegen aus religiösem Glauben (ich sage bewusst nicht, aus christlichem Glauben, denn es gibt mehrere Religionen, die an ein Leben nach dem Tod glauben) in Relation zu einem ewigen Leben nach dem Tod sieht, für den verlieren sie an Bedeutung, was den Zwang betrifft, hier so wenig wie möglich zu verpassen. Denn das beste kommt dann ja erst noch.

verreisterNutzer  15.06.2023, 04:46

Das stimmt, Ich meine ein Gläubiger Mensch sorgt sich deswegen eher drum wie es für ihm im Jenseits ausgeht als das was er hier „verpasst“.

Wohingegen atheistisch geprägte Menschen eben das Leben als eine Art „Spiel“ sehen.

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WeiSte  15.06.2023, 05:05
@verreisterNutzer

Das muss aber nicht heißen, dass ein gläubiger Mensch nicht trotzdem das Leben im Hier und Jetzt genießen will.

Aber natürlich spielt sich alles vor dem Hintergrund des Glaubens ab, dass es nach dem Tod erst richtig los geht, und dass man dann natürlich am richtigen Ort gelandet sein will, also zum Beispiel im Himmel und nicht in der Hölle.

Das schließt dann ein allzu exzessives Leben natürlich aus, je nachdem was die Religion, bzw. Glaubensrichtung im Einzelfall erlaubt.

Alleine im christlichen Bereich ist die Spannbreite der einzelnen Richtungen da aber schon ganz schon groß, von "fast alles ist verboten und Sünde" bis zu "fast alles ist erlaubt, weil Jesus uns alle Sünden vergibt".

Wer recht hat, erfährt man leider erst nach dem Tod, das macht es vorher nicht unbedingt leichter. :)

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WIR? Ich lehne solche Verallgemeinerung mal wieder ab! Wieso sollte ich irgendwas bereuen? Scheint aber für viele Menschen so "angesagt" zu sein, das ist dann aber ihr Problem.Man begeht Fehler oder man entscheidet falsch: alles menschlich.Sterbebett: da werde ich sicher nur eines bereuen: nicht genug Zeit mit denen verbracht zu haben die es gut mit mir gemeint haben, dazu gehören auch meine Eltern..Sie mögen in Frieden ruhen..

Gerade weil alles vergänglich ist, ist es sinnvoll die Lebzeit zu nutzen. Und viele bereuen es im Nachhinein es nicht getan zu haben.

Genauso gibt es Leute, die es bereuen immer nur dem Spaß hinterherzujagen.

Ich denke, dass wir davor Angst haben oder gar das es auch so schon bei den meisten Menschen die im Sterbebett liegen ist, da die Welt einfach zu groß ist und man in einem Menschenleben zu viel nicht erleben kann.

Natürlich berechtigt es nicht wirklich die Angst und man sollte es eher akzeptieren, aber das Leben ist zu kurz um es "richtig" zu leben, außer du bist Andrew Tate und bist in den 30er Jahren schon ein reicher Mann der, nicht wie er, nicht in Hausarrest sitzt.

https://youtu.be/qlWBVKFe8eQ

Wieso haben wir Angst davor nicht „richtig gelebt zu haben“ wenn alles doch der Vergänglichkeit unterworfen ist?

Genau deshalb. Weil das Leben begrenzt ist, sollte man die gegebene Zeit nutzen, das Leben zu genießen, denn wer kann schon sicher sagen, ob es noch etwas danach gibt. Egal ob man meint, mit dem Eintritt des Hirntodes ist alles vorbei oder dass es danach noch irgend etwas zu erleben gibt, sind dies alles wegen fehlender Beweise nur Glaubensansichten. Nur das Leben, welches man jeweils gegenwärtig erlebt, dessen kann man sich möglichst sicher sein, dieses zu erleben und gerade weil dieses begrenzt ist, sollte man die zur Verfügung stehende Zeit nutzen.