wieso bekommt man kinder, wenn man sie nicht lieben kann?

Das Ergebnis basiert auf 20 Abstimmungen

sonstiges 55%
für nichtige egoistische zwecke 30%
das kann man nicht ahnen 15%

13 Antworten

das kann man nicht ahnen

Ich stimme dir vollkommen zu. Ich bin in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen, bzw. in sehr sparsamen, weil meine Eltern immer für ein Haus gespart haben.

Das ganze Geld floss in die Bausparverträge, Auto hatten wir keines und sind nur selten weg gefahren, wenn - dann mit Bus und Bahn.

Aber trotzdem machte mir das weniger zu schaffen, als die lieblose und strenge Erziehung meiner Mutter, die mir immer wieder unter die Nase rieb, dass es mich nicht geben würde, wenn es die Pille gegeben hätte, dass ich eine Strafe sei und sie das nicht verdient hätte, ..... und die ständigen Beleidigungen und Erniedrigungen und die Schläge, wegen jeder Kleinigkeit. Schließlich gab sie mich in ein Internat, wo es mir zwar besser ging, aber wo die Bindung entgültig einen Knacks abbekommen hat.

Meine Mutter musste wegen mir heiraten, ich war absolut kein Wuschkind. Aber das ein Leben lang einem Kind vorzuhalten, würde ich nicht übers Herz bringen.

Was ich damit sagen will ist, dass es vielen Kindern so geht, dass sie ein Unfall sind und keine Wunschkinder, aber in der heutigen Zeit kann man dagegen unternehmen und das würde ich auch jeder Frau und jedem Mann raten. Trotzdem kann man seine Kinder liebevoll aufziehen, denn sie sind das eigene Blut und liebenswerte Menschlein, man sollte nicht zu sehr mit seinem Schicksal hadern, sondern es so annehmen und das beste daraus machen.

Auch bei Wunschkindern ist es keine Garantie, dass diese geliebt werden, wobei die Voraussetzungen in diesem Fall viel positiver sind.

Ignatius1  28.11.2023, 06:22

Auweija ,das ist wirklich traurig dass du so herzlos aufwachsen musstest .

Meine kinder waren auch nicht geplannt und dennoch waren sie mir mehr als willkommen.

Wie sah die Kindheit deiner Mutter aus ?

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Weil mans selbst nicht weiß. Jeder hält sich in seiner eigenen Welt für eine gute und liebende Person. Und diejenigen die das nicht tun meckern eh rum sie wollen nie Kinder und verabscheuen die Menschen. So pi mal Daumen. Davon abgesehen kann nicht alles perfekt sein und aus großen Leid kann auch großes hervorgehen. Viele Künstler hatten selbst eine schwere Kindheit und verarbeiten es bis heute so. Es GIBT keine perfekten Eltern die ihre Kinder nicht verletzen - KANN es gar nicht geben weil sie nicht wir selbst sind. Und es gehört dazu Dinge zu erfahren die weh tun um erwachsen zu werden. Diejenigen, die das größte Leid empfunden haben in ihrem Leben und die es geschafft haben da rauszuwachen und es "gut" abzuschließen, sind die besten Menschen die es geben kann. Und Menschen sind nunmal ein auf- und ab. Deswegen ist es ja auch mitunter schädlich das eigene Kind zu viel zu schützen - weil man ihm nicht die Gegegenheit gibt an etwas zu wachsen und ihm gleichzeitig das Gefühl gibt abhängig zu sein, und alleine nicht damit fertig zu werden. Wie du sagst: Kinder brauchen kein Geld. Sie kommen mit armen Verhältnissen klar. Sie bräuchten Liebe aber so gut wie niemand kann ein Kind so lieben, wie es das braucht. Weil sich Bedürfnisse und das, was man unter Liebe fühlt und versteht unterscheiden. Menschen sind nicht schwarz-weiß. Und das ist gut so.
Ungeliebte Kinder stehen wohl vor der größten Herausforderung überhaupt im Leben. Aber es ist machbar. Und sie geben das, was sie gelernt haben weiter. Das ist es, was die Welt besser macht. Menschen, die mit Liebe aufgewachsen sind haben oft gar keine Ahnung wie "schlimm" so eine Kindheit sein kann und verlieren diesbezüglich den Realitätssinn - dass es Eltern GIBT, die keine Liebe geben können. Und übersehen bei sich selbst oft Dinge die wiederum ihr eigenes Kind stressen. Aber das ist halt so. Keiner ist perfekt und keiner muss perfekt sein. Weder für sich selbst noch für ein Kind. Das kann man nicht erwarten. Und der einzige Grund, warum die Spezies Mensch so "groß" geworden ist, sind unsere Fehler und unsere Anpassungsfähigkeit und NICHT - garantiert nicht - unser Wunsch perfekt zu sein. Weil wir das nie sein werden. Und das ist gut so.

sonstiges

Kinder bekommen hat was mit Biologie zu tun, man geht ja nicht in den Läden und kauft die "bewusst"...

Dass nicht alle die Kinder bekommen (sagt ja schon das Wort, dass das nicht zwingend ein gezielter Ablauf ist...) dafür reif und geeignet sind, ist leider so...

...ebenso dass nicht alle die sich das sehnlichst wünschen welche bekommen...

In manchen Fällen wäre ne Adoption die Lösung für beide (und für die Kinder)... Es wird aber nicht immer in diesem Sinne entschieden...

sonstiges

Viele sind dafür einfach nicht weit genug, um sich selbst so reflektieren zu können und das einzusehen, meiner Meinung nach.

Ich kannte ein Elternpaar, auf das traf „nichtige egoistische Zwecke“ absolut zu, sie wollte immer Kinder, hat Verwandte mit (mehreren) Kindern gehasst und ihnen nur das negative gewünscht. Und dann kam ihr Kind.
Jetzt konnte sie für sich überall stolz sagen „ich habe ein Kind“ und als das Kind größer wurde und durch die problematisch emotionale Beziehung der Eltern zum Kind „problematisch“ wurde, konnte sie sich darauf ausruhen, wieso sie irgendetwas nicht konnte/ wollte/ bestimmten Dinge getan hat.

Allerdings kann dies auch ein Prozess sein, weil die Eltern zum Beispiel selbst Probleme haben und sich jeder mit der Zeit ändert.

Umgekehrt kenne ich auch ein Elternpaar, das unglaublich liebevoll und wirklich Bilderbuch Eltern waren am Anfang, dann aber nach wenigen Jahren selbst so starke Probleme bekamen, dass für das Kind einfach nichts mehr da war und die eigenen Probleme auf das Kind projiziert wurden.

Aber generell stimme ich dir zu und habe mich deshalb auch bewusst gegen Kinder entschieden, weil ich nicht weiß, ob ich ihnen emotional das bieten könnte, was sie brauchen. Bzw. weiß ich, dass ich es nicht könnte und würde das keinem Kind antun. Aber das weiß nicht jeder, manche, weil sie es nicht (ein)sehen wollen und andere, weil sich jeder Mensch immer weiter entwickelt, aber eben manchmal auch in unschöne Richtungen.

sonstiges

Das hast du sehr schön geschrieben und alles genau richtig erkannt.

Eventuell war die schwangerschaft ein versehen / Verhütungsunfall, und eine Abtreibung kam aus religiösen Gründen nicht in Frage. Eventuell wusste die Person vorher nicht das sie psychische Probleme hat / das sie das kind nicht lieben wird. Eventuell merkt sie nichtmal das sie nicht wirklich liebt.

Meine Mutter hällt sich auch für den liebevollsten Menschen auf der Welt, aber sie ist es nicht. Sie "liebt" Menschen nur sollange diese so "funktionieren" wie sie das will.