Früher haben die Menschen viel mehr gearbeitet. Den 8 Stunden Tag gibt es erst seit 1919 und den arbeitsfreien Samstag sogar erst seit den 1950er Jahren.
Trotzdem waren die Menschen damals zufriedener und längst nicht so ausgebrannt.
An den Arbeitszeiten alleine liegt es also offensichtlich nicht. Eher an den Arbeitsbedingungen:
Ständige Erreichbarkeit wird gefordert, immer mehr Leistungsdruck (Jahresziele, Leistungsvorgaben, oft kaum zu erfüllender Termindruck), ständige Veränderung, Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes, etc.
Auch Homeoffice schadet da m.E. mehr als es hilft, weil damit die klare Trennung zwischen Arbeitsplatz und Zuhause, zwischen Arbeit und Freizeit aufgehoben wird. Anders gesagt: Mit Homeoffice ist die Arbeit endgültig in den Privatbereich vorgedrungen und zuhause am Wohnzimmertisch angekommen.
Und Freizeit ist auch keine Entspannung mehr sondern wird immer mehr geprägt von Terminen, Aktivitäten und Reizüberflutung durch Handy, Fernsehen, Internet.
Die reine Arbeitszeit an sich spielt da nicht die entscheidende Rolle und z.B. eine Vier-Tage Woche würde da m.E. nichts ändern.